[Cover Crimes] Meg Cabot

04. Februar 2010 | 18:03 | Beäugt

Da ich mich ja sowieso immer und immer wieder über die Verschandelung der Cover und Titel der Bücher meiner Lieblingsautorin in Deutschland aufrege, dachte ich mir, ich könnte euch ja mal daran teilhaben lassen und habe mal eben ein paar Vergleichsbilder erstellt um die amerikanischen Originalcover den deutschen Versionen gegenüber zu stellen.tongue

Fangen wir mit der Serie The Princess Diaries an. Da ich nicht die Cover von allen zehn Teilen gegenüber stellen will, habe ich als Beispiel mal den zehnten und letzten Band ausgewählt. Links ist immer das deutsche Cover zu sehen, rechts das amerikanische. Das Originalcover finde ich schlicht und elegant, das deutsche einfach nur kindisch. Gleiches gilt für die Titel. Diese Serie ist nicht für Kinder, sondern für Young Adults, also junge Erwachsene bzw. Teenager. Immerhin ist die Hauptperson im letzten Band bereits 18 und spricht somit auch Themen an, die nicht immer auch für Kinder geeignet sind. Die deutschen Cover vermitteln meiner Ansicht nach eher das Gegenteil.

Weiter mit Airhead, dessen deutsche Version ich heute zum ersten Mal bei Dussmann entdeckt habe. Seit das Erscheinen des Buches auf der Website der Verlagsgruppe angekündigt wurde, habe ich immer noch auf eine Änderung des Covers gehofft, aber leider Fehlanzeige. Ich finde das grelle Orange total abschreckend, vor allem in Kombination mit dem Pink. In Verbindung mit dem schrecklichen Titel wirkt auch dieses Buch sehr kindlich. Ich kann echt nicht nachvollziehen, wie man von Airhead auf Plötzlich blond kommt, zumal das nicht besonders gut zum Inhalt passt. Das amerikanische Cover ist da eindeutig altersgemäßer, da auch diese Serie nicht an Kinder gerichtet ist.

Vor ein paar Jahren hat der Verlag dann angefangen die Serie 1-800-Where-R-You herauszubringen. Das amerikanische Cover ist zwar auch etwas kindlicher, gefällt mir jedoch immer noch besser als das deutsche. Zu viel Rot, ein unpassendes Bild – was bitte soll die Wasserpistole? – und wieder einmal ein absolut grausamer Titel.

Gleiches trifft auf den zweiten Teil der Serie zu, der bis auf den Titel nicht erahnen lässt, dass die Bücher überhaupt zusammen gehören. Danach wurde die Serie nicht weitergeführt, da sie sich nicht gut verkaufte. Aber ist das unter diesem Umständen verwunderlich?

Auch die wunderbare Serie The Mediator wurde in Deutschland ziemlich verunstaltet, aber immerhin noch nicht abgesetzt. Das Cover ist kitschig, rosa (!) und der Titel schrecklich. Auch Geister können küssen ist, genauso wie die Untertitel der darauffolgenden Bände, einfach unpassend und hat im konkreten Fall überhaupt nichts mit dem ersten Band gemein. Das amerikanische gefällt mir auch hier wesentlich besser. Aber immerhin wurde hier auf die Einheitlichkeit der Serie geachtet, sodass die Cover der nächsten Bände sehr ähnlich gestaltet wurden und zumindest überall Susannah steht.

Avalon High ist das einzige in Deutschland erschienene Jugendbuch, dessen Cover immerhin noch ganz gut aussieht, obwohl auch hier das amerikanische eher meinen Geschmack trifft. Aber wenigstens sieht es etwas erwachsener aus und erweckt nicht den Eindruck es sei für 6- bis 8-Jährige.

Von All-American Girl kann man dies leider nicht behaupten. Das Cover schreit nach Kinderbuch und ist doch wohl völlig abschreckend, ich würde sogar sagen hässlich. Muss das sein?wassat

Das Cover der Fortsetzung ist auch nicht besser geglückt. Die Neonfarben schrecken ab, der Titel klingt genauso furchtbar. Auch hier finde ich das Originalcover reifer und ansprechender. Findet ihr nicht auch?

Bei Teen Idol wurde auch nicht besser gearbeitet. Ich frage mich, ob der Verlag für solche Titel und Cover tatsächlich Geld bezahlt. Der Titel passt nicht wirklich zur Story und ein Cover ist schlimmer als das andere. Das grüne, gezeichnete ist wieder sehr kindlich und das pinke wirkt einfach zu mädchenhaft. Ich will natürlich nicht bestreiten, dass die Bücher auf jeden Fall eher an Mädchen gerichtet sind, aber nicht jedes Mädchen steht auf pink und manchmal kann man es auch übertreiben. Außerdem weiß doch wohl jeder, dass man Rosa und Rot niemals kombinieren sollte!

