[Rezension] Schöne Weihnachten! (Hörbuch)

25. Dezember 2018 | 19:45 | Gehört

Titel: Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein
Autoren: diverse
Übersetzer: Originalsprache
Sprecher: Rufus Beck, Bürger Lars Dietrich, Annette Frier, J. von Bülow
Spieldauer: 03 Std. 05 Min. (ungekürzt)


Wissenswertes

Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist ein weihnachtliches Hörbuch für die ganze Familie, auf dem die bekannten Schauspieler und Hörbuchsprecher Rufus Beck, Bürger Lars Dietrich, Annette Frier sowie Johann von Bülow zehn ungekürzte, weihnachtliche Erzählungen von verschiedenen Autoren, darunter Michael Ende, Otfried Preußler und Sabine Bohlmann, vorlesen.

Inhalt

Warum bekommt man den Nikolaus eigentlich nie zu Gesicht? Wie bringt man einen Weihnachtsmuffel dazu das besinnliche Fest wieder zu mögen? Wer hilft einem Weihnachtsengel in Not? Was macht ein Ferkelchen an der Krippe in Bethlehem? Wer haust im Staub unter dem Bett? Wie feiert man Weihnachten, wenn man wegen eines Schneesturms nicht zu seiner Familie reisen kann? Die Antworten auf all diese Fragen findet man in dieser Zusammenstellung weihnachtlicher Geschichten für die Adventszeit.

Kritik

Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist mit seinen insgesamt zehn verschiedenen Texten ein wirklich schönes, abwechslungsreiches Hörbuch für Jung und Alt, das bestens zu den weihnachtlichen Festtagen passt und man zum Beispiel wunderbar beim Einpacken der Geschenke hören kann.

Es beginnt mit Warum tut der Nikolaus so heimlich? von Oliver Scherz, einer amüsanten Geschichte über einen kleinen Jungen, der versucht wach zu bleiben, um den Nikolaus zu treffen, aber letztlich doch einschläft – genauso wie seine Schildkröte, die ihn in diesem Fall eigentlich hatte wecken sollen. Man fühlt sich sofort an die eigene Kindheit erinnert, in der sicher fast jeder einmal (oder öfter) erfolglos dasselbe versucht hat.

Happy End im Advent von Edith Schreiber-Wicke ist eine etwas längere Erzählung aus der Sicht eines Katers, der überzeugt ist alle anderen in nahezu allem zu übertreffen und dessen Selbstverliebtheit einen mehrfach zum Schmunzeln bringt. Sein Besitzer ist ein richtiger Weihnachtsmuffel und hat dementsprechend nicht viel für das besinnliche Fest übrig. Ähnlich einem Adventskalender beschreibt der Kater jeden Tag des zwölften Monats und je näher Heiligabend rückt, desto brummiger wird Guido, sein Herrchen. Der Kater hat einen interessanten Blick auf Weihnachten und macht unter anderem faszinierende, für Menschen hingegen eher weniger reizvolle, Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Dekoration. Nach seiner Auffassung wohnt Guido bei ihm, nicht etwa umgekehrt, und er gibt ihm so „liebevolle“ Kosenamen wie „mein Dosenöffner“ – typisch Katze eben. Für Guidos Abneigung gegen Weihnachten gibt es allerdings einen Grund, den der Kater irgendwann nicht länger für sich behalten kann.

Die neue Nachbarin lässt den Muffel darüber hinaus mit der Zeit immer weniger muffelig werden und irgendwann merkt schließlich auch Guido, was der Kater längst weiß: Tina gefällt ihm sehr und Guido vertraut ihr am Ende sogar an, welches Erlebnis ihm das Fest so verdorben hat. Dem Titel entsprechend gibt es am Schluss also noch ein Happy End.

