[Rezension] Losing it – Alles nicht so einfach

14. Januar 2016 | 23:43 | Gelesen

Titel: Losing it – Alles nicht so einfach
Autorin: Cora Carmack
Originaltitel: Losing it
Erstveröffentlichung: 2012
Übersetzerin: Sonja Häußler


Wissenswertes

Losing it – Alles nicht so einfach ist der Debutroman der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Cora Carmack, die es liebt ihre Charaktere in möglichst peinliche Situationen zu bringen und ihnen anschließend dabei zu helfen mit einem Freund daraus hervorzugehen. Wenn sie einmal nicht mit Schreiben beschäftigt ist, verbringt sie ihre Freizeit am liebsten damit zu reisen und diverse Fernsehserien zu schauen.

Losing it – Alles nicht so einfach ist zudem der Auftakt zu einer Trilogie. Die beiden Fortsetzungen sind unter den Titeln Faking it – Alles nur ein Spiel sowie Finding it – Alles ist leichter mit dir bereits auf Deutsch erscheinen. Diese handeln allerdings nicht mehr von Bliss und Garrick, sondern von Cade bzw. Kelsey.

Daneben gibt es noch zwei Novellen über Bliss und Garrick bzw. Kelsey, die unter den Titeln Keeping Her – Nichts einfacher als das und Seeking Her – Nie wieder ohne dich ebenfalls auf Deutsch erschienen sind. Auf Englisch gibt es außerdem noch eine Kurzgeschichte über Bliss und Garrick mit dem Titel Inking Him.

Inhalt

Bliss hat es satt als einzige in ihrem Freundeskreis noch immer Jungfrau zu sein und sich ständig ahnungslos vorzukommen. Ein One-Night-Stand soll diesem Problem daher endlich Abhilfe schaffen und entgegen ihrer Erwartungen begegnet sie in einer Bar sogar einem äußerst gut aussehenden Mann mit britischem Akzent, der ihr Herz sofort höher schlagen lässt.

Sie verlassen die Bar schließlich zusammen, im Schlafzimmer verliert Bliss jedoch im entscheidenden Moment die Nerven, stürmt mit einer wahnwitzigen Ausrede davon und lässt den attraktiven Fremden nackt in ihrem Bett zurück. Und als wäre all das nicht schon peinlich genug gewesen, begegnet sie Garrick schon am nächsten Morgen wieder – auf dem Campus, in ihrem Schauspielkurs, wo er gerade als ihr neuer Lehrer vorgestellt wird …

Kritik

Losing it – Alles nicht so einfach ist ein großartiger, fesselnder und vor allem amüsanter New Adult Roman für Zwischendurch, der einen durch seine Situationskomik und die vielen peinlichen Momente, in die Bliss sich mehrfach hineinmanövriert, beinahe permanent zum Schmunzeln bringt.

Bliss ist eine sehr sympathische Protagonistin, mit der man sich von Anfang an gut identifizieren kann. Es ist nachvollziehbar, dass ihre Jungfräulichkeit ihr irgendwie unangenehm ist und sie sie einfach loswerden will, aber auch, dass sie Angst vor diesem Schritt hat und deshalb in letzter Sekunde einen Rückzieher macht, obwohl Garrick der perfekte Kandidat gewesen wäre, weil er Gefühle in ihr auszulösen vermag, die sie noch nie zuvor empfunden hat. Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach und man spürt förmlich, wie es zwischen ihnen knistert.

Was als One-Night-Stand geplant war, entwickelt sich dann jedoch zu etwas viel Komplizierterem, da beide sich stark zueinander hingezogen fühlen, aber eigentlich nicht zusammen sein dürfen, nachdem sie entdeckt haben, dass Garrick Dozent und Bliss seine Studentin ist. Bliss will das unglaublich peinliche Erlebnis daher zunächst einfach aus ihrem Gedächtnis verbannen, kann allerdings irgendwann nicht mehr leugnen, dass sie mehr für Garrick empfindet als sie dürfte und das beruht ganz offenkundig auf Gegenseitigkeit. Sie kann Garrick nicht vergessen, er sie ebenso wenig und mit der Zeit kommen sie sich wieder näher.
Sie entschließen sich es im Geheimen miteinander zu versuchen und sind ein tolles Paar, das perfekt zusammen passt und sich wunderbar ergänzt. Doch sie wollen es langsam angehen lassen, was Bliss die Möglichkeit gibt ihr Geheimnis, das sie ihm erst sehr spät offenbart, noch eine Weile zu bewahren sowie die nötige Zeit um sich mental darauf einzustellen und zu warten, bis sie wirklich für diesen Schritt bereit ist.