Ein kleiner Lichtblick sind immerhin die Romane für Erwachsene, auch wenn sie zumindest in den Fremdsprachenabteilungen immer bei den Jugendromanan stehen. Auch hier fehlt es definitiv an der Einheitlichkeit innerhalb der Serien und auch die Titel sind meistens total aus der Luft gegriffen, aber immerhin sind die Cover ansehnlich.

Bei der Heather Mills Serie sieht man bei den deutschen Versionen (oben) überhaupt nicht, dass die in irgendeiner Form zusammen gehören, bei den amerikanischen (unten) schon etwas.

Die Cover der Serie Queen of Babble hingegen sind im Original sehr schön gestaltet und neben den zusammengehörigen Titel erkennt man es auch an den Covern, die einheitlich gestaltet wurden. Von den deutschen kann man das leider mal wieder nicht behaupten. Wenn man mir diese drei Bücher zeigen würde – ohne den Namen der Autorin – würde ich niemals darauf kommen, dass diese Bücher alle zu einer Trilogie gehören. Allerdings finde ich die Coverbilder zumindest schön. Jetzt müsste man nur noch dafür sorgen, dass man sich in Zukunft einheitliche Titel ausdenkt.

Es wundert mich so jedenfalls überhaupt nicht, dass zumindest die Jugendbücher nicht besonders gut in Deutschland laufen und bei uns nicht auf den Bestsellerlisten landen so wie in den USA. Wenn ich eines der Bücher im Laden sehen würde, ohne zu wissen, dass sie von meiner Lieblingsautorin sind, würde ich sie definitiv für ein Kinderbuch halten und nicht weiter beachten, geschweige denn kaufen. Sieht das jemand anders?




Kommentare

  1. Oh ja, einige der deutschen Cover sind wirklich schlimm. Ich wähle viele Bücher auch nach der Covergestaltung aus und ich hätte keines so wirklich von ihr gelesen.

    Ja, ich werde dann einfach mal demnächst versuchen True Blood zu schauen … wenn es “krass” ist, gefällt es mir bestimmt. =D

    Das ist ja meistens so, dass die erste Folge einer neuen Serie recht komisch ist. Empfinde ich meistens so. Fand ich auch zB bei Supernatural damals so. Habe die erste Folge gesehen, dachte “OH GOTT!”, habe dann irgendwann noch mal eine Folge gesehen und dachte “OH JAAA!!!”. :D

  2. Also ich stimme dir nur teilweise zu. Auf jeden Fall hast du recht, dass einige Cover richtig schrecklich aussehen. Die würde ich auch nie kaufen. Die Susannah Bücher finde ich aber z.B. sehr ansprechend und ich habe auch schon öfter überlegt mir den ersten Band anzuschaffen (egal ob der Geist jetzt küssen kann oder nicht ;)). Über die Titel kann man sich streiten, dass sie oft nicht viel mit dem Original zu tun haben, ist ja nicht nur bei Meg Cabot so. In den meisten Fällen würde eine Übersetzung des Originaltitels aber genauso dämlich klingen: “Königin des Quatschens”, “Bereit oder nicht?” oder “Großknochig” würde ICH mir jedenfalls nicht kaufen.

    Die Jugendbücher von Meg Cabot stehen bei uns im Laden übrigens genau wie alle anderen dieser Art bei “For Girls only”. Da stehen alle Bücher a la Freche Mädchen usw. zusammen, sodass das Problem der Zielgruppe nicht gegeben ist. Die Mädels erkennen schon, dass die Bücher nicht für kleine Kinder sind. ^^

    Und was die Bestsellerliste angeht: Da stehen nur jeweils 10 Titel drauf. Natürlich kann man auch 11 bis 200 oder bis wohin auch immer noch als gut laufend bezeichnen. Tatsächlich schaffen es Jugendbücher abseits von Harry Potter und Bis(s) aber eher selten auf die Bestsellerlisten, von daher ist es nicht ungewöhnlich Meg Cabot mit ihren Titeln da nicht anzutreffen.

  3. Aaah, wenn ich gewusst hätte, dass diese Bücher von Meg Cabot alle Trilogien sind, hätte ich mir die schon laaange gekauft!!! xD Mir waren sie einzeln immer zu dünn, da hätte ich zu wenig zum Lesen gehabt. Aber sooo …

    Danke für den informativen Post. Ich glaube, ich schaue morgen gleich mal bei Thalia vorbei. :D

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