Das Weihnachtswunder von Astrid Frank handelt von einem Jungen, der im Namen des Weihnachtsmannes von einer Weihnachtselfe um Hilfe gebeten wird. Mehr und mehr Menschen und Kinder würden nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, weshalb es diesem immer schlechter gehe. Der 7-jährige Ben sei nun der letzte Mensch, der noch an ihn glaube, weshalb nur er ihn retten könne. Dazu müsse er aber wieder mehr Leute dazu bringen an den Weihnachtsmann zu glauben.

Obwohl er daran zweifelt der Richtige für diese Aufgabe zu sein, stellt Ben, der herzensgute Junge, der seine Pausenbrote regelmäßig mit einem Obdachlosen teilt, sich natürlich dieser Herausforderung und ein Weihnachtswunder bringt viele der „Ungläubigen“ schließlich zum Umdenken.

Weihnachtswünsche von Michael Ende ist ein zauberhaftes, relativ unbekanntes Gedicht, das sicher nicht jeder kennt und das einen augenblicklich zum Lächeln bringt. Der Weihnachtsmann bringt die Wünsche verschiedener Kinder darin so durcheinander, dass sich die Zeilen stellenweise nicht einmal mehr reimen. Dennoch weiß man genau, was er eigentlich meint und wie es demnach richtig heißen müsste.

In Weihnachtsengel in Not von Hanna Jansen dreht sich alles, wie der Titel schon sagt, um einen in Not geratenen „Engel“, der schließlich Hilfe von einer Nachbarin bekommt, die sich überraschend fürsorglich zeigt und im Gegenzug dafür von dem kleinen Mädchen später zum Essen eingeladen wird, damit sie am Weihnachtabend nicht allein ist. Da die Familie, die hier im Vordergrund steht, aus Polen stammt, erfährt man nebenbei außerdem noch etwas über die eine oder andere polnische Weihnachtstradition.

Das Ferkelchen von Bethlehem von Joachim Friedrich ist eine interessante Abwandlung der biblischen Weihnachtsgeschichte, in der ein kleines Ferkel eine besondere Rolle spielt.

Die lustige Geschichte Niklas und die Staub-Schlamuffels von Oliver Pötzsch, die einen selbst als Erwachsenen sehr zum Schmunzeln bringt, ist perfekt für all jene, die es genauso sehr hassen aufzuräumen wie der Protagonist Niklas und liefert zugleich eine passende Ausrede dafür es nicht zu tun.

Ulrike Kuckero steuert mit Die Überraschung eine niedliche Erzählung über einen kleinen Bären bei, der so erbost darüber ist versehentlich verraten zu haben, was er Mama und Papa Bär zu Weihnachten schenkt, dass er sein Päckchen in den Müll wirft und dann am nächsten Tag verzweifelt versucht es zurückzubekommen, weil er sonst kein Geschenk für seine Eltern hat.

Eine etwas merkwürdige Geschichte, deren Botschaft sich einem als Leser nicht so richtig erschließt, ist dagegen Das Eselchen und der kleine Engel von Otfried Preußler. Irgendwie versteht man leider nicht, was der Autor einem damit sagen will.

Als letztes folgt Weihnachten ist überall von Sabine Bohlmann, eine offensichtlich etwas neuere, ziemlich moderne Erzählung, über ein unfreiwilliges Weihnachtsfest auf einem deutschen Flughafen. Diese schöne, wahrlich weihnachtliche Geschichte bringt noch einmal zur Geltung, was an Weihnachten wirklich wichtig ist, und stellt daher einen gelungenen Abschluss dieses empfehlenswerten Hörbuchs dar.

Die einzelnen Sprecher – Rufus Beck, Bürger Lars Dietrich, Annette Frier sowie Johann von Bülow – tragen ihre jeweiligen Texte allesamt gekonnt und unterhaltsam vor, wobei vor allem Bürger Lars Dietrich und Johann von Bülow positiv herausstechen.

Fazit

Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist eine gelungene Sammlung abwechslungsreicher Geschichten für die Adventszeit, die man alle Jahre wieder genießen kann. Spätestens beim Abspielen des Hörbuchs kommt mit Sicherheit Weihnachtsstimmung auf.





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