Garrick ist ein wahnsinnig toller Held, den man einfach lieben muss und zwar nicht nur wegen seines guten Aussehens oder seines britischen Akzents. Er ist ausgesprochen zärtlich und verständnisvoll. Darüber hinaus macht er Bliss keinerlei Vorwürfe, weil sie kurz vor dem Sex plötzlich davon gelaufen ist, obschon er genau weiß, dass sie gelogen hat und die angebliche Katze – welche sie deswegen später extra aus dem Tierheim holt – nur ein Vorwand war. Genauso wenig bedrängt er sie um herauszufinden, was tatsächlich los war. Stattdessen bringt er Bliss dazu aus sich herauszukommen, sich zu öffnen und mal ein Risiko einzugehen, was sich positiv auf ihr schauspielerisches Talent auswirkt.
Durch ihr Studium erhält man ferner einen interessanten, kleinen Einblick in die Ausbildung von Schauspielern, wenn auch nur in groben Zügen.

Natürlich kommt es im Verlauf des Buches zu einigen Missverständnissen zwischen ihnen, die ihrem Glück im Wege stehen, aber gemeinsam schaffen sie es schließlich diese zu überwinden. Außerdem ist es rührend zu sehen, wie liebevoll sich die zwei umeinander kümmern als sie beide krank werden.
Ein wenig nervig ist es dagegen, dass Bliss hin und wieder an Garricks Gefühlen zweifelt und glaubt, nicht gut genug für ihn zu sein, obwohl es mehr als offensichtlich ist, wie viel er für sie empfindet.
Dem Genre entsprechend gibt es zudem einige wenige, ansprechende erotische Szenen, die jedoch sehr sparsam und nur an passenden Stellen eingesetzt werden, denn Garrick und Bliss wollen es nach dem Beinahe-Sex zu Beginn ja ohnehin langsam angehen lassen.

Die Handlung dreht sich ausschließlich um Bliss und Garrick und Cora Carmack verzichtet erfreulicherweise auf übertriebene Dramatik. Ihre Geschichte ist auch ohne viel Theater fesselnd, da man mit ihnen mitfiebert und ihnen wünscht, dass sie ein glückliches Paar werden, das sich nicht länger verstecken muss.

Richtig problematisch wird es dann als Bliss herausfindet, dass ihr bester Freund Cade in sie verliebt ist. Nach dessen unerwartetem Geständnis ist sie hin und her gerissen und fragt sich, ob sie nicht besser mit ihm zusammen sein sollte, zumal diese Beziehung wenigstens keine verbotene wäre.
Mit Bliss Freundin Kelsey wird man hingegen nicht so richtig warm. Sie wirkt ziemlich oberflächlich und drängt Bliss häufig dazu Dinge zu tun, die sie gar nicht tun will, nur weil Party machen ihrer Ansicht nach die Lösung für alles ist.
Bliss’ Mutter ist ebenfalls ein Alptraum und man ist froh, dass sie nur selten und bloß am Telefon zu Wort kommt.

Das Ende ist schön und zugleich auch sehr passend. Im Epilog erhält man nämlich einen kurzen Ausblick auf die Zukunft der lieb gewonnenen Figuren, allerdings aus der Sicht von Garrick, was einem umso besser gefällt, da man bis dahin lediglich die Perspektive von Bliss kannte. Er ist einfach unfassbar charmant, was hier noch einmal besonders deutlich wird, und mit seinen Plänen ist man mehr als einverstanden. Des Weiteren ist es eine überaus interessante Vorstellung, dass Bliss einen gewissen Gegenstand nicht etwa zufällig findet, sondern finden sollte.

Man freut sich jedenfalls schon darauf die beiden in der Novelle Keeping Her – Nichts einfacher als das wiederzusehen und ist zudem gespannt auf Cades Geschichte, in der er dann hoffentlich die Richtige findet und Bliss und Garrick vielleicht den einen oder anderen kurzen Auftritt haben. Ob man Kelseys Story, Finding it – Alles ist leichter mit dir, ebenfalls liest, hängt wohl davon ab, wie gut Faking it – Alles nur ein Spiel ist und ob es einen ebenso zu fesseln vermag wie die Geschichte von Bliss und Garrick.

Fazit

Losing it – Alles nicht so einfach ist ein fantastischer New Adult Roman, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen kann und der einen immer wieder zum Schmunzeln bringt. Bliss und Garrick sind zwei tolle Protagonisten und ein wunderbares Paar, über das man nur zu gern noch mehr lesen möchte. Zum Glück hat Cora Carmack ihren Fans diesen Wunsch zumindest mit einer Novelle über die beiden bereits erfüllt.





Kommentar abgeben?

Hiermit erteile ich mein Einverständnis.

Archive

Online seit

Hinweis: In nahezu allen Beiträgen sind die ggf. abgebildeten Buchcover o.Ä. mit einem sog. Affiliate-Link (externer Link zu Amazon) hinterlegt und gelten daher als Werbung.