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Jan  27

[Interview] Gerd Ruebenstrunk

27. Januar 2012 | 22:39 | Nachgefragt

Nach der 3-teiligen Reihe um Arthur und Larissa ist in diesem Monat das neueste Jugendbuch des talentierten deutschen Autors Gerd Ruebenstrunk erschienen. Zu diesem Anlass durfte ich den Autor interviewen und er verrät etwas mehr über Rebellen der Ewigkeit, weitere Projekte und natürlich auch in welche Rolle er einen Tag lang gerne einmal schlüpfen würde.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Herr Ruebenstrunk, der sich für das Beantworten der Fragen Zeit genommen hat!

Viel Vergnügen. ;)

Die Reihe um Arthur und Larissa war ursprünglich auf 13 Bände ausgelegt, es sind aber (leider) nur drei geworden. Ist die Serie damit nun für immer abgeschlossen?
Wie heißt es so schön bei James Bond? „Never say never“. ;-) Eine Pause von den Vergessenen Büchern tat mir ganz gut, weil ich eine Reihe neuer Ideen hatte, die ich schon seit einiger Zeit realisieren wollte – und das tue ich jetzt erst einmal. Mit dem Verlag habe ich zwar über eine mögliche Fortsetzung diskutiert und wie die aussehen könnte, zum Beispiel etwas aus der Geschichte der Bewahrer, mit Gerrit aus dem ersten Band im Mittelpunkt der Geschichte. Oder eine Story weiter in der Zukunft, wenn Arthur und Larissa erwachsen sind. Aber vor Ende 2012 wird das bestimmt nichts.

Wie sind Sie eigentlich auf die Idee zu den Vergessenen Büchern gekommen?
Meistens kommen die Ideen einfach so. Das kann ein einfacher Gedankenfetzen sein, eine Schlagzeile in einer Zeitung oder eine Alltagsbeobachtung – aus allem lassen sich Geschichten entwickeln. Bei der Trilogie der Vergessenen Bücher war der Startpunkt eine Erinnerung, die ich aufgeschrieben habe und bei der es um meine erste Fahrt als kleiner Junge im Paternoster ging. (Das findet sich ja auch im ersten Band wieder.) Dazu kam eine weitere Erinnerung, nämlich an einen Buchhändler in Herford namens Arthur Jackmann, der einen kleinen Laden mit angeschlossenem Antiquariat hatte und der für mich als Jugendlicher eine wichtige Rolle spielte. Irgendwie ist daraus dann die Idee zu den Vergessenen Büchern entstanden.

Im Januar ist Ihr neuestes Jugendbuch, „Rebellen der Ewigkeit“, erschienen. Darin wird „Zeit“ als Währung benutzt, genau wie auch in dem kürzlich erschienenen Film „In Time“. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?
Die Idee einer „Zeitbank“ hatte ich schon länger im Kopf, verbunden mit der Frage, was passiert, wenn man sie beraubt. (Als Ausgangsgedanke also gar nicht so weit von In Time entfernt.) „Zeit“ ist ja ein bekanntes Thema im Kinder- und Jugendbuch, und ich habe überlegt, wie man dem einen neuen Dreh geben könnte. So bin ich dann auf eine mögliche physikalische Erklärung gekommen.

Ich wollte aber nicht nur über den Zeithandel schreiben, sondern auch zwei weitere Themen damit verbinden, die mich bewegen. Da ist zum einen die ethische Frage, ob es gerechtfertigt ist, ein Leben zu opfern, wenn man damit viele Leben retten kann. Und zum anderen gibt es eine Figur, welche keinerlei Empathie für andere Menschen empfindet, also das ist, was man heutzutage als psychopathisch bezeichnet. Glaubt man der Fachliteratur, dann gibt es von diesen Menschen mehr als wir denken. Es gab also sozusagen drei Ideen oder Gedankengänge, aus denen der Roman dann entstanden ist.

Steht das Buch für sich allein oder ist es als Serie konzipiert?
Das ist ein Einzelwerk. Ich wollte nicht gleich wieder eine Trilogie lostreten, denn dann hätte ich den Titel, den ich gerade abschließe, nicht schreiben können.

Falls nicht, haben Sie dann schon konkrete Ideen für weitere Jugendbücher? Wenn ja, was für welche?
Bei meinem nächsten Buch, das im Sommer / Herbst 2012 erscheinen wird, handelt es sich um einen Fantasyroman, allerdings keine High Fantasy (so mit Trollen, Elfen und dergleichen), sondern mehr in der modernen Zeit angesiedelt, wenn auch nicht direkt im Heute. Viel mehr möchte ich jetzt dazu aber noch nicht verraten.

Mit das „Wörterbuch des Viktor Vau“ haben Sie sich auch noch einem anderen Genre gewidmet. Wird es noch mehr Bücher für Erwachsene aus Ihrer Feder geben? Wenn ja, wann und können Sie uns schon ein wenig über die Handlung verraten?
Ja, ich denke schon, dass ich weiterhin Bücher für Erwachsene schreiben werde. Es gibt da ein paar Ideen in unterschiedlichen Stadien der Ausarbeitung, aber daran muss ich noch ein wenig feilen. Prinzipiell wird es ähnlich wie beim Viktor Vau sein, also weniger Fantasy, sondern eher Phantastik.

War es schon immer Ihr Traum Schriftsteller zu werden? Oder hat sich das eher zufällig so ergeben? Möchten Sie sich irgendwann nur noch dem Schreiben widmen?
Oh ja, Schriftsteller wollte ich schon mit sechzehn Jahren werden, aber dann kam irgendwie das Leben dazwischen. Mit 52 habe ich dann denn Faden wieder aufgenommen – und klar, ich würde mir wünschen, möglichst bald nur noch vom Schreiben zu leben.

Was gefällt Ihnen besonders an diesem Beruf? Was gefällt Ihnen nicht so sehr?
Irgendwer hat das mal sehr schön ausgedrückt, was an diesem Beruf so toll ist: Du setzt dich morgens an die Arbeit, und abends ist dann etwas entstanden, was es in dieser Welt zuvor noch nicht gegeben hat. Ich glaube, dieser „Schöpfungsaspekt“ ist immer wieder eine Belohnung, gerade dann, wenn es mal ein paar Tage nicht so gut gelaufen ist und man sich vor dem Monitor herumgeplagt hat. Was mir nicht so gut gefällt: Schreiben ist eine einsame Tätigkeit, und man muss ganz gut mit sich selbst zurechtkommen können, um das durchzuhalten.

Entspringen Ihre Charaktere vollständig Ihrer Phantasie oder denken Sie dabei an reale Personen, wie z. B. Freunde oder Schauspieler?
Beides. Für manche Figuren gibt es Vorbilder im wirklichen Leben, so wie der oben genannte Buchhändler Arthur Jackmann, der bei mir zum Bücherwurm Lackmann geworden ist. Wenn ich mir eine Figur ausdenke, dann durchstöbere ich oft das Web nach Fotos, die mir bei der detaillierten Beschreibung helfen könnten.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie mal nicht mit dem Schreiben beschäftigt sind?
Lesen. ;-)

Haben Sie ein Lieblingsbuch und/oder –autor?
Das wechselt. In diesem Jahr ist es von Jan Koneffke „Die sieben Leben des Felix Kannmacher“. Davor kamen beispielsweise Haruki Murakamis „Kafka am Strand“ und „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss. Und mein absoluter Lieblingsautor ist (derzeit) Georges Simenon.

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Ich würde gern ein Tag Jules Maigret sein, weil ich Paris und die französische Provinz einmal durch seine Augen sehen möchte. Ich möchte in der Brasserie Dauphine sitzen und Bier trinken und Sandwiches essen, ich möchte mit Madame Maigret am Arm abends über die Straßen schlendern, ich möchte die Menschen treffen, die er trifft, ob Verdächtige oder Unschuldige, und ich möchte, wie er, die Zeit haben, einen Fall zu lösen. Oft aus dem Bauch heraus.

Die Maigret-Romane beschreiben (wie auch die Romane von Leo Malet) eine Zeit und eine Stadt, in der das Leben trotz aller Widrigkeiten immer (oder zumindest meistens) lebenswert ist. Simenon schafft es, mit wenigen Worten die Atmosphäre eines Sommer- oder Herbsttages, eines Gebäudes oder Lokals hervorzurufen, als wäre man mitten drin. Deshalb wäre ich auch gern mal mitten drin. :-)

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?
Ich würde gern mit Janwillem van de Wetering einen Tag über Zen-Buddhismus, Moral, Recht und Gerechtigkeit, das Schreiben und das Leben diskutieren.

Ein paar meiner Leser schreiben selbst auch. Haben Sie ein paar Tipps für sie?
Nicht aufgeben!

Dez  29

[Interview] Amber Kizer

29. Dezember 2011 | 18:54 | Nachgefragt, Verlost

In diesem Monat ist der zweite Teil zu Meridian von Amber Kizer erschienen und aus diesem Anlass durfte ich die Autorin interviewen.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Frau Kizer, die sich für das Beantworten der Fragen Zeit genommen und sie auch wirklich sehr ausführlich beantwortet hat!

Wann oder wie ist Ihnen die Idee zu der Meridian-Serie und den Fenestras in den Sinn gekommen? Können Sie uns schon etwas über die Fortsetzungen verraten?
Die Idee zu Meridian und den Fenestras kam durch die Sterbewachen bei den Toden meiner beiden Großeltern. Ich fragte mich und wollte eine Antwort auf die Frage: Was wäre, wenn das Licht, das die Sterbenden sehen, ein Mädchen ist? Eine Jugendliche, die menschlich aussieht bis die Seele für den Übergang bereit ist? Das war das Saatkorn für die Idee und daraus entfalteten sich die Welt, der Mythos und die Charaktere.

