[Rezension] Das Tal – Die Katastrophe

01. November 2010 | 18:30 | Gelesen

Titel: Das Tal – Die Katastrophe
Autorin: Krystyna Kuhn
Originaltitel: Das Tal – Die Katastrophe
Erstveröffentlichung: 2010
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Das Tal – Die Katastrophe ist der zweite Band einer neuen Mystery-Thriller-Serie für Jugendliche der deutschen Autorin Krystyna Kuhn, die bereits mehrere andere Jugendbücher veröffentlichte.

Bei Das Tal handelt es sich um eine mehrbändige Serie, die wohl aus verschiedenen Seasons bestehen wird. Band 3 Der Sturm erscheint im November, Band 4 Die Prophezeiung im Februar 2011.

Season 2 startet schon im November 2011. Die einzelnen Bände erscheinen dann jeweils wieder mit einem Abstand von drei Monaten.

Sie spielt an einem mitten in den kanadischen Bergen verborgenen College, an dem merkwürdige Dinge vor sich gehen. Das Internat ist nicht auf Google Earth zu finden und in den 70er Jahren verschwand eine Gruppe von Studenten spurlos in den Bergen. Nichts ist dort so, wie es scheint.

Inhalt

Katie West hat sehnt sich nach Abenteuer und Nervenkitzel. Sie will Regeln brechen und Grenzen überschreiten, dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, sich selbst in Lebensgefahr zu bringen. Obwohl sie weiß, dass jeder noch so kleine Fehler ihren Tod bedeuten könnte, geht sie z.B. noch im Dunkeln klettern, und zwar ohne Sicherung!

Selbst der Steinschlag, der sie dabei fast ihr Leben gekostet hat, kann sie nicht von ihrem neuen Ziel abbringen: Sie will den Gipfel des Ghosts, dem höchsten Berg über dem Tal, besteigen. Allerdings kann sie dieses Abenteuer unmöglich alleine unternehmen, was ihr auch die Bergführerin, die sie über den Gletscher führen soll, eindringlich klar gemacht hat. Deshalb sieht Katie sich gezwungen, ihren Plan eines Nachmittags ihren Freunden mitzuteilen, in der Hoffnung, dass einige von ihnen sich ihr anschließen.
Robert ist absolut dagegen und überzeugt davon, dass es viel zu gefährlich wäre. Seine Schwester Julia hingegen, ist sofort Feuer und Flamme für Katies Plan. Sie möchte wissen, was es mit den acht Studenten auf sich hat, die in den 70er Jahren angeblich bei dem selben Vorhaben verschwunden sind, und zu denen auch ihr Vater gehören sollte.

Auch Benjamin, Chris und David schließen sich der Gruppe an. Bei einem Treffen zur Vorbereitung der Expedition, kommt dann noch ein weiterer Teilnehmer hinzu: Paul Forster. Niemand kennt ihn und eigentlich möchte ihn auch niemand so richtig dabei haben, doch er ist als einziger im Besitz einer Karte der Umgebung, nach der Katie so lange verzweifelt gesucht hat. Als er schließlich noch dafür sorgt, dass Debbie sich weder der Gruppe anschließt, noch die anderen an den Dean verrät, lassen sie ihn mitgehen.

An dem Wochenende, an dem der Besuch der Generalgouverneurin, der für genügend Ablenkung sorgt, ansteht, und auch das Wetter mitzuspielen scheint, machen sich die acht Studenten an den Aufstieg. Der Weg zum Gipfel bürgt jedoch mehr Gefahren, als einigen von ihnen vielleicht bewusst ist …

Kritik

In Das Tal – Die Katastrophe geht es genauso spannend, mystisch und geheimnisvoll weiter, wie schon im Vorgänger. Ein paar der Fragen, die nach dem ersten Band offen geblieben sind, werden nach und nach beantwortet, viele neue werden aufgeworfen und sorgen dafür, dass der Leser stets gefesselt weiter liest.

So weiß man zum Beispiel immer noch nicht, aus welchem Grund die einzelnen Studenten am Grace College gelandet sind. Man erfährt zwar von einigen, wie sie dort hingekommen sind, aber nicht warum, was selbstverständlich viel interessanter ist!

