[Rezension] Vorübergehend tot

30. Januar 2010 | 21:15 | Gelesen

Titel: Vorübergehend tot
Autorin: Charlaine Harris
Originaltitel: Dead Until Dark
Erstveröffentlichung: 2001
Übersetzerin: Dorothee Danzmann


Wissenswertes

Vorübergehend tot ist der erste Band der Südstaaten Vampir-Serie um die Gedanken lesende Kellnerin Sookie Stackhouse von Charlaine Harris.

In den USA produziert der Pay-TV-Sender HBO seit nun mehr zwei Jahren die erfolgreiche Serie True Blood, die staffelweise auf den Romanen basiert. Die Rolle der Sookie Stackhouse wird darin von Anna Paquin gespielt, die für diese Rolle 2009 auch einen Golden Globe gewann, woran auch die Qualität der Fernsehserie deutlich wird.

2010 erscheint der neunte Band der Serie in Deutschland, in den USA bereits der elfte.

Inhalt

Als der Vampir Bill das erste Mal im Merlottes, der Bar in der Sookie arbeitet, auftaucht, ist sie hin und weg. Sie fühlt sich noch umso mehr zu ihm hingezogen als sie bemerkt, dass sie seine Gedanken nicht hören kann. Das ist nämlich Sookies Gabe, die sie selbst jedoch eher als Behinderung empfindet.

Genau diese Fähigkeit rettet dem Vampir jedoch das Leben bzw. seine Existenz. Dadurch hört sie, wie zwei andere Besucher der Bar vorhaben Bill ausbluten zu lassen und sein Blut dann zu verkaufen. Mutig folgt sie ihnen nach dem Verlassen der Bar und schlägt sie schließlich in die Flucht.

Sie hätte es sich aber vorher vielleicht gut überlegen sollen, mit wem sie sich dort angelegt hat, denn am nächsten Tag holt das Gaunerpärchen zum Gegenschlag aus und prügelt Sookie so gut wie tot. In letzter Sekunde wird sie von Bill gerettet, mit dem sie sich nach der Arbeit treffen wollte und der die Gauner nun selbst erledigt. Da Sookie so schwer verwundet ist, dass nicht einmal ein Arzt sie vor größerem Schaden bewahren könnte, bringt Bill sie dazu sein Blut zutrinken, das eine heilende und stärkende Wirkung auf Menschen hat.

Von nun an verbringen die beide immer wieder Zeit miteinander und zwischen ihnen entwickelt sich eine Beziehung. Diese wird jedoch nicht von allen respektiert, weil immer noch viele gegen Vampire sind, die seit der Erfindung synthetischen Blutes nun offen unter den Menschen leben. Als schließlich mehrere Frauen ermordet wurden und jede von ihnen Bissspuren von Vampiren hatte, fällt der Verdacht auch auf Bill.

Er ist jedoch nicht der einzige Verdächtige. Auch Sookies Bruder Jason wird immer wieder von der Polizei befragt, da er mit jeder der Frauen sexuell verkehrte und davon sogar Videoaufzeichnungen existieren. Schließlich wird sogar Sookies Großmutter brutal ermordet. Vermutlich hatte der Mörder es jedoch gar nicht auf die Großmutter abgesehen, sondern auf Sookie, die im selben Haus wohnt aber zur Tatzeit nicht zu Hause war.

Daraufhin verhärtet sich der Verdacht, dass es sich bei dem Täter um einen Menschen handelt, der es auf Frauen abgesehen hat, die Beziehungen zu Vampiren hatten. Leider gerät dadurch auch Jason immer mehr in Verdacht und wird nach einem weiteren Mord auch vorläufig festgenommen, da er der letzte war, der mit dem Opfer vor ihrem Tod zusammen war.

Sookie ist allerdings von der Unschuld ihres Bruders überzeugt und froh einen Vampir an ihrer Seite zu haben, der sie vor dem immer noch frei herum laufenden Mörder zu beschützen. Als Bill jedoch für ein paar Tage die Stadt verlassen muss, schwebt Sookie in großer Gefahr.

Kritik

Ich muss leider sagen, dass Vorübergehend tot mir im Grunde überhaupt nicht gefallen hat.
Nachdem ich von der Serie True Blood so begeistert gewesen bin, wollte ich natürlich auch die Bücher lesen und wurde vom ersten Band sehr enttäuscht. Die Charaktere, vor allem Bill, sind mir im Buch äußerst unsympathisch. Das gilt leider auch für Sookie, die mir in der Serie sehr gefallen hat, deren Verhalten ich im Buch jedoch oftmals nicht so recht nachvollziehen konnte.

Die Handlung war durchaus interessant und an einigen Stellen auch sehr spannend, an der Umsetzung hapert es jedoch. Viele Szenen waren mir einfach zu krass, unrealistisch und teilweise sogar richtig abartig. Auch in der Beziehung zwischen Sookie und Bill sind nicht viele Gefühle zu spüren. In einer Szene z.B. schläft sie mit ihm mitten auf einem Friedhof, weil sie befürchtet, er könnte sie aus seiner Wut heraus sonst töten. Super!

Auch der Schreibstil ist nicht sehr schön, was jedoch auch an der Übersetzung liegen kann.

Fazit

Der einzige Grund, warum ich vielleicht doch irgendwann mal zum zweiten Band greifen sollte, besteht darin, dass ich die zweite Staffel der TV-Serie noch besser fand, als die erste. Das Buch kann ich jedoch nicht empfehlen.





Kommentare

  1. Wtf? Sex auf dem Friedhof aus Angst, er könnte sie töten? Ich raffe das nicht. :D

    Ich wette allerdings mit dir, dass ich ein noch enttäuschenderes Buch gelesen habe. Deine Rezension klingt noch recht gemäßigt, davon sollte ich mir eine Scheibe abschneiden. :D

    Liebe Grüße, Kia

    • Ich will zwar nicht dagegen wetten, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass es noch bescheidenere Bücher gibt, aber dass meine Rezension so gemäßigt klingt, wie du es so schön ausgedrückt hast, könnte daran liegen, dass ich meinem Frust zuvor schon in einem gesonderten Beitrag Ausdruck verliehen hatte. ^^’

      Falls es dich interessiert, hier der Link: https://nobody-knows.eu/2010/01/ich-lese-voruebergehend-tot/

      Viele Grüße, Stephie

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