Meine Gesundheit ist anfällig. Ich muss mich täglich mit unsichtbaren Symptomen auseinandersetzen, die ich akzeptieren muss um voran zu kommen und mein Leben zu leben. Auf einer bestimmten Ebene kann ich mich daher damit identifizieren ein Schicksal zu haben, das man so nicht erwartet hat, denke ich. Findet Freude und Liebe, trotz der nicht so glücklichen Bestandteile des Lebens!

Im zweiten Teil der Serie sind die Hauptfiguren Meridian, Tens und Custos wieder zurück, aber sie bekommen Gesellschaft von einer neuen Fenestra namens Julie, deren Leben sehr dunkel und schwierig gewesen ist. Es gibt eine Gruppe von verschiedenen Arten von Leuten jedes Alters, die tatsächlich anfangen beim Kampf gegen die Nocti zu helfen und Gutes auf der Welt zu verbreiten.

Wie viele Fortsetzungen haben Sie für die Serie geplant?
Ich würde die Serie gern unbegrenzt weiter schreiben. Ich habe so viele Fenestra/Nocti Charaktere, die es bisher noch in keines der Bücher geschafft haben – ich würde sie gern in die Serie einbringen und Meridian und Tens begleiten bis sie verheiratet sind und eine Familie gegründet haben. Ich denke, es gibt viele Geschichten und Orte auf der Welt, die sie besuchen sollten – und diese Möglichkeiten für den Mythos sind erst der Anfang!

Haben Sie schon Ideen für andere Projekte im Kopf? Wenn ja, was für Ideen?
Ja, ich habe immer vier oder fünf Bücher in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung. Ich schreibe gerade an mehreren Jugendbücher und einigen Erwachsenenprojekten.

Ihre Bücher erscheinen in vielen verschiedenen Ländern. Wie fühlt sich das an?
Schockierend. Unglaublich. Fantastisch. Eine Geschichte zu Schreiben, die in eine Sprache übersetzt wurde, die ich nicht kenne – ein Buch zu schreiben, das Leser in Ländern anspricht, die ich bisher nie bereisen konnte – ist eine große Ehre und ein wunderbares Gefühl. Zu wissen, dass eine Geschichte eine größere Bedeutung hat und von vielen Kulturen geschätzt wird – es gibt wirklich keine Worte dafür, wie sehr ich das liebe und gleichzeitig nicht glauben kann!

Ich schätze die Emails, die ich von internationalen Lesern erhalte, die versuchen mir auf Englisch zu schreiben – das sind die besten! Es ist ein großes Kompliment, wenn jemand versucht Wertschätzung in einer Sprache auszurücken, mit der er nicht vertraut ist. Manchmal bekomme ich auch Emails von Lesern, die eine Übersetzung nicht verstanden haben. Ich erhielt eine Email von einer deutschen Lesegruppe, die nicht verstanden hat, was ich mit 1-4-3 gemeint habe. Im ersten Teil von Meridian, haben das Tantchen und Charles diesen speziellen 1-4-3 Code. Auf Englisch ergibt das absolut Sinn, denn „I“ ist ein Buchstabe, „love“ sind vier und „you“ sind drei. Doch in Deutschland hätten diese Zahlen zu „Ich liebe dich“ 3-4-5 verändert werden müssen (Wenn meine deutsche Übersetzung von „I love you“ richtig ist.), dann hätte es Sinn gemacht – kein Wunder, dass sie verwirrt waren! Ich fand das sehr schade, aber da ich die Sprache nicht fließend spreche, muss ich anderen vertrauen! Es kommt im zweiten Buch wieder vor und ich hoffe, dass die Leser es dieses Mal verstehen werden! Leser, die Interesse daran haben etwas über die Verbindung meiner Familie zu 1-4-3 zu lesen, werden auf MeridianSozu.com fündig.

Was denken Sie über die unterschiedlichen Cover und Titel Ihrer Bücher?
Ich liebe es wirklich mir die verschiedenen Cover und Titel anzuschauen – es ist echt lustig zu sehen wie verschiedene Kulturen das Cover betrachten und auch wie sie die Titel übersetzen. Auf Englisch heißt der zweite Teil Wildcat Fireflies, aber das funktioniert nicht gut in der deutschen Sprache. Ich liebe die deutsche Covergestaltung und das Format bzw. die Ausstattung der Bücher – bei uns gibt es diesen flexiblen Einband nicht, aber ich finde ihn toll! Das zweite Cover gefällt mir genauso gut – sie haben eine wundervolle Arbeit geleistet um die Atmosphäre der Bücher zu vermitteln.

Woher nehmen Sie im Allgemeinen die Inspiration zu Ihren verschiedenen Büchern und Charakteren?
Inspiration gibt es überall – in anderen Medien oder darin Leute beim Einkaufen oder bei Sportveranstaltungen zu beobachten. Ich belausche gern Gespräche, vor allem solche, die Leute mit dem Handy führen – sie sprechen laut über sehr persönliche Dinge und denken niemand, außer der Person mit der sie telefonieren, hört sie. Ich lese sehr viel, sehe mir sehr viele Magazine an, schaue Nachrichten. Ich lese viele Sachbücher, die scheinbar nichts mit den Büchern zu tun haben, an denen ich gerade arbeite, und finde dabei ein kleines Körnchen, das perfekt geeignet ist.

Sie sind ja inzwischen schon seit mehreren Jahren als Schriftsteller tätig. War das schon immer Ihr Traum?
Nein, ich wollte keine Autorin werden. Bücher wurden in meiner Familie immer verehrt und wir hatten mehr Bücher im Haus als alles andere, aber ich habe mir keine Geschichten ausgedacht als ich noch klein war. Ich hatte keinerlei künstlerische Neigungen oder Bestrebungen. Aber während meines ersten Jahres auf der Universität diagnostizierte man bei mir eine seltene Nervenkrankheit, die meine Welt völlig verändert hat. Das machte alle Pläne, die ich für meine Karriere und mein Leben hatte, zunichte. Kurz gesagt, ich muss die ganze Zeit mit erheblichen Schmerzen umgehen, jeden Tag, außerdem mit anderen seltsamen Symptomen, und meine Beine funktionieren nicht immer. Das ist unmöglich vorherzusagen, was das Leben sehr schwierig macht. Also brauchte ich eine Arbeit, der ich auch 3 Uhr morgens nachgehen könnte, wenn ich wegen meiner Beine noch immer wach war, oder die ich trotz der Einschränkungen, die meine Beine mir nach Lust und Laune aufbürden, ausüben könnte. Ich wusste, dass ich Bücher liebe und das Schreiben kann man an schlechte Tage und Arztbesuche anpassen. Also fing ich an das Handwerk und das Gewerbe zu erlernen. Ich habe Glück, dass ich genug Talent habe, sodass harte Arbeit mich dahin brachte, wo ich hin musste. Inzwischen kann ich mir nicht einmal mehr vorstellen etwas anderes zu tun. Ich bin wirklich genau da, wo ich sein sollte und tue, was ich tun sollte!

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf? Was gefällt Ihnen nicht so sehr?
Es gefällt mir sehr von Lesern zu hören. Dies ist ein sehr einsames Berufsleben – an vielen Tagen sehe ich nur wenige Menschen. Und wir sind alle so beschäftigt in dieser Welt, dass ich es wirklich schätze, wenn jemand sich trotzdem die Zeit nimmt mir eine Email – oder noch besser einen richtigen Brief – zu schreiben. Ich antworte immer, aber manchmal dauert es ein paar Monate oder sogar Jahre, weil ich sie so beantworte, wie ich sie erhalte. Ich bitte einfach jeden geduldig zu sein, weil ich – nicht mein Assistent – antworten werde.

Entspringen Ihre Charaktere vollständig Ihrer Phantasie oder denken Sie dabei an reale Personen, wie z.B. Freunde oder Schauspieler?
Manche Figuren, wie z.B. Meridian, kamen mir schon völlig ausgereift in den Sinn. Als würde eine reale Person einen Raum betreten und sich hinsetzen um sich selbst vorzustellen. Bei anderen dauert es länger um ihre ganzen Absichten und Charaktereigenschaften herauszufinden. Ich kann in Bezug auf meine Bücher nur selten an Schauspieler denken. Ich werde of gefragt, wen ich für den Film aussuchen würde und das fällt mir sehr schwer, weil sie in meinen Gedanken eine eigene Personen sind und ein bestimmtes Aussehen haben. Deshalb kann ich nicht einfach sagen „Scarlett wäre perfekt für diese Figur“ oder ähnliches. Die einzige Person, von der ich jemals wirklich gedachte habe, dass sie die perfekte Besetzung wäre, ist Jennifer Lawrence für die Figur der Julie aus dem zweiten Teil.
Ich muss aber gestehen, dass ich ein paar mir verhassten Leuten in Büchern die Rollen der Bösewichte gegeben oder sie getötet habe. Das ist einer der Vorteile daran Autorin zu sein – ein großartiger Weg um Aggressionen abzubauen! Aber keiner könnte ein Buch aufgreifen und denken „Oh, Ich weiß über wen sie spricht“. Das alles entwickelt sich zu einer Geschichte, die völlig anders als das richtige Leben ist!

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie mal nicht mit dem Schreiben beschäftigt sind?
Ich backe und koche sehr gern, am liebsten Kuchen. Ich mache auch Steppdecken. Ich bin viel draußen im Blumengarten – sogar in der Winterzeit gehe ich raus und jäte Unkraut um über eine Geschichte nachzudenken. Ich gehe oft mit meiner Hündin an den Strand, weil sie es liebt im Ocean zu schwimmen. Ich liebe Livemusik und probiere gern neue Restaurants aus. Ich schaue fern – es gibt hier viele Reality TV Shows und die meisten Leute schämen sich zuzugeben, dass sie sie mögen, aber ich bekenne mich! Ich schaue gern zu wie die Menschen miteinander umgehen und sich unterhalten – vor allem wenn Geld im Spiel ist.

