Autorin: Sylvia Day
Originaltitel: Bared to You
Erstveröffentlichung: 2012
Übersetzer: Eva Malsch, Nicole Hölsken
Wissenswertes
Crossfire – Versuchung ist zudem der erste Band einer Pentalogie. Der zweite und dritte Teil sind unter dem Titel Crossfire – Offenbarung bzw. Crossfire – Erfüllung bereits im vergangenen Jahr erschienen. Der vierte Band, Crossfire – Hingabe, soll im Oktober dieses Jahres auf Deutsch erscheinen.
Lionsgate hat sich zudem die Filmrechte an der Reihe gesichert und plant eine Fernsehserie daraus zu machen.
Inhalt
Seine aufdringliche und direkte Art kommt bei Eva allerdings gar nicht gut an und zu seiner Überraschung weist sie ihn zurück. Sein Geld und seine Macht sind ihr egal – wenn er sie wirklich erobern will, muss er sich also schon etwas mehr einfallen lassen …
Kritik
Positiv hervorzuheben sind vor allem die Charaktere, einschließlich der Protagonisten Eva und Gideon, die zwar nicht vollkommen ohne Klischees auskommen, aber trotzdem sehr sympathisch sind und ihre individuellen Eigenheiten besitzen.
Eva Tramell mag in ihrem bisherigen Leben noch nicht allzu viel ausprobiert haben, ist in sexueller Hinsicht allerdings auch nicht total unerfahren und weiß durchaus, wie sie ihre Reize einzusetzen hat oder wie sie einen Mann verführen kann. Sie weiß außerdem, wie sie von einem Mann behandelt werden will und scheut sich nicht davor das einzufordern. Sex ohne eine feste Beziehung ist für sie in Ordnung, dennoch möchte sie von dem Mann respektiert und nicht nur als Objekt betrachtet werden, was sie auch erfrischend offen zum Ausdruck bringen kann.
Obwohl sie in den meisten Situationen sehr fröhlich und selbstbewusst erscheint, hat Eva auf Grund eines sehr dunklen Kapitels in ihrer Vergangenheit mit vielen Problemen zu kämpfen, die ihr das Leben nicht immer leicht machen. Das Erlebte wird sie vermutlich für immer begleiten, doch sie ist stark, hat sich Hilfe geholt und so gelernt damit umzugehen, weil sie zumindest über ihre Zukunft selbst entscheiden will. Aus diesem Grund ist sie auch fest entschlossen sich wenigstens selbst hochzuarbeiten anstatt sich die Beziehungen ihres wohlhabenden Stiefvaters zu Nutze zu machen, wenn er unter anderem schon für ihre Wohnung aufkommt.
Gideon Cross hat Ähnliches durchlitten, ist aber völlig anders damit umgegangen und hat eher versucht seine Vergangenheit zu verdrängen als sie zu verarbeiten. Es fällt ihm sehr schwer sich zu öffnen oder anderen anzuvertrauen, weshalb er sich häufig eher verschließt und kaum zu durchschauen ist.
Sex und Gefühle hat er bisher strikt voneinander getrennt. Deshalb gibt es in seinem Leben Frauen, mit denen er ausschließlich rein platonisch ausgeht und solche, mit denen er intim wurde ohne sie näher kennen zu lernen. Eva ist offenbar die erste Frau, die sich nicht darauf eingelassen hat und mehr erwartet, wodurch sie ihn gezwungen hat sein Verhalten zu überdenken und andere Maßnahmen zu ergreifen, denn aufgeben kam für einen Gideon Cross selbstverständlich nicht in Frage.
Sein Bedürfnis nach Kontrolle führt dazu, dass er seine Partnerin beim Sex dominieren will. Er hat jedoch kein Interesse daran sie zu demütigen oder ihr gar körperliche Schmerzen zuzufügen.
