[Rezension] Verführungskünstler

24. August 2018 | 01:18 | Gelesen

Titel: Verführungskünstler – Wie Tiere zueinanderfinden
Autor: Frédéric Clément
Originaltitel: Parades
Erstveröffentlichung: 2016
Übersetzerin: Sarah Pasquay


Wissenswertes

Verführungskünstler – Wie Tiere zueinanderfinden ist ein Bilderbuch mit Sachbuchelementen des französischen Künstlers, Illustrators und Autors Frédéric Clément. Er hat mittlerweile mehr als 60 Bücher geschrieben bzw. illustriert und mehrere Auszeichnungen erhalten. Heute lebt und arbeitet er in Paris.

Inhalt

Da die Partnersuche nicht immer einfach ist, haben einige Tiere mit der Zeit ganz besondere, einzigartige Balzrituale entwickelt, um potenziell paarungsbereite Partner auf sich aufmerksam zu machen oder eventuelle Rivalen zu übertrumpfen. Während die einen versuchen ihr Gegenüber mit Schönheit und Farbenpracht zu beeindrucken, setzen andere auf motorische Fähigkeiten und erschaffen regelrecht kleine Kunstwerke der Architektur, in der Hoffnung dadurch von der Angebeteten auserwählt zu werden. Die Tiere sind dabei mitunter so verschieden wie ihre jeweiligen Rituale, doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind wahre Verführungskünstler.

Kritik

Verführungskünstler – Wie Tiere zueinanderfinden ist eine interessante, schnell gelesene Mischung aus Bilderbuch und (Kinder-)Sachbuch, das verhältnismäßig viel Text für ersteres enthält, weshalb diesem zu folgen trotz der überwiegend einfach und kurz gehaltenen Sätze ein gewisses Maß an Konzentration erfordert. Entsprechend der Altersempfehlung – ab 6 Jahren – sind für die ganz jungen Leseratten also vorerst wohl nur die Bilder interessant. Die dazugehörigen Texte dürften für sie nämlich noch zu schwer zu verstehen sein.

Insgesamt werden in dem Buch die Paarungsrituale von acht verschiedenen Tierarten gezeigt bzw. erklärt. Viele Tiere kennt man bereits, manche könnten bislang noch völlig unbekannt sein. Letzteres trifft vornehmlich auch auf die jeweiligen Verführungskünste zu, denn während man das bunte Gefieder zahlreicher Vögel sowie das prächtige Geweih eines Hirsches schon kennt, überraschen einen andere Tiere, insbesondere der giftige Kugelfisch, mit faszinierenden Eigenarten und Talenten, von denen man noch nie gehört hat.

Es ist wahrlich beeindruckend, was die Natur einigen Lebewesen mit auf den Weg gegeben hat und wie viel Mühe sich die männlichen Vertreter der jeweiligen Tierart vereinzelt machen, um ein Weibchen zu beeindrucken und zur Paarung zu animieren. Manche plustern sich lediglich etwas auf, andere tanzen und einige wenige erschaffen sogar eindrucksvolle Bauwerke.

Die einzelnen Beschreibungen sind durch das Vorwort in eine kleine Rahmenhandlung eingebettet: Als Leser ist man der Besucher eines Paradiestheaters und darf im Zuge der Vorstellung die Balzrituale besonderer Tiere beobachten, die vom Zeremonienmeister dabei näher erläutert werden. Beim allseits beliebten Pfau ist zudem eine Legende dazu enthalten, wie dieser zu den (Pfauen-)Augen kam, die heute so oft bewundert werden.

Die tollen, farbenfrohen und großformatigen Illustrationen veranschaulichen die vorgestellten Naturschauspiele und sind wundervoll anzusehen. Weil man einzelne, zum Teil mehrere, Momente davon somit direkt vor Augen hat, kann man sich das individuelle Balzverhalten der Tiere sehr gut vorstellen. Jeder Tierart sind zwei bis vier Seiten gewidmet, wobei die Abbildungen grundsätzlich mehr Platz einnehmen als der Text.

Fazit

Verführungskünstler – Wie Tiere zueinanderfinden ist eine interessante, kurzweilige Bilderbuchlektüre mit wunderbaren Illustrationen, die nicht nur Kindern neues Wissen vermitteln wird.





Kommentare

  1. Die Cover sind sehr gelungen und wirken schon etwas kunstvoll. Die Natur, zusammen mit ihren Lebewesen, ist generell faszinierend. Ich finde es schön, dass du auch solche Bücher rezensierst.

    Zeilentänzerin

    • Ja, das finde ich auch, deshalb bin ich auch ein großer Fan von Bildbänden mit Naturphotographien. Es freut mich, dass ich nicht die einzige bin, die sich für solche Bücher interessiert und es dementsprechend auch Leser für Rezensionen gibt, die keine Romane behandeln. :)

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