Haben Sie ein Lieblingsbuch und/oder –autor?
Ich lese 20 bis 25 Bücher gleichzeitig – wie beim Durchschalten der Sender im Fernsehen. Meine Lieblingsbücher sind aus allen Bereichen und von verschiedenen Autoren. Ich bin ein großer Fan von Gabriel Garcia Marquez, Margaret Atwood, Nora Roberts und Jude Deveraux. Ich habe (klassische) deutsche Autoren, Hesse und Grass, auf meinem noch zu lesen Stapel. Bei den Jugendbüchern habe ich gerade Shine von Lauren Myracle beendet (Ich hoffe, es wurde auch ins deutsche übersetzt). Es ist ein fantastisches Buch. Bei den Sachbüchern sind Peace Meals und The Sound of a Wild Snail Eating meine aktuellen Favoriten.

Ich lese keine Bücher über Mathematik oder Computerprogrammierung (davon bekomme ich Kopfschmerzen!) – alles andere ist Freiwild! Ich lese ein bisschen von allem!

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Kennt ihr den Kinderklassiker Sara, die kleine Prinzessin von Frances Hodgson Burnett? In einem Abschnitt lebte das Mädchen, Sara Crewe, auf dem Dachboden und wurde von der Schulleiterin furchtbar misshandelt. Es gibt eine Szene, in der Saras Wohltäter sie findet und den kalten und strengen Dachboden mit Hilfe seines Dieners in einen Palast der Freude verwandelt. Wenn ich an diesem Tag Sara sein könnte, würde ich das wählen!

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?
Das ist eine schwierige Frage, weil es erstaunliche Leute gibt, die schon lange tot sind und die ich liebend gern getroffen und mit denen ich gern gesprochen hätte, aber ich müsste mit „meine Großmutter“ antworten. Ich vermisse sie wirklich sehr und ich weiß sie hätte große Freude daran zu hören, wie mein Leben sich seit ihrem Tod 2007 verändert hat. Es wäre schön einen weiteren Tag zu haben.

Ein paar meiner Leser schreiben selbst auch. Haben Sie ein paar Tipps für sie?
Jeder Schriftsteller, der Englisch spricht, sollte sich mal NaNoWriMo.org anschauen. Dort gibt es wundervolle Hilfsmittel und aufmunternde Reden zum Anfertigen eines Romans. Und jeden November veranstalten sie eine Challenge, an der Menschen auf der ganzen Welt teilnehmen können. Das ist wirklich cool!
Es gibt kein Wundermittel fürs Schreiben – das muss man auf die gleiche Weise lernen wie ein Instrument zu spielen. Erfasse das Handwerk und die Werkzeuge, die ein Schriftsteller nutzt, dann musst du einfach schreiben. Es ist wirklich so einfach. Ein Schriftsteller muss schreiben – nicht über das Schreiben reden, nicht mit anderen Schriftstellern sprechen, nicht über das Schreiben nachdenken, sondern das Schreiben tatsächlich ausüben. Stephen Kings Buch On Writing ist großartig. Genauso wie Wallace Stegners gesammelte Aufsätze über das Schreiben.

Neben diesen ausführlichen Interviewantworten hat mir Amber Kizer freundlicherweise auch noch Preise für ein Gewinnspiel zur Verfügung gestellt. Zu gewinnen gibt es zwei persönlich von der Autorin signierte Ausgaben des ersten Bandes von Meridian – darum beneide ich die glücklichen Gewinner jetzt schon. ;)

Wer eines der Bücher gewinnen möchte, muss mir einfach nur eine Mail an stephie[at]nobody-knows.eu mit dem Betreff Gewinnspiel schicken und mir bzw. eigentlich eher der Autorin mitteilen, wem das Buch gewidmet werden soll. Bitte auch gleich die Adresse in der Mail mit angeben, damit die Autorin euch das Buch sofort nach Ende des Gewinnspiels zuschicken kann. Mails ohne Adresse können für dieses Gewinnspiel leider nicht berücksichtigt werden. (Die Adressen werden selbstverständlich vertraulich behandelt und im Falle des Gewinns nur an Amber Kizer weiter gegeben.)

Einsendeschluss: Freitag, 06. Januar 2012, 23:59 Uhr

Amber Kizer möchte euch außerdem wissen lassen, dass sie auf Wunsch auch gern signierte Bookplates verschickt – kostenlos und egal wohin. Dazu müsst ihr ihr nur eine Mail an Amber[at]AmberKizer.com mit eurer Adresse schicken.

Nov  28

[Interview] Ursula Poznanski

28. November 2011 | 15:32 | Nachgefragt

Im November ist Saeculum, der neueste Jugendthriller von Ursula Poznanski, erschienen und zu diesem Anlass hatte ich das Vergnügen die Autorin interviewen zu dürfen. In der letzten Woche habe ich ihre Antworten erhalten, die ich euch nun nicht länger vorenthalten möchte.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Frau Poznanski, die sich für das Beantworten der Fragen Zeit genommen hat!

Warum haben Sie angefangen neben Kinderbüchern nun auch noch Bücher für Jugendliche zu schreiben? Gab es dafür einen besonderen Anlass?
Ich wollte das eigentlich immer schon machen, ich habe mich nie als auf Kinderbücher festgelegt betrachtet. Einen besonderen Anlass gab es nicht, ich glaube, es war einfach die richtige Zeit für mich, etwas Umfangreicheres und Komplexeres zu schreiben.

Wie sind Sie auf die Idee zu „Erebos“ gekommen? Warum ein Buch über ein (gefährliches) Computerspiel?
Ich wollte einen Roman schreiben, der zum Teil in einer Gegenwelt spielt, ohne dass es ein Fantasyroman sein sollte. Recht bald sind mir Computerspiele eingefallen, die ja auch eine Art eigene Welt darstellen, in die man eintauchen und in der man sich verlieren kann.

Hat schon jemand Interesse an dem Verfilmungsrecht von „Erebos“ bekundet? Oder wurde dieses sogar schon verkauft?
Ja, es gibt eine Filmproduktions-Firma, die sich die Rechte an Erebos gesichert hat. Bis zu einer Verwirklichung ist es aber noch ein langer Weg voller Hindernisse – ich kann also nicht versprechen, dass Erebos eines Tages im Kino laufen wird.

Im November ist Ihr nächstes Jugendbuch „Saeculum“ erschienen. Können Sie uns schon etwas darüber verraten? Wie sind Sie auf die Idee zu diesem Roman gekommen?
Es geht um eine Gruppe von Jugendlichen, die sich in einen sehr einsamen Wald zurückzieht, um dort ein Mittelalter-Rollenspiel zu spielen. Recht bald passieren aber merkwürdige Dinge: rätselhafte Botschaften tauchen auf, Spieler verschwinden. Es hat mich gereizt, einen Thriller nach fast schon klassischen Mustern zu schreiben: Ein entlegener Ort, eine gewisse Anzahl von Personen, ein Setting etwa so wie bei Agatha Christie. Doch dafür, dass die Gruppe sich so weit von der Zivilisation entfernt, wie das für meine Geschichte nötig war, habe ich einen Grund gebraucht – deshalb Rollenspiel.

Es wird doch hoffentlich noch weitere Jugendbücher aus Ihrer Feder geben. Haben Sie schon konkrete Ideen?
Ja, aber darüber kann ich im Moment noch nicht sehr viel verraten.

„Erebos“ ist vor kurzem mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden. Was war Ihr erster Gedanke als Sie davon erfahren haben?
Ich habe es ja direkt auf der Preisverleihung erfahren, und in dem Moment hatte ich keinen Gedanken, an den ich mich erinnern kann. Es war ein bisschen wie ein Schock, aber einer von der guten Sorte.

War es schon immer Ihr Traum Schriftstellerin zu werden? Oder hat sich das eher zufällig so ergeben?
Zufällig kann sich das fast nicht ergeben – ich glaube, niemand schreibt „zufällig“ und macht dann einen Beruf daraus. Für mich war es immer eine Möglichkeit, die ich aber für sehr unrealistisch gehalten habe. Geschrieben habe ich trotzdem gern, auch wenn es lange Zeit nur für mich selbst war. Dass es heute mein Beruf ist, hat wahrscheinlich viel mit Ausdauer, aber auch sehr viel mit Glück zu tun. Zu glauben, dass es wirklich geklappt hat, fällt mir manchmal immer noch schwer.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf? Was gefällt Ihnen nicht so sehr?
Ich denke mir unglaublich gern Geschichten aus, ich mag also die Planungsphase sehr. Das Schreiben selbst liebe ich auch – vor allem dann, wenn es richtig fließt. An anderen Tagen, wenn ich um jeden Satz kämpfen muss, liebe ich es weniger. Aber alles in allem ist es eine der tollsten Beschäftigungen, die man haben kann.

Entspringen Ihre Charaktere vollständig Ihrer Phantasie oder denken Sie dabei an reale Personen, wie z.B. Freunde oder Schauspieler?
Die Charaktere sind ganz und gar erfunden. Reale Personen zu kopieren käme mir komisch vor – ich leihe mir höchstens ab und zu eine Eigenschaft von jemandem, den ich kenne, gestalte den Rest der Figur aber ganz anders. An Schauspieler denke ich bei der Figurenentwicklung eigentlich nie, wahrscheinlich weil für mich weniger das Aussehen, als der „Kern“ der Person im Mittelpunkt steht.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie mal nicht mit dem Schreiben beschäftigt sind?
Lesen, mir Filme ansehen; überprüfen, ob meine Familie mich auch noch kennt, wenn sie mich nicht über den oberen Rand meines Notebook-Deckels sieht. Fotografieren, mit meinem Sohn Karten spielen – ganz normale Dinge, glaube ich.

Haben Sie ein Lieblingsbuch und/oder –autor?
Nein, ich habe viele. Zu viele, um sie hier alle aufzuzählen, fürchte ich. :-)

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Ein völlig unbedeutender Schüler in Hogwarts zu sein und ein bisschen herumzuzaubern, das fände ich schon recht spannend. Oder ich würde in einen Jane Austen-Roman eintauchen und in alten englischen Herrenhäusern Tee trinken.