Im zweiten Teil der Serie wird die Perspektive gewechselt. Es gibt zwar noch ein paar Kapitel aus Julias Sicht, die meisten werden jedoch aus Katies Blickwinkel erzählt. Dadurch lernt man nun auch sie besser kennen und erfährt, wie sie ans Grace College gekommen ist und was sie für Geheimnisse verbirgt. Denn eines ist sicher: Im Tal hat jeder irgendwelche Geheimnisse.

Die zwei verschiedenen Perspektive ermöglichen es dem Leser einerseits eine neue Figur kennen zu lernen, andererseits aber auch nicht den Bezug zum vorherigen Band zu verlieren. Dadurch erhält man nun Einblick in das Gefühlsleben beider Figuren, also Katie und Julia, auch wenn die Kapitel aus Katies Sicht quantitativ überwiegen. So erfährt man zum Beispiel, warum Julia unbedingt mit auf den Ghost will, was Katie nämlich nicht genau weiß und sich immer wieder fragt.

Krystyna Kuhn gelingt es auch in diesem Teil wieder konstant Spannung aufzubauen. Zum einen durch die immer wiederkehrenden Anspielungen auf Katies Vergangenheit und was es mit Sebastien auf sich hat. Wie auch schon das Geheimnis um Julias und Roberts Vergangenheit im ersten Band, erhält der Leser auch hier erst nach und nach mehr Einzelheiten darüber, die wieder erst gegen Ende des Buches ein Gesamtbild ergeben.

Zum anderen sorgt auch der Aufstieg zum Gipfel des Ghosts natürlich immer wieder für spannende Momente. Die acht Studenten und ihre Bergführerin stoßen mehr als einmal auf Gefahren und Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt. Die Entscheidungen, die sie dort oben treffen müssen, verändern sie nicht nur, sondern können über Leben und Tod entscheiden und offenbaren den wahren Charakter einiger Figuren. So büßt Chris durch seinen Egoismus und sein Macho-Gehabe einiges an Sympathie ein, wohingegen David mehr und mehr an Sympathie gewinnt, je besser man ihn kennen lernt.

Es ist schön zu lesen, wie Katie sich auf dieser Reise weiter entwickelt und wie sie endlich lernt, anderen Menschen zu vertrauen. Es überrascht sie sogar selbst, als sie anfängt, Julia und David als wirkliche Freunde zu betrachten.

Auch an Dramatik fehlt es in der Fortsetzung nicht. Immer wieder gibt es Streit zwischen David und Chris, natürlich wegen Julia, der manchmal sogar zu eskalieren droht. Mit der Zeit fragt man sich mehr und mehr, was Julia überhaupt noch an Chris findet und warum sie nicht erkennt, dass er ganz anders ist, als er vorgibt zu sein.

Die Sprache des Romans ist jugendlich. Im zweiten Teil hat sich die Autorin was Kraftausdrücke betrifft allerdings mehr zurück gehalten, was das Lesen noch angenehmer macht.

Einerseits in sich abgeschlossen, hat das Buch andererseits doch irgendwie wieder ein offenes Ende, das einem beinahe den Atem raubt. Wieder möchte man am liebsten sofort zum nächsten Teil greifen um dort mehr Antworten zu finden. Das Tal birgt auf jeden Fall noch genügend Geheimnisse, die es alle noch zu lüften gilt, und bietet somit mehr als genügend Potenzial für die folgenden Bände.

Fazit

Das Das Tal – Die Katastrophe ist eine sehr gelungene Fortsetzung: Geheimnisse und Mysterien mit einer ordentlichen Portion Spannung, dazu noch ein bisschen Dramatik. Zusammen mit dem wieder sehr spannenden und offenen Ende eine Garantie für das Weiterverfolgen der Serie!

PS: Falls ihr Der Sturm noch nicht vorbestellt haben solltet, dann wartet noch ein bisschen damit. Mit etwas Glück könnt ihr das Buch ja vielleicht gewinnen ;)





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