Eigentlich sind Gideon und Eva ein tolles Paar und vervollständigen einander. Dass beide eine schwierige Vorgeschichte haben, macht ihre Beziehung allerdings ziemlich kompliziert. Er schafft es immer wieder Eva vor den Kopf zu stoßen und sie tendiert dazu einfach davon zu laufen, wenn es schwierig wird. Doch sie beschließen sich gemeinsam ihren Problemen zu stellen. Im Gegensatz zu Eva bleibt Gideon lange Zeit sehr verschlossen, aber man merkt, dass er für sie wirklich versucht an sich zu arbeiten und das ändern will.
Zwischen ihnen kommt es oft zu Missverständnissen und heftigen Streitereien. Eva lässt sich nämlich nicht alles von Gideon gefallen und geigt ihm durchaus auch mal ordentlich die Meinung. Meistens versöhnen sie sich recht schnell wieder, doch viel zu oft hat man leider das Gefühl, dass es bei ihnen immer heißt alles oder nichts und bei jedem Problem gleich die gesamte Beziehung auf dem Spiel steht, obwohl sich keiner von ihnen tatsächlich vom anderen trennen will.
Da die Handlung sich hauptsächlich auf die Ereignisse innerhalb der Beziehung der Beiden beschränkt, ist das Buch nicht unbedingt spannend und wird allein von den Charakteren getragen. Eva und Gideon sind allerdings nicht die einzigen nennenswerten Figuren in Crossfire – Versuchung, sodass diese Aufgabe nicht ihnen allein zukommt. Es gibt noch einige andere interessante sowie einzigartige Nebenfiguren und Sylvia Day ist es gelungen fast jedem von ihnen ebenfalls Leben einzuhauchen. Lediglich Gideons Verwandte und die Dynamik innerhalb seiner Familie bleiben noch sehr mysteriös, wecken aber die Neugier des Lesers.
Evas Mutter ist geradezu krankhaft um ihre Tochter besorgt. Sie kann das Vergangene einfach nicht hinter sich lassen kann und wird von ihrem reichen Ehemann noch darin unterstützt, denn dieser kann seiner Frau einfach nichts abschlagen.
Zu ihrem leiblichen Vater, der jedoch nichts über das dunkle Kapitel weiß, hat Eva hingegen ein sehr gutes Verhältnis, weshalb sie ihn durch ihren Umzug sehr vermisst.
Evas bester Freund und Mitbewohner Cary, den Eva vor Jahren bei der gemeinsamen Therapie kennen lernte, ist einem auf Anhieb sympathisch, schon allein weil er sich so rührend um Eva kümmert und immer für sie da ist. Unglücklicherweise steht er sich oft selbst im Weg und sabotiert seine eigenen Beziehungen bevor es zu ernst wird, wodurch er andere mitunter sehr verletzt.
Evas Chef und dessen Freund sind ebenfalls sehr liebenswert und neben dem bisexuellen Cary ein gutes Beispiel dafür, wie selbstverständlich Sylvia Day mit den verschiedenen sexuellen Orientierungen umgeht, indem man zwar durch verschiedene Begebenheiten davon erfährt, dem Thema ansonsten aber keine große Beachtung beigemessen wird.
Weniger schön und sehr gewöhnungsbedürftig ist hingegen der Schreibstil der Autorin. Die Sprache ist oftmals ziemlich vulgär – nicht nur in den Sexszenen – und bestimmte Wörter werden ständig wiederholt. Viele Dialoge wirken in der konkreten Situation einfach vollkommen unpassend und unrealistisch, so führen Eva und Gideon zum Beispiel ein ganzes Gespräch während er sie das erste Mal zum Orgasmus bringt.
Sylvia Day nennt die Dinge beim Wort, was an sich nicht verkehrt ist, doch auf ein paar bestimmte Beschreibungen hätte sie lieber verzichten sollen, da diese nicht mehr anregend, sondern schlicht Ekel erregend sind.
Das Ende des Romans kommt zudem ziemlich abrupt, im Grunde hört das Buch einfach mittendrin auf. Etliche Fragen, auf die man noch eine Antwort erhalten will, bleiben somit unbeantwortet. Die Fortsetzung wird man daher insbesondere in der Hoffnung lesen mehr über Gideon und seine Familie zu erfahren.
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