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?
Wenn ich die freie Wahl habe, mit William Shakespeare – falls es ihn gegeben hat, weil ich von ihm unendlich viel lernen könnte.

Ein paar meiner Leser schreiben selbst auch. Haben Sie ein paar Tipps für sie?
Ja, auch wenn sie wahrscheinlich nicht neu sind: Viel Lesen ist, glaube ich, der Schlüssel. Dann viel selbst schreiben, ausprobieren was funktioniert und was nicht. Sich mit Ausdauer und Geduld wappnen. Sich strenge Kritiker suchen und ihre Kritik ernst nehmen, auch wenn man im ersten Moment meint, sie sei unberechtigt.

Okt  24

[Interview] Meg Cabot – Teil 2

24. Oktober 2011 | 16:36 | Nachgefragt

So, hier kommt, wie schon letzte Woche angekündigt, der zweite Teil des Interviews mit Meg Cabot. ;)

Woher nehmen Sie im Allgemeinen die Inspiration zu Ihren verschiedenen Büchern?
Ich bekomme viele Ideen durch Sachen, die mir im richtigen Leben passieren. Die Idee zu The Princess Diaries kam mir zum Beispiel, weil meine Mutter anfing mit einem meiner Lehrer auszugehen, und diese Tatsache dann hervorbrachte, was später Mias erster Tagebucheintrag werden würde. Und ich entschied mich die Allie Finkle Serie zu schreiben als die kleinen Schwestern meiner Leser bei Signierstunden immer wieder zu mir kamen und mich fragten, wann ich Bücher für sie schreiben würde. Das brachte mich auf die Idee über ein junges Mädchen zu schreiben, das eine Liste mit Regeln zum Leben führt während sie mit ihren Freunden rumhängt, sich um ihre Katze kümmert und sich mit ihren zwei nervigen Brüdern auseinandersetzt (all das, was ich als junges Mädchen gemacht habe). Ideen können von überall her kommen! Selbst von einem Hund, der auf deiner Veranda auftaucht! Man kann nie wissen.

Sie sind ja inzwischen schon seit mehreren Jahren als Schriftsteller tätig. War das schon immer Ihr Traum?
Ich habe in einem sehr frühren Alter angefangen Geschichten zu schreiben. Ich liebte kreatives Schreiben am meisten von all den Fächern in der Schule (genauso wie Kunst). Aber ich habe mir nie träumen lassen, dass ich einmal eine Autorin sein könnte, weil ich nicht besonders gut in Grammatik und Rechtschreibung war, und obwohl manche Lehrer meine Geschichten mochten, taten es viele nicht. Also dachte ich, ich werde vielleicht Schauspielerin oder Tierärztin (bis ich begriff wie schwer es ist Zeilen auswendig zu lernen, und ich dann in Algebra durchgefallen bin)! Nach der High School habe ich mich entschlossen Kunst zu studieren und nach der Uni bin ich nach New York City gezogen um eine Karriere als Illustratorin einzuschlagen. Als das nicht funktionierte, bekam ich eine Stelle als stellvertretende Leiterin eines Studentenwohnheims an der New York University, was mir viel Freizeit verschaffte um zu meiner frühen Liebe zurückzukehren: dem Schreiben! Erst als mein Vater starb als ich 26 war, wurde mir klar, dass uns nicht viel Zeit zum Leben bleibt. Wenn es etwas gibt, das du wirklich versuchen möchtest … tu es! Meine Werke wurden eine Million Mal abgelehnt, aber ich war wegen meiner Lehrer daran gewöhnt, also habe ich mich nicht wirklich dafür interessiert. Ich liebte das Schreiben, deshalb blieb ich dabei. Und deshalb bin ich noch immer hier!

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf? Was gefällt Ihnen nicht so sehr?
Ich habe wirklich Glück jeden Tag aufzuwachen und das zu tun was ich liebe. Und ich liebe es auf Tour zu gehen und meine fantastischen Leser zu treffen. Der einzige Teil am Schreiben, der mir nicht gefällt, ist das Überarbeiten. Habe ich ein Buch erst einmal abgeschlossen, ist es sehr schwer zurückzukehren und Dinge zu ändern. Aber das Überarbeiten macht ein Buch immer besser, daher weiß ich, dass ich es tun muss!

Entspringen Ihre Charaktere vollständig Ihrer Phantasie oder denken Sie dabei an reale Personen, wie z.B. Freunde oder Schauspieler?
Beides. Ich schreibe über Leute, die ich kenne, aber ich tarne sie, damit sie sich nicht selbst wieder erkennen können. Ich erschaffe häufig Charaktere mit denen ich mich identifizieren kann. Pierce, die Heldin in Abandon, ist wie ich. Auch ich fühlte mich wie eine Außenseiterin in der High School. Es dauerte eine Weile – und eine Menge Versuche und Fehler – bis ich herausfand, in was ich gut war und wer ich sein wollte. Ich denke alle Teenager können das nachvollziehen. Mir gefiel auch die Idee, dass es da draußen jemanden gibt – der vielleicht sogar direkt unter dir lebt! – der dich so mag wie du bist und dich von dem lausigen Ort fort bringen will, an dem du lebst (und fort von deiner langweiligen Schule und den Tyrannen, die dich jeden Tag quälen). Die Tatsache, dass der Mann in der Unterwelt lebt und die Macht hat, diese Tyrannen zu peinigen, ist eine tolle Zugabe!

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie mal nicht mit dem Schreiben beschäftigt sind?
Nun ja, ich schaue viele Filme im Fernsehen. Und da ich nicht Auto fahren kann, fahre ich viel Fahrrad. Ich bin ziemlich sicher, dass ich fahren könnte, wenn ich mich anmelden würde, aber es interessiert mich einfach nicht so sehr. Wenn ich wirklich mal irgendwo hin möchte, wohin man mit dem Auto fahren muss, rufe ich ein Taxi. Und natürlich liebe ich es zu essen. Das ist auch gut so, denn ich habe einen Koch geheiratet.

Haben Sie ein Lieblingsbuch und/oder –autor?
Ich lese viel zu viele Bücher gern um sie hier aufzulisten. Ich liebe Mysterien aller Art und Sachbücher über Krankheiten und Naturkatastrophen. Ich lese so ziemlich alles, vor allem, wenn ein Mord darin vorkommt, und außerdem liebe ich es Zeitschriften von praktisch jeder erdenklichen Art zu lesen.

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Oje, das ist eine gute Frage. Ich wäre wirklich gern Thomas Crown. Ihr wisst schon, der Kunstdieb aus Die Thomas Crown Affäre? Denn das einzige, was ich wirklich will, aber nicht habe, sind ein paar bestimmte Gemälde aus verschiedenen Museen. Ich werde euch nicht sagen welche, für den Fall, dass sie vermisst werden, weil ihr dann wüsstet, dass ich es war. Ich habe versucht herauszufinden, wie ich sie stehlen und in mein Haus hängen könnte, ohne dass es jemand weiß. Wenn ich Thomas Crown wäre, könnte ich es ohne Probleme herausfinden.

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?
Oh mein Gott. Ich nehme an, es ist eine reale Person gemeint. Ich wollte Thomas Crown sagen, offensichtlich, damit er mir seine Tipps zum Stehlen von Kunstwerken geben könnte. Ich denke stattdessen sage ich der Leiter des Sicherheitsdienstes des Musee D’Orsay in Paris und belasse es dabei. Ihr müsst nicht wissen warum. Außer, dass er oder sie vielleicht gegen Ende des Tages seine Schlüssel vermisst.

Ein paar meiner Leser schreiben selbst auch. Haben Sie ein paar Tipps für sie?
Nun, ich rate Möchtegern-Autoren immer den Leuten nicht zu sagen, dass sie Autor werden wollen. Jeder wird versuchen ihnen auszureden einen Beruf mit so wenig Sicherheit auszuwählen. Behaltet es einfach für euch. Wenn ihr dann den ersten großen Gehaltsscheck fürs Schreiben bekommt, könnt ihr all die Leute, die nicht an euch geglaubt haben, zu einem extrem teuren Essen einladen. (Das habe ich gemacht. Es war fantastisch. Danach haben sie das Buch gelesen und natürlich gesagt, dass es ihnen nicht gefällt. Ihr könnt also niemals gewinnen. Aber tief in eurem Inneren werdet ihr wissen, dass ihr besser seid als sie, weil ihr bessere Manieren habt.) Nehmt Ablehnungen nicht persönlich. Sie kommen bei jedem vor. Wenn ihr mit einer Geschichte nicht weiter kommt, ist wahrscheinlich etwas daran falsch. Nehmt ein paar Tage Abstand und legt sie eine Weile auf Eis. Letzen Endes wird sie zu euch kommen. Außerdem ist nichts falsch daran, etwas aufzugeben und neu anzufangen. Stellt eure Geschichten nicht umsonst ins Internet. Jemand wird eure Ideen stehlen. Schreibt die Art von Geschichten, die ihr selbst gerne lest. Wenn ihr nicht liebt, was ihr schreibt, wird es auch niemand anderes tun. Setzt euch selbst nicht zu stark unter Druck bis zu einem bestimmten Alter veröffentlicht zu werden. Ich wurde nicht veröffentlicht bis ich 30 war, und ich denke es ist alles gut ausgegangen. Viel Erfolg!

Okt  17

[Interview] Meg Cabot – Teil 1

17. Oktober 2011 | 21:26 | Nachgefragt

Ich hatte es schon einmal auf Twitter angekündigt und hier kommt es endlich, das Interview mit Meg Cabot! Ich bin immer noch total aus dem Häuschen, dass ich meine Lieblingsautorin interviewen durfte und habe das natürlich auch gleich so richtig ausgenutzt. Da sie die vielen Fragen aber auch sehr ausführlich beantwortet hat, was natürlich toll ist, werde ich das Interview dieses Mal aufteilen und in zwei Etappen veröffentlichen.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Mrs Cabot, die sich für das Beantworten der Fragen Zeit genommen hat!

