Autorin: Jessica Sorensen
Originaltitel: The Destiny of Violet & Luke
Erstveröffentlichung: 2014
Übersetzerin: Sabine Schilasky
Wissenswertes
Füreinander bestimmt – Violet & Luke ist einer der zahlreichen Romane der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Jessica Sorensen, die in den schneebedeckten Bergen von Wyoming lebt. Wenn sie nicht mit dem Schreiben beschäftigt ist, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit dem Lesen oder ihrer Familie.
Füreinander bestimmt – Violet & Luke ist zudem der dritte Teil einer Heptalogie. Die folgenden vier Bände sind inzwischen alle auf Deutsch erschienen und tragen die Titel Einander verfallen – Violet & Luke, Für immer verbunden – Violet & Luke, Das Versprechen von Callie und Kayden sowie Keine Angst zu lieben – Seth & Greyson.
Inhalt
Auch Violet Hayes will ihre nicht weniger furchtbare Vergangenheit einfach nur hinter sich lassen. Sie bleibt immer auf Distanz und erlaubt sich keine Gefühle, damit sie nie wieder verletzt werden kann. Sie sorgt für sich selbst und nimmt keine Hilfe an, weil diese stets mit einer Gegenleistung verbunden sei, schließlich helfe kein Mensch nur aus Freundlichkeit.
Diese Annahme gerät erst ins Wanken als sie Luke trifft, der ihr mehrmals hilft ohne je etwas dafür zu verlangen. Ihre Gemeinsamkeiten verbinden sie miteinander und zum ersten Mal seit Langem beginnen sie sich jemand anderem zu öffnen …
Kritik
Seth und Greyson tauchen hingegen häufiger auf; ersterer verliert jedoch stark an Sympathie, weil er verbal ständig auf Violet losgeht, was in der Regel nicht annähernd gerechtfertigt ist.
Die beiden Protagonisten, Violet und Luke, sind faszinierende und vor allem ungewöhnliche Charaktere, die trotz ihrer Eigenarten und Macken insgesamt recht liebenswert sind, sodass man mit ihnen fühlt. Ihre Emotionen und Verhaltensweisen sind mitunter ziemlich extrem und alles andere als alltäglich, werden aber nachvollziehbar geschildert, wodurch man dennoch Verständnis für sie aufbringen kann.
Es ist schön zu sehen wie Luke sich um Violet sorgt und keine Gegenleistung dafür erwartet. Im Unterschied dazu ist es beinahe erschreckend, dass dies für Violet nahezu unvorstellbar ist und sie in ihrem bisherigen Leben so schlechte zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt hat, dass Freundlichkeit und uneigennützige Hilfsbereitschaft ihr dermaßen fremd sind.
Eine der größten Schwächen ist zudem, dass in den New Adult Romanen von Jessica Sorensen viel zu oft beide Hauptfiguren eine so schreckliche Vergangenheit oder Kindheit hinter sich haben wie man sie sich kaum vorstellen kann und dann sogar noch aufeinander treffen. Was sie jeweils durchgemacht haben, ist unfassbar, und ihr Schicksal berührt einen, weshalb man trotz aller Widrigkeiten auf einen glücklichen Ausgang hofft. Doch all das wirkt manchmal schlicht zu übertrieben dramatisch und lässt die an sich fesselnde Handlung dadurch schnell unrealistisch erscheinen.
Kritikwürdig ist darüber hinaus der krasse Alkoholkonsum, der von der Autorin viel zu sehr verharmlost wird. Luke ist wegen des negativen Beispiels seiner Mutter angeblich total gegen Drogen, trinkt aber selbst tagtäglich und teilweise literweise hochprozentigen Alkohol, der zwar eine legale, jedoch nicht weniger gesundheitsschädliche oder verhaltensbeeinflussende Droge ist, was dieser Einstellung also widerspricht und einem somit nicht ganz einleuchtet.
Der Schluss ist im Gegensatz dazu sehr gut gelungen. Er macht einen sprachlos und nimmt einen mit, obschon man in gewisser Weise eigentlich darauf vorbereitet war. Da das Geschehen durchgängig aus zwei Perspektiven, denen von Violet und Luke, geschildert wird, kann man sich nämlich nicht nur in beide Protagonisten gut hineinversetzen, sondern hat ihnen als Leser durch den Zugriff auf all ihre Erinnerungen und die Kenntnis über ihre jeweilige Vergangenheit auch etwas voraus. Die schockierendste Enthüllung des ganzen Buches trifft einen völlig überraschend und die Szene wäre völlig unscheinbar, könnte man dank beider Blickwinkel nicht eine bestimmte Verbindung herstellen, wenn man zuvor aufmerksam gelesen hat.
Von dem Augenblick an wartet man gespannt darauf und rechnet jeden Moment damit, dass Jessica Sorensen die Bombe platzen lässt und die Charaktere ebenfalls die grausame Wahrheit erfahren, die ihnen bis dahin noch verborgen geblieben ist. Stattdessen zögert sie es bis auf die letzten Seiten hinaus, was schließlich zu einem quälend offenen Ende führt. Zum Glück sind die Fortsetzungen inzwischen alle schon erschienen, denn man möchte natürlich dringend wissen, wie es nach den letzten Entwicklungen weitergeht, insbesondere wegen des Epilogs, der einen nicht gerade positiv in die Zukunft blicken lässt.
Dem Genre entsprechend gibt es zwischendurch außerdem vereinzelte Sexszenen, diese lassen sich allerdings an einer Hand abzählen, sind ansprechend beschrieben und fügen sich gut in die Handlung ein.
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