[Rezension] Save You

10. August 2018 | 18:05 | Gelesen

Titel: Save You
Autorin: Mona Kasten
Originaltitel: Save You
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Save You ist der neueste Roman der deutschen Autorin und Youtuberin Mona Kasten, die mit ihrem Mann, unzähligen Büchern sowie ihren Katzen in Norddeutschland lebt und Koffein in jeder Form liebt.

Save You ist zudem der zweite Teil einer Trilogie. Der dritte und damit letzte Band trägt den Titel Save Us und soll im August dieses Jahres erscheinen.

Inhalt

Obwohl er ihr das Herz gebrochen und sie so sehr verletzt hat wie kein Mensch zuvor, steht Ruby ihm bei und versucht ihn so gut es geht zu trösten, als sie erfährt, welche schreckliche Nachricht der Auslöser für James‘ Absturz war. Ruby ist fast genauso mitgenommen wie James und sein Leid ist für sie beinahe genauso unerträglich. Gefühle lassen sich eben nicht so einfach abstellen, erst recht nicht, wenn man der Person in der Schule ständig über den Weg läuft und ihr somit nicht dauerhaft aus dem Weg gehen kann. Ruby kann nicht leugnen, dass sie James vermisst und vielleicht ist sie sogar in der Lage ihm früher oder später zu verzeihen. Doch wird sie James jemals wieder vertrauen können?

Kritik

Mit Save You hat Mona Kasten eine gelungene Fortsetzung geschrieben, die vielleicht noch etwas besser ist als der Auftakt der Reihe.

Besonders erfreulich sind die beiden zusätzlichen Perspektiven von Ember und Lydia, den Geschwistern der beiden Protagonisten, die frischen Wind in die Geschichte bringen und das Buch enorm bereichern. Durch sie erhascht man einen anderen Blick auf die Hauptfiguren und erfährt zugleich etwas mehr über diese Nebencharaktere. Ember steht man allerdings eher zwiespältig gegenüber, weil man ihr Verhalten nicht immer gutheißt, vor allem in Bezug auf eine bestimmte Person, zu der sie langsam eine Beziehung aufbaut. Man weiß einfach nicht, was man davon halten soll, und ist vielmehr besorgt als erfreut. Lydia wird dem Leser hingegen immer sympathischer und ihre Geschichte interessiert einen später mitunter genauso sehr wie die von Ruby und James. Umso mehr freut man sich daher über die Entwicklung der Beziehung zwischen James und Lydia, die einander beistehen und sich nach einem heftigen Streit vielleicht sogar näher stehen als zuvor.

Generell fällt positiv auf, dass die Nebenfiguren in der Fortsetzung etwas mehr Raum bekommen, um sich zu entfalten. Die meisten von ihnen spielen zwar nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle, aber die Autorin lässt hier und da durchblicken, dass diese Charaktere ebenfalls ein eigenes Leben mit ganz individuellen Problemen haben und eben nicht nur schmückendes Beiwerk sind, was die diversen Freundschaften authentischer macht.

Trotzdem stehen natürlich Ruby und James weiterhin im Mittelpunkt. Man fiebert die ganze Zeit über mit ihnen mit und wartet gespannt auf den unausweichlichen Moment der Versöhnung, den Mona Kasten glücklicherweise nicht bis zum letzten Kapitel hinauszögert. Dennoch ist es ein langer und steiniger Weg bis dahin, den man dank der ausführlichen Beschreibungen der Gedanken sowie Gefühle der Charaktere sehr gut nachvollziehen kann.

Dass Ruby und James sehr viel füreinander empfinden, steht außer Frage. Sowohl Ruby als auch James sind während ihrer Trennung sehr unglücklich, was insbesondere Lydia nicht entgeht, die ihren Bruder deshalb, auch Ruby zuliebe, ermuntert die Hoffnung nicht aufzugeben. Während James also erst noch davon überzeugt werden muss, dass er Rubys Wunsch nach Abstand nicht sofort völlig tatenlos akzeptieren muss, sondern durchaus um sie kämpfen darf, muss Ruby ihre Angst überwinden noch einmal von James verletzt zu werden und neues Vertrauen zu ihm fassen. Dass er sein Verhalten unendlich bedauert, ist nicht zu übersehen, und da er zu diesem Zeitpunkt wirklich total neben sich stand, kann man ihn nicht dafür hassen. Man hofft darum inständig, dass Ruby ihm irgendwann verzeihen kann, zumal James sich wirklich ins Zeug legt, um sie zurückzugewinnen.

Von diesem einen Fehltritt und dem darauf folgenden Rückfall in alte Verhaltensmuster einmal abgesehen, hat James eine beachtliche, positive Entwicklung durchgemacht, die er größtenteils Ruby zu verdanken hat. Letztere wird in diesem Band sogar noch liebenswerter, denn sie steht Lydia in dieser schweren Zeit bei, selbst als es zwischen ihr und James nicht zum Besten steht. Sie ist Lydia eine gute Freundin und lässt ihre Beziehung zu James keinen Einfluss darauf nehmen, wofür man sie nur bewundern kann.

Schön ist zudem, dass die Beziehung der beiden insgesamt stabiler geworden ist, was sich insbesondere darin zeigt, dass die Enthüllung einer unangenehmen Wahrheit sie nicht sofort wieder auseinander bringt, und sie ihr Glück endlich etwas länger genießen können. Intime Szenen zwischen den beiden gibt es dieses Mal allerdings nicht, was für das Genre vielleicht etwas untypisch ist, im Hinblick auf die Handlung der Fortsetzung die meiste Zeit über aber auch kaum anders möglich gewesen wäre und daher nicht negativ ins Gewicht fällt.

Obwohl einem klar war, dass am Ende wahrscheinlich nicht alles gut sein, sondern noch irgendetwas Schlimmes passieren würde – Wozu bräuchte man sonst einen dritten Band? – ist man überrascht, als es dann tatsächlich soweit ist, vor allem davon, was genau geschieht, denn damit hätte man auf keinen Fall gerechnet. Der zweite Teil endet also erneut mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, weshalb man mehr als froh ist, dass der Abschluss der Trilogie bereits im Spätsommer dieses Jahres erscheint. Man kann nur hoffen, dass dieser Vorfall Ruby und James nicht noch einmal auseinanderreißt und es ihnen gelingen wird das Missverständnis gemeinsam aus dem Weg zu räumen.

Als Leser hat man bereits einen konkreten Verdacht, wer dahinter steckt, und so ein mieses Verhalten hätte man der mutmaßlich verantwortlichen Figur niemals zugetraut, obschon man sie nie sonderlich mochte. Enttäuschter ist man nur von der Reaktion von Rubys Mutter, die offenbar so wenig Vertrauen in ihre Tochter hat, dass man darüber nur den Kopf schütteln kann. Noch unsympathischer ist lediglich der Vater von Lydia und James, bei dem man sich manchmal fragt, ob ihm eigentlich bewusst ist, wie verletzend seine Worte sind. Mona Kasten lässt im Verlauf des Buches jedoch erkennen, dass er trotz allem nur ein Mensch ist, der Schwächen hat, unter dem Verlust seiner Frau leidet und zuweilen schlicht mit der ganzen Situation überfordert ist.

Fazit

Save You ist eine tolle Fortsetzung, die vielleicht sogar noch fesselnder ist als der Vorgänger. Die Charaktere sind einem mittlerweile richtig ans Herz gewachsen und der fiese Cliffhanger am Ende wird mit Sicherheit erneut dafür sorgen, dass man auch den finalen Band schon kurz nach dem Erscheinen lesen wird.





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