„Underworld“, die Fortsetzung zu „Abandon“, erscheint erst im nächsten Jahr. Viel zu lange hin. Können Sie uns schon etwas darüber verraten, wie es mit Pierce und John weiter geht?
In den nächsten beiden Bänden werden die Leser noch viel mehr über die Menschen in Pierces Leben erfahren. Man wird herausfinden, warum ihr Cousin Alex so sauer auf alle ist und warum Pierces Onkel Chris ins Gefängnis musste. Man wird mehr über John Hayden erfahren, darunter auch, wie er zum Herrscher über die Unterwelt unterhalb Isla Huesos wurde und warum Pierce möglicherweise die einzige Person auf der Welt ist, die ihn – und die gesamte Insel Isla Huesos – davor bewahren kann von den Mächten des Bösen vernichtet zu werden. Im späteren Verlauf der Reihe werden die Leser außerdem herausfinden, warum John immer wieder in den wichtigen Momenten in Pierces Leben auftaucht, was sie wirklich für ihn fühlt und wie sie schließlich mit diesen Gefühlen umgeht.

„Abandon“ wird ja ‚nur’ eine Trilogie. Haben Sie schon Pläne für andere Jugendbücher?
Ja! Ich liebe es für Jugendliche zu schreiben, weil sie sich in einer Phase ihres Lebens befinden, in der es in Ordnung für sie ist immer noch unentschlossen darüber zu sein, wer sie sind oder wohin ihr Leben sie führen soll. Wenn man erwachsen ist, ist das nicht mehr wirklich akzeptabel (obwohl viele sich insgeheim so fühlen). Manche Leser haben sich gefragt, was Suze Simon (aus der Mediator-Serie) so macht, deshalb würde ich in der Zukunft liebend gern einen Epilog zu der Serie schreiben. Aber ich habe auch einige Ideen für ganz neue Charaktere.

„Forever Princess“, der letzte Band zu „Plötzlich Prinzessin“, ist schon vor über 2 Jahren erschienen. Vermissen sie Mia und Michael so langsam? Genug um Mias College Zeit in Angriff zu nehmen?
Ich schreibe vielleicht eines Tages wieder über Mia und Michael. Ich muss gestehen, dass ich mich durch das Beobachten der Königlichen Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton gefragt habe, wie Prinzessin Mias Hochzeit wohl aussehen könnte. Leser können sich aber auf ihrem Blog immer über Mia informieren: http://www.miathermopolis.com

„Insatiable“, Ihre neueste Serie für Erwachsene, handelt von Vampiren. Aber ich erinnere mich daran, wie Sie einmal schrieben, dass sie Vampire nicht leiden können. Wie kam es dazu, dass Sie sich nun doch diesen Wesen gewidmet haben?
Nun ja, Ich hatte eine Idee für eine Vampirgeschichte, die eine Fortsetzung zu Dracula sein würde … sie beruhte auf einem kleinen Hund, der auf meiner Veranda aufgetaucht ist, sodass ich seinen Besitzer finden musste. Denn als ich das tat, war er so gut aussehend – aber total gruselig – dass ich überzeugt war, er wäre ein lebendiger Vampir! Die Geschichte entwickelte sich zu Insatiable, und schließlich zu der Fortsetzung, Overbite. Und der Hund wurde in den Büchern zu Jack Bauer. Und im wahren Leben kam er von dem Vampir zu einer hübschen, klugen Besitzerin, genau wie Meena Harper im Buch.

Es war keine Geschichte, die ich schreiben wollte, aber manchmal kommen einem Ideen einfach in den Sinn und dann kann man nichts anderes schreiben! Ich war nie wild auf Vampire … aber ich liebe Popkultur: Vampirgeschichten gibt es seit rund tausend Jahren. Die antiken Griechen, die Römer und die Hebräer haben alle Geschichten über dämonische Kreaturen erzählt, die sich vom Blut der Lebenden ernährten. Von Bram Stokers Dracula bis hinzu Buffy – Vampire sind nicht nur ein Trend, sie sind Tradition! Ich schätze, ich musste einfach meinen Beitrag dazu leisten.

Haben Sie schon Pläne für weitere, neue Erwachsenenbücher?
Im Moment arbeite ich an den nächsten beiden Bänden der Heather Wells Mystery-Serie. Heather war einmal ein Popstar, doch nun ist sie die stellvertretende Leiterin eines Studentenwohnheims von einer Universität in New York City (was einer meiner Jobs war, als ich nach der Uni nach New York gezogen bin und keine Stelle als Illustratorin finden konnte. Ich habe das zehn Jahre lang gemacht.) Ihr Wohnheim ist bekannt als „tödliches Wohnheim“, weil immer wieder Leichen auftauchen, sodass sie Verbrechen auflösen muss, zusätzlich zum Planen ihrer eigenen Hochzeit … ups, das wollte ich nicht verraten! Heather hat, wie viele von uns, außerdem Probleme mit ihrem Gewicht. Das nächste Buch der Serie sollte 2012 erscheinen. Aber ich arbeite immer noch daran!

Ihre Bücher erscheinen ja auch in verschiedenen anderen Ländern. Wie fühlt sich das an?
Ich habe wirklich Glück so viele großartige Leser verschiedenen Alters und in unterschiedlichen Ländern über all auf der Welt zu haben. Es macht Spaß Leser aus dem Ausland zu treffen … Ich habe meine letzte Tour in Deutschland geliebt und die Leser, beispielsweise in Berlin und München, zu sehen! Und die Personen zu treffen, die meine Bücher übersetzen, macht auch sehr viel Spaß. Es war sehr interessant Polen zu besuchen, wo die westliche Literatur erst seit den letzten 30 Jahren oder so veröffentlicht wird. Die Mutter meines Übersetzers war eine Bibliothekarin, die für das Schmuggeln westlicher Literatur in das Land einmal hätte verhaftet werden können. Unglaublich!

Wie viel Einfluss haben Sie auf Cover oder Titel ihrer Bücher?
Autoren können natürlich Vorschläge machen, aber der Verleger trifft normalerweise die endgültige Entscheidung. Deshalb haben die Bücher verschiedene Cover in den unterschiedlichen Ländern! Manchmal, wenn ich die Cover von einem bestimmten Land sehe, muss ich einfach lachen, so verrückt sind sie (nicht beleidigt sein, Sri Lanka). Andere Male wünsche ich mir, dass sie die Cover in den USA wären (und tatsächlich haben wir für das US Paperback von Insatiable das italienische Cover eingekauft. Es war wunderschön!)

Als ich das zweite Princess Diaries Buch schrieb, lautete der Originaltitel nicht Princess in the Spotlight (dt.: Prinzessin im Rampenlicht; dt. Titel: Power, Prinzessin!). Oh, nein. Ich nannte es Princess of Puke (dt.: Prinzessin der Kotze). Ihr lacht, aber es gab einen Grund, warum es so hieß. Es musste sich jeder darin übergeben. Doch meine Lektorin bat mich gründlich darüber nachzudenken, wie dieser Titel auf dem Cover aussehen würde. Schließlich dachte ich darüber nach, und sie hatte Recht! Ich habe all das Übergeben herausgenommen und den Titel geändert. Manchmal liegen Lektoren richtig.

Können Sie uns schon mehr über zukünftige Filmprojekte erzählen? Die Rechte an „Mediator“ und „Queen of Babble“ sind doch z.B. verkauft.
Ich glaube nicht, dass wir Queen of Babble in naher Zukunft auf der großen Leinwand sehen werden. Die Option, was etwas ist, das Produzenten kaufen um die Möglichkeit zu haben die Filmrechte an ein Studio zu verkaufen, ist ausgelaufen und an mich zurückgefallen. Sie sind also wieder verfügbar.

Ich habe ein Drehbuch zu The Mediator gesehen und es ist großartig! Wir müssen also abwarten was passiert. Wir arbeiten nun am Casting. Viele Fans fragen mich nach dem Casting für die Rollen von Suze und Jesse. Unglücklicherweise weiß ein Autor nicht, was aus dem Buch gemacht wird oder ob es ein Film, eine TV-Serie oder was auch immer wird, wenn er die Option an einen Produzenten vergibt. Und Autoren haben niemals Kontrolle über das Casting. In neun von zehn Fällen landet das Buch wahrscheinlich wieder dort, wo es hergekommen ist … beim Autor, denn Optionen verlaufen gewöhnlich im Sande. Doch hin und wieder passiert etwas Magisches. Optionen sind also gute Sachen. Drückt die Daumen!

Kommen Sie mal wieder zu einer Lesung nach Deutschland?
Ich würde liebend gern noch einmal nach Deutschland kommen. Aber es liegt am Verlag mich einzuladen und eine Tour zu planen, was SEHR teuer ist, denn ich kann euch versichern, ich esse viel und ich verreise nicht mit leichten Gepäck. Aber man weiß ja nie!

Der zweite Teil des Interviews folgt dann am nächsten Montag. ;)

Jul  21

[Interview] Josephine Angelini

21. Juli 2011 | 15:53 | Nachgefragt

Nachdem ich Göttlich verdammt beendet und noch einige Frage offen hatte, die mir kein anderer Leser beantworten konnte, hatte ich kurzer Hand die Autorin Josephine Angelini selbst angeschrieben, die mir auch erstaunlich schnell antwortete. Daraufhin hatte ich sie dann auch gleich mal gefragt, ob sie mir nicht für ein Interview ein paar Fragen beantworten würde und dem hat sie zugestimmt, was mich natürlich sehr gefreut hat. ;) Leider durfte sie nur fünf Fragen beantworten, aber dafür sind ihre Antworten umso interessanter, finde ich jedenfalls. Ich hoffe euch geht es genauso.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Mrs Angelini, die sich für das Beantworten der Fragen Zeit genommen hat!

Wann oder wie ist Ihnen die Idee zu „Göttlich verdammt“ in den Sinn gekommen? Können Sie uns schon etwas über die Fortsetzungen verraten?
Der Einfall kam als ich eine Ausgabe der Ilias neben einer von Romeo & Julia in meinem Bücherregal habe stehen sehen. Ich habe mich gefragt, warum noch niemand versucht hat eine moderne Version des Trojanischen Krieges zu schreiben, aber konzentriert auf den Aspekt der verbotene Liebe, die alles ins Rollen gebracht hat. Ich habe mich selbst gefragt: „Was wäre, wenn Helena und Paris sich verliebten, aber wüssten, dass sie einen schrecklichen Krieg verursachen würden, wenn sie zusammen kommen? Was wäre, wenn dies heute gesehen würde, in der High School?“ Als ich damit fertig war die Idee zu skizzieren, wusste ich, dass ich genug Material für drei Bücher hatte.

Das zweite Buch, Göttlich verloren, ist dunkler als Göttlich verdammt. Ein Teil davon spielt in der Unterwelt, deshalb ist das Buch mutiger und es enthält mehr Action. Ich stelle außerdem einen neuen Charakter namens Orion vor, den die Leser, denke ich, lieben werden. Ich bin sehr froh darüber wie es sich entwickelt.

War es schon immer Ihr Traum einen Roman zu schreiben? Oder sind Sie eher einer spontanen Eingebung gefolgt?
Ich hatte schon seit Jahren versucht zu schreiben, allerdings ohne Erfolg. Ich habe Theaterwissenschaften studiert und dachte ich sollte entweder Theaterstücke oder Drehbücher schreiben, aber ich hatte nicht wirklich Freude daran Drehbücher zu schreiben. Ich fand das Format einfach zu streng um mich auszudrücken und jahrelang habe ich mich damit gequält. Ich wusste, dass ich es liebe zu schreiben, aber ich konnte einfach nicht das richtige Genre für mich finden. Schließlich hat mich mein Ehemann darauf hingewiesen, dass ich Romane lese – meistens Fantasy und paranormale Jugendbücher. Er hat mir empfohlen zu schreiben, was ich liebe und sobald ich das tat war ich viel glücklicher, und erfolgreicher.

Haben Sie schon Ideen für andere Projekte im Kopf? Wenn ja, was für Ideen?
Gerade schreibe ich am letzen Buch der Trilogie. Ich habe eine Idee für eine weitere Jugendbuchserie, auch eine Trilogie, die ich entworfen habe bevor ich Göttlich verdammt schrieb, aber ich lasse mich selbst nicht zu sehr darüber nachzudenken, sonst werde ich abgelenkt. Ich bin einer der Autoren, die sich total in einer Idee verlieren und sobald ich angefangen habe zu arbeiten, bin ich so vertieft, dass ich über nichts anderes mehr nachdenken will. Es ist besser wenn ich noch warte!

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Schon seit ich klein war wollte ich immer Luke Skywalker sein. Ich denke es wäre total cool in der Lage zu sein Sachen nur durch Gedanken bewegen zu können.

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?
Wow, das ist eine ziemlich schwere Frage. Ich habe nicht wirklich eine Antwort darauf, aber wer auch immer es wäre, er oder sie sollte besser einen guten Sinn für Humor haben. Ich wette, Cleopatra wusste wie man Spaß hat. Oder Socrates. Irgendetwas sagt mir auch Shakespeare wusste wie man sich gut unterhalten kann. Wer auch immer es ist, ich würde wollen, dass die Person unbekümmert ist. Kannst du dir vorstellen jemanden von den Toten auferstehen zu lassen damit du ihm eine Unmenge an Fragen stellen kannst, aber er oder sie ist so schüchtern oder verspannt, dass der ganze Tag nur aus einer peinlichen Stille nach der anderen bestehen würde? Ein Alptraum.

Weitere interessante Fragen bzw. Antworten findet ihr übrigens auf der Website des Verlages zum Buch. ;)

Jul  07

[Intern] Fragen für das Interview mit Janika Nowak

07. Juli 2011 | 15:36 | Gebloggt

Da euch die Interviews, wie ich durch mein Geburtstags-Gewinnspiel erfahre habe, offensichtlich sehr gut gefallen, soll es auch weiterhin welche geben. Nun habe ich die Möglichkeit ein Interview mit Janika Nowak zu führen, der Autorin von Das Lied der Banshee, was mir sehr gut gefallen hat, wie ihr in meiner Rezension dazu unschwer nachlesen könnt.

Wie immer möchte ich natürlich auch euch die Chance geben Fragen beizusteuern. Ihr dürft alle erdenklichen Fragen äußern. Ganz egal, ob zu ihrem Debutroman, zu ihrer Arbeit als Autorin allgemein oder zu ihr als Person. Alles, was auch einfällt und euch interessiert.

Hinterlasst eure Fragen bis Mittwoch, 13. Juli 2011, 23:59 Uhr hier als Kommentar oder schickt sie mir per Mail.

Jun  10

[Interview] Jackson Pearce

10. Juni 2011 | 21:38 | Nachgefragt

Vor Kurzem habe ich endlich die Antworten auf die Interviewfragen von Jackson Pearce erhalten und dann heute für euch übersetzt. Leider durfte ich nur sechs Fragen stellen, aber ich habe eure Fragen natürlich trotzdem eingebracht und finde die Antworten sehr interessant. Euch geht es hoffentlich genauso.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Mrs Pearce, die sich für das Beantworten der vielen Fragen Zeit genommen hat!

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf? Was gefällt Ihnen nicht so sehr?
Ich liebe das Schreiben – Ich würde es auch tun, wenn ich nicht dafür bezahlt werden würde. Ich liebe es, dass ich jeden Tag zum Schreiben komme und dass ich mich selbst dadurch unterhalten kann. Wie in jedem Job gibt es manchmal auch schlechte Tage – eine besonders gemeine Rezension, ein unnachsichtiger Brief vom Lektorat – aber der schlechteste Tag im Job als Autor ist für mich immer noch besser als der schönste Tag in einem Job, den ich nicht liebe.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie mal nicht mit dem Schreiben beschäftigt sind?
Ich war Trainerin an einer High School: Color Guard und Winter Guard. Aber ich bin vor kurzem zurückgetreten. Jetzt bin ich gerade auf der Jagd nach einem neuen Hobby! In letzter Zeit begeistere ich mich sehr für das Kochen und ich habe es schon immer wirklich genossen zu tanzen, deswegen plane ich wieder Tanzstunden zu nehmen.

Haben Sie ein Lieblingsbuch und/oder –autor?
Eigentlich nicht. Mich auf nur ein Buch oder einen Autor als meinen Favoriten festzulegen fühlt sich unmöglich an, wenn es da draußen doch so viele großartige Bücher gibt (und jeden Tag mehr geschrieben werden). Doch ich bin ein großer Fan von Harry Potter, das muss ich zu geben. Ich werde in diesem Sommer um Mitternacht im Kino sein um den letzten Film zu sehen.

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Nun, wenn wir schon mal bei Harry Potter sind – Ich müsste wohl sagen einer der Weasley Zwillinge. Vor dem siebten Buch jedenfalls, denn ab da werden die Dinge dunkel und trostlos. Aber ich würde liebend gern einen eigenen magischen Scherzartikelladen besitzen.

Entspringen Ihre Charaktere vollständig Ihrer Phantasie oder denken Sie dabei an reale Personen, wie z.B. Freunde oder Schauspieler?
Sie entspringen immer überwiegend aus meine Phantasie, aber ich lasse kleine Charaktereigenschaften und Details von Leuten einfließen, die ich kenne. Normalerweise ist das nur Kleinkram, so winzig, dass die meisten Leser es nicht bemerken – wie z.B. ein Ausdruck oder eine Frisur oder ein Hobby.

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?
Mark Twain! Zweifellos. Ich bin ein großer Mark Twain Fan, zu einem großen Teil wegen eines historischen Romans, den ich letztes Jahr geschrieben habe (er ist noch nicht offiziell veröffentlicht worden.) Er war so interessant, sowohl als Autor als auch als Person.

Mai  21

[Interview] Daniel Westland

21. Mai 2011 | 14:16 | Nachgefragt

Im April hattte ich euch ja um Fragen an den Autor Daniel Westland gebeten, dessen erstes Jugendbuch Polsprung mir ziemlich gut gefallen hatte. Vor einiger Zeit habe ich nun auch die Antworten erhalten, die ich jetzt nicht mehr länger unter Verschluss halten möchte. ;)

Ich finde die Antworten sehr interessant und hoffe, dass es euch genauso gehen wird. Die Fragen, die als Kommentar hinterlassen wurden, habe ich, soweit ich mich erinnere, alle eingebaut.

An dieser Stelle außerdem nochmals ein großes Dankeschön an Herr Westland, der sich für das Beantworten der vielen Fragen so viel Zeit genommen hat!

Was hat Sie dazu bewegt über ein solches Katastrophenszenario wie den Polsprung zu schreiben?
Ich finde es spannend, wenn „normale“ Menschen wie Alex und Isa in extreme Situationen geraten. Erst dann zeigt sich ja die wahre Persönlichkeit.

Welche Szene fiel Ihnen beim Schreiben am schwersten? Oder am leichtesten?
Am schwierigsten ist immer der Anfang, das war auch hier so. Ich bin ja selbst auch Leser und sortiere ebenso gnadenlos aus wie meine erhofften Leser. Daher muss die Story von Anfang an fesseln. Aber man weiß ja selbst noch nicht so viel über die Figuren, die lerne ich ja auch erst beim Schreiben so richtig kennen. Letztlich schreibe ich deshalb die Anfänge immer mehrfach – ich lege los, schreibe weiter, gehe zurück, schreibe um, schreibe weiter, und wenn ich fertig bin, kehre ich noch mal an den Anfang zurück und schreibe ihn komplett neu.

Am leichtesten fand ich die Actionszene auf dem Zugdach – solche Passagen schreibe ich ebenso atemlos, wie sie sich (hoffentlich) lesen.

„Polsprung“ war zwar nicht Ihr erstes Werk, aber Ihr erstes Jugendbuch. Wie kam es dazu, dass Sie nun einen Roman für Jugendliche geschrieben haben?
Jugendliche sind klasse. Sie lesen gern, sie nehmen auch mal das Buch eines ihnen unbekannten Autors in die Hand, sie sind sehr offen für Genre-Mischungen (in diesem Fall: Wissenschaftsthriller mit einem Hauch Romantik, angesiedelt in der nahen Zukunft). „Polspung“ ist ein wundervoller Stoff für einen Jugendbuch-Thriller.

Ich wollte früher Lehrer werden, habe dann Philosophie studiert – ein jugendlicher Mix aus Neugier, Offenheit, frischem Wind, einer gewissen Respektlosigkeit, liegt mir. Deshalb schreibe ich Jugendbücher.

Ich fand den Sprung vom Sachbuch zum Roman nicht so groß – in beiden Fällen erzählt man Geschichten, bloß denkt man sich die einen eben aus, und die anderen stimmen. ;-)

Derzeit arbeiten Sie ja an einem Nachfolge-Thriller zu „Polsprung“. Handelt es sich dabei um eine direkte Fortsetzung mit den bekannten Charakteren? Oder ist es ein ganz neuer, eigenständiger Roman? Können Sie schon etwas über die Handlung verraten?
Es ist keine direkte Fortsetzung, aber ich bleibe dem Genre treu: Wissenschaftsthriller mit Lovestory, gekoppelt mit einer „man on the run“-Story (bzw. in diesem Fall einer „woman on the run“-Story, weil meine Hauptperson weiblich ist und einen männlichen Begleiter hat, genau umgekehrt wie bei „Polspung“).

Möchten Sie nach diesem Roman weiterhin Jugendbücher schreiben? Oder wollen Sie erst einmal noch weitere Genres ausprobieren?
Ja. Oder nein. Also: ja, weiter Jugendbücher schreiben. Nein, keine weiteren Genres. Ich liebe Sachbücher und Erklärbücher, und ich liebe Krimis und Thriller. Ich bin sehr happy mit meinem Leben!

Woher nehmen Sie im Allgemeinen die Inspiration zu Ihren verschiedenen Büchern?
Puh. Schwere Frage. Letztlich überall her. Man kaut auf einem Problem rum und läuft mit offenen Augen durch die Welt. Plötzlich kommt man durch irgendwas auf die Lösung – nur um in das nächste Problem hineinzulaufen. Und am Ende, beim Schreiben, kommt doch alles ganz anders.

Sie sind ja inzwischen schon seit mehreren Jahren als Schriftsteller tätig. War das schon immer Ihr Traum?
Ja. Als Kind bin ich eine halbe Stunde früher aufgestanden, um Abenteuerromane zu lesen. Ich habe sogar mal ein „Buch“ gebastelt, das aus lauter leeren Seiten bestand, aber vorne drauf stand schon mein Autorenname.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf? Was gefällt Ihnen nicht so sehr?
Das Schreiben. Das ist die Antwort auf beide Fragen. ;-) Schreiben ist toll. Aber es ist auch einsam, und manchmal bockbeinig schwierig.

Was unternehmen Sie gegen eine Schreibblockade (sofern Sie schon einmal eine hatte)? Warten Sie einfach, bis es vorbei ist, oder haben Sie besondere Maßnahmen um ihr entgegen zu wirken?
Die habe ich dauernd. Und ich glaube, das geht auch den Kollegen so. Warten funktioniert für mich nicht gut. Manchmal mache ich für kurze Zeit etwas anderes, Yoga oder Joggen oder Einkaufen, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber letztlich setze ich mich hin und schreibe weiter. Wenn es Mist wird, kann man’s immer noch löschen, aber meistens komme ich nach ein paar Seiten auf die rettende Idee.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie mal nicht mit dem Schreiben beschäftigt sind?
Aufs Meer gucken, wenn sich die Gelegenheit bietet. Oder in den blauen Himmel. Wenn beides nicht geht, schreibe ich lieber.

Haben Sie ein Lieblingsbuch und/oder –autor?
Nein, ich lese in alles, was mir in die Quere kommt, zumindest rein. Sonst versauert man ja im Kopf. In der Tendenz neige ich dazu, deutsche Sachbuchautoren und amerikanische Thrillerautoren auch zu Ende zu lesen.

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Als Kind hätte ich gesagt: WINNETOU! Mittlerweile wäre ich gern mal für einen Tag ein Prinz aus einem Zeichentrickfilm.

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?Mit meiner Frau. Weil ich sie liebe.

Ein paar meiner Leser schreiben selbst auch. Haben Sie ein paar Tipps für sie?
Der beste Tipp, den ich je bekommen habe, hilft mir immer noch durch jede Krise: Wenn man jeden Tag eine Seite schreibt, hat man am Ende des Jahres ein ganzes Buch fertig. Und eine Seite geht immer.

Apr  16

[Interview] Sara Grant

16. April 2011 | 16:21 | Nachgefragt

Wie ich bei Twitter ja bereits berichtet hatte, erhielt ich letzte Woche die Antworten auf eure und meine Fragen an Sara Grant. Ich habe jetzt endlich die Zeit gefunden das Interview zu übersetzen und möchte euch nun an ihren interessanten und detaillierten Antworten teilhaben lassen.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Mrs Grant, die sich für das Beantworten der vielen Fragen so viel Zeit genommen hat!

Mir persönlich hat das Interview total gut gefallen und ich hoffe, es geht euch genauso.

„Neva“ ist Ihr erster Roman. Wie fühlt es sich an sein eigenes Buch in den Händen zu halten oder es in Buchläden zu sehen?
Es ist ziemlich überwältigend. Die meiste Zeit über ist das Schreiben ein einsamer Prozess – nur mein Computer und ich. Aber wenn du einen Vertrag abschließt, bekommst du einen Agenten und einen Lektor, die an der Arbeit teilnehmen. Dann hast du Graphiker, die dieses fantastische Cover kreieren, und viele andere Leute, die ihre Zeit und ihr Talent investieren um Trailer, Vermarktungsmaterialien, etc zu erstellen und plötzlich hat das Buch ein Eigenleben. Dann trifft man Leser, entweder bei Signierstunden oder auch online, und sie haben sich die Zeit genommen etwas von dir zu lesen – das ist schmeichelhaft und aufregend.

War es schon immer Ihr Traum einen Roman zu schreiben? Oder haben Sie eher einer spontane Eingebung nachgegeben?
Ich wollte schon immer Schriftstellerin werden. Ich schreibe Geschichten seit ich ein kleines Mädchen war und mir epische Dramen für meine Barbiepuppen ausgedacht habe. Ich erinnere mich daran meine erste Erzählung geschrieben zu haben als ich acht Jahre alt war. Sie war handgeschrieben, mit Bleistift und drei Bindfäden zusammen gebunden. Sie trug den Titel „Ein Traum, von dem ich wünschte er wäre wahr“ und war ein totaler Abklatsch eines Sketches der „The Brady Bunch Variety Hour“. Und seitdem habe ich immer geschrieben.

Haben Sie jemals daran gezweifelt „Neva“ zu beenden? Oder es an einen Verlag zu schicken?
Ich habe nie daran gezweifelt Neva zu Ende schreiben zu können. Die Story begann sich fortdauernd weiterzuentwickeln und mich zu reizen. Ich habe aber bezweifelt, ob ich einen Vertrag bekommen könnte. Es ist ein Markt mit sehr viel Konkurrenz. Es gab sogar einmal eine Agentin, die mir vor ein paar Jahren sagte, dass sie nicht glaube, Verlage wären an einem dystopischen Roman interessiert. Ich bin froh, dass ich nicht auf sie gehört habe.

Neva begann als eine Kurzgeschichte, die ich bei der SCBWI British Isles Undiscovered Voices Anthologie eingereicht habe. Ich ließ sie von meiner Freundin und Mitlektorin Sara O’Connor und meiner Nichte Megan lesen. Sie beide wollten wissen was als nächstes passiert und ermutigten mich den Rest von Nevas Geschichte zu schreiben. Ich sagte mir selbst, dass ich das Buch schreibe, wenn meine Geschichte ausgesucht würde. Und glücklicherweise war sie in der Anthologie enthalten. Meine Agentin erhielt eine Kopie … und der Rest ist, wie man sagt, Geschichte.

Welche Szene fiel Ihnen beim Schreiben am schwersten? Oder am leichtesten?
Das erste und das letzte Kapitel sind am schwierigsten zu schreiben. So viel hängt vom ersten Kapitel ab. Es muss den Leser packen und einen Hinweis auf die kommende Reise liefern. Das erste und das letzte Kapitel müssen miteinander in Einklang stehen. Das erste stellt die Frage und das letzte muss eine zufrieden stellende Antwort bieten. Beim ersten Satz sollte man nach Luft schnappen und beim letzten aufatmen. Das ist leicht gesagt, aber fühlt sich fast unmöglich an zu bewältigen.

Die Szenen mit der Großmutter waren einfach zu schreiben. Neva ist ein Tribut an meine Großmutter, die ebenfalls Ruth heißt. Viele der Details über Nevas Großmutter basieren auf meiner Großmutter – wie sie duftete, wie sehr sie es liebte sich in gewagten Farben zu kleiden, etc. Ich habe es genossen Momente mit ihr in meinem Buch einzufangen.

Gibt es in Ihrem Roman einen Charakter, den sie besonders schätzen? Oder einen, den Sie nicht sonderlich mögen?
Ich mag alle meine Figuren aus dem einen oder anderen Grund. Neva hat zwar Fehler, aber ein gutes Herz und ist stärker als sie denkt. Sanna lebt ihr Leben aus. Sie ist lustig und frech – die Art von bester Freundin, die man gern hätte. Braydon ist mysteriös und sexy. Ich mag die Vielschichtigkeit von Nevas Eltern. Ich liebte es Senga zu erschaffen – die rebellische Hausfrau. Ich nehme an Ethan ist wahrscheinlich der Charakter, den ich nicht zum Essen einladen würde. Ich verstehe, warum Ethan so ist wie er ist und habe Mitleid mit ihm, aber er ist schwach und selbstsüchtig und am Ende trifft er ein paar schlechte Entscheidungen.

Welches Cover gefällt Ihnen am besten? Das Englische oder das Deutsche?
Ich liebe alle meine Cover aus verschiedenen Gründen. Ich vertraue meinen Verlegern ein Cover zu erarbeiten, das die Leser in ihrem Land anspricht. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie unterschiedliche Verlage sich auf verschiedene Aspekte der Geschichte konzentrieren. Das deutsche Cover ist traumhaft und konzentriert sich auf meine starke Protagonistin. Das US Cover ist dunkel und unheimlich. Ich kenne das endgültige UK Cover noch nicht, aber die vorläufigen Entwürfe sind symbolischer und atmosphärischer, mit einem schönen jungen Mädchen, das in einer verschneiten Landschaft steht, umgeben von Gebäuden, die sich ihr bedrohlich zu nähern scheinen.

Sie arbeiten bereits an Ihrem nächsten Projekt. Können Sie uns schon etwas darüber verraten? Spielt es wie „Neva“ in einer dystopischen Welt? Ist es ein Jugendbuch?
Mein zweiter Roman ist wieder ein dystopisches Jugendbuch, vorgesehener Erscheinungstermin ist der Herbst 2012. Der Arbeitstitel lautet „Halbe Leben“. Es befindet sich noch stark in Arbeit, aber was ich bisher weiß ist folgendes:

„Halbe Leben“ erzählt von der Reise zweier ungleicher Helden – Icie und Beckett. Beide kämpfen darum am Leben zu bleiben und zukünftige Generationen vor dem schrecklichen Schicksal zu beschützen, das jeden erwartet, der es wagt den Berg zu besteigen. Obwohl sie hunderte von Jahren auseinander leben, sind die Leben von Icie und Beckett auf mysteriöse Weise miteinander verbunden.

„Halbe Leben“ ist ein Wettrennen gegen die Zeit und der Kampf die nächsten Generationen zu retten. Es handelt von der Beschaffenheit des Vertrauens und der Macht fehlerhafter Kommunikation, aber vor allem von der Stärke der Menschen sich anzupassen und zu überleben.

Wollen Sie in Zukunft auch Bücher für Erwachsene schreiben oder bleiben Sie bei Jugendbüchern?
Ich habe keine Pläne für Bücher für Erwachsene, aber ich sage niemals nie. Ich liebe es zu schreiben und Jugendliteratur zu lesen. Ich erinnere mich an die Leidenschaft, die ich für die Bücher empfand, die ich gelesen habe als ich jünger war, wie sie mich mit der Welt bekannt machten und wie ich sie immer wieder und wieder lesen wollte. Für Jugendliche zu schreiben scheint diese Leidenschaft und Aufregung anzuzapfen. Meine nächsten Ideen sind alle für Jugendprojekte. Aber an einem gewissen Punkt möchte ich vielleicht auch mal etwas Lustiges schreiben oder mit einer Serie oder einer Geschichte für jüngere Leser experimentieren.

Welche Bücher lesen Sie gerne in ihrer Freizeit? Irgendwelche Geheimtipps?
Ich LIEBE das Lesen. Ich lese immer mindestens ein Buch. Manchmal wechsle ich auch gern zwischen einem fiktiven und einem Sachbuch – meistens Recherche für den nächsten Roman. Ich habe einen Stapel von etwa 40 Büchern, die ich bereits gekauft habe und die darauf warten – darum betteln – gelesen zu werden.

Ich versuche 50 Bücher pro Jahr zu lesen. Etwas früher in diesem Jahr habe ich Nichts von Janne Teller gelesen. Es war beunruhigend und kraftvoll und ich konnte nicht aufhören darüber nachzudenken. Außerdem kann ch Going Bovine von Libba Bray empfehlen. Es war eine durchgeknallte, verrückt-brillante Suche, die ich nicht weglegen konnte.

Erst gestern habe ich ein Buch beendet und versuche nun mich zwischen Julie Karrs dystopischem Roman XVI, My Sister lives on the Mantelpiece von Annabel Pitcher und A Visit from the Goon Squad von Jennifer Egan zu entscheiden. Letzteres wurde mir innerhalb von nur 24 Stunden von zwei verschiedenen Leuten empfohlen. Ihr seht mein Problem – zu viele Bücher und zu wenig Zeit. I lese außerdem noch Essays aus Utopian and Dystopian: Writing for Children and Young Adults, herausgegeben von Carrie Hintz und Elaine Ostry.

Was machen Sie in ihrer Freizeit, wenn sie nicht gerade mit dem Schreiben eines Romans beschäftigt sind?
Ich arbeite ehrenamtlich für die Society of Children’s Book Writers and Illustrators. Wir haben sehr aktive Mitglieder in Großbritannien. Gerade haben wir die Ausschreibung für unsere dritte Anthologie eröffnet um bisher unveröffentlichten und agentenlosen Mitgliedern zu helfen entdeckt zu werden. Ich bin sehr stolz auf diese Initiative, die ich zusammen mit einem Freund vor sechs Jahren gestartet habe. 13 der 24 Autoren der ersten beiden Undiscovered Voices Anthologien haben einen Vertrag für eine Veröffentlichung unterschrieben und die meisten haben einen Agenten. So habe auch ich einen Agenten gefunden und schließlich auch meine Verträge mit den Verlagen. Deshalb gebe ich etwas zurück und helfe anderen Schriftstellern. Hier könnt ihr mehr darüber erfahren: www.undiscoveredvoices.com.

Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich es liebe zu lesen, aber ich muss zugeben, dass ich auch ein kleiner Unterhaltungsjunkie bin. Ich liebe Filme und Fernsehsendungen. Meine Lieblingsserien sind im Moment The Good Wife, Modern Family, Dexter und Castle. Ich komme nicht dazu so oft ins Kino zu gehen wie ich gern würde. Früher ging ich oft ins Kino und habe gleich zwei oder sogar drei Filme an einem Tag gesehen. Das habe ich schon seit langer Zeit nicht mehr getan. Ich habe außerdem einen Stapel DVDs, die ich unbedingt sehen will sobald ich die Zeit dazu finde.

Haben Sie ein Lieblingsbuch oder einen –autor?
Letztes Jahr habe ich Wer die Nachtigall stört von Harper Lee zum ersten Mal gelesen. Es hat mich umgehauen. Es ist genau die Art von Roman, die ich liebe: verschrobene und bezaubernde Figuren, eine fesselnde und originelle Handlung und dieses kleine besondere Etwas, das dich festhält und nicht loslässt und dich dazu bringt dein Leben und die Art, wie du die Welt siehst, zu analysieren. Ich bedaure nur, dass ich es nicht eher gelesen habe, und noch viel mehr bedaure ich, dass sie nie ein anderes Buch geschrieben hat.

Wenn Sie einen Tag in die Rolle irgendeiner Figur aus einem Buch oder Film schlüpfen könnten, welcher wäre es?
Oh, das ist eine schwierige Frage. Ich liebe die TV-Serie West Wing und würde ziemlich gern einen Tag in dem Bartlett White House verbringen. Ich dachte immer, dass ich gern eine Ausbildung zum FBI Profiler machen würde, aber ich habe Mind Hunter gelesen und die Rede eines Profiler gehört und von richtigen Mördern umgeben zu sein würde mich total verängstigen. Aber ich habe dieses heimliche Verlangen danach die Welt zu retten, deswegen wäre ich vermutlich gern einen Tag lang Superman. Das ist jetzt nicht besonders einfallsreich von mir, doch wer hätte nicht gern einen Tag lang diese Superkräfte? Ich könnte um die Welt fliegen und Menschen retten. Außerdem würde ich erleben, wie das Leben in einem männlichen Körper ist – allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht scharf auf den Superman-Anzug bin. Ich vermute, dass ich am Ende des Tages bereit wäre wieder bloß eine Sterbliche zu sein.

Mit welcher Person (tot oder lebendig) würden Sie gerne mal einen ganzen Tag verbringen, wenn Sie könnten und warum?
Mit meiner Großmutter. Sie ist vor über zehn Jahren gestorben und, genau wie Neva, vermisse ich meine Großmutter jeden einzelnen Tag. Ich würde lieben gern noch einen weiteren Tag mit ihr verbringen.

Ein paar meiner Leser schreiben selbst auch. Haben Sie ein paar Tipps für sie?Ich liebe es über das Schreiben zu sprechen. Manchmal halte ich Präsentationen und Workshops. Ich habe viele sehr praktische Tipps, aber mein bester Rat ist: Glaube an dein Werk und höre nie auf zu lesen, zu lernen, euch zu verbessern und zu schreiben und umzuschreiben. Ich habe 17 Jahre gebraucht um meinen ersten Vertrag für ein Buch abzuschließen. Wenn es etwas ist, das du willst und du bereit bist wirklich hart dafür zu arbeiten, dann gib niemals auf.

Sara Grant hat mir außerdem noch eine Liste mit vielen Tipps für angehende Autoren geschickt, die sie zusammen mit einer Kollegin erstellt hat. Wenn ihr möchtet, übersetze ich sie für euch und stelle sie online. Habt ihr daran Interesse?

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