[Lesung] Kai Lüftner

27. Februar 2015 | 23:54 | Erlebt

Am 15. November 2014 fand in der Schwartzschen Villa in Berlin zum zwölften Mal das Steglitzer Literaturfest statt, in dessen Rahmen ich im Zuge meines Praktikums bei DAV die musikalische Lesung des Autors Kai Lüftner besuchte. Außerdem gibt es jedes Jahr eine Los-Tombola (1 Los kostet 50 Cent), bei der wieder viele tolle Bücher dabei waren, sogar für Erwachsene. Es gibt zwar auch viele Nieten, aber selbst für 10 Lose hätte man das Buch seiner Wahl im Laden noch lange nicht kaufen können. Ich bin später immerhin mit vier neuen Büchern nach Hause gegangen.

Vor der Lesung stellten mehrere, circa sieben Jahre alte Kinder erst einmal ihre Lieblingsbücher vor, wie es bei diesem Fest offenbar Brauch ist. Und es gibt wohl kaum etwas Liebenswürdigeres als die kindliche Begeisterung, mit der diese uns ihre ausgewählten Werke präsentierten. Kai Lüftner war selbst ebenfalls sehr angetan und forderte im Anschluss Applaus für die Kleinen ein.

Daraufhin folgte eine kurze Vorstellung des Autors sowie des ersten Teils seiner Serie Das Kaff der guten Hoffnung. Kai Lüftner wurde 1975 in Berlin geboren und war schon in vielen Berufsfeldern tätig. Heute ist er ein bekannter Kinderbuchautor und Musiker. Er sieht in der Tat ein bisschen wie ein Rocker aus, doch sobald er den Mund auf macht, merkt man sofort, dass sich hinter der Fassade ein sehr lieber Kerl verbirgt. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er gegenüber vom Rathaus Köpenick zudem ein eigenes Café mit dem Namen „Feine Dahme“, das sich aber noch bis Ende März in der Winterpause befindet. [Nachträgliche Anmerkung: Ich wollte mir das Café dieses Jahr sehr gern einmal ansehen, habe aber nun gelesen, dass es inzwischen leider geschlossen wurde bzw. nach der aktuellen Winterpause nicht wieder geöffnet wird. Schade.]

Kai Lüftner, der übrigens ganz wundervoll berlinert, kam gerade von einer langen Lesereise quer durch Deutschland zu Die Milchpiraten zurück. Deshalb sang er auch zuerst das wirklich lustige Milchpiratenlied. Selbstverständlich mussten alle mitsingen, manche Kinder kennen den Text scheinbar schon auswendig, und ihre beste Milchpiratenfratze zur Schau stellen, was selbst die Erwachsenen im Raum zum Lachen brachte. Wann immer wir nicht laut genug mitsangen, hörte er sofort auf zu singen, schließlich kam er extra aus dem Süden Berlins angereist. *lol* Mit großer Freude sangen wir also alle den Refrain, dann nur die Mädchen, dann nur die Jungen, dann wieder alle und dann gab es den „Applaus für euch selber“.

Zur Belohnung hat er danach den Anfang aus Das Kaff der guten Hoffnung – Jetzt erst recht! vorgelesen, mit einer tollen Mimik und Gestik. Er hat die Sätze sehr gut betont, mit verschiedenen Stimmen sowie in verschiedenen Lautstärken gesprochen und das insgesamt einfach großartig gemacht. Die Beschreibungen haben einen immer wieder zum Lachen gebracht und die Kinder schienen größtenteils total gefesselt und begeistert zu sein.

Weil die Kinder ihm so gebannt gelauscht haben, gab es gleich noch ein Lied und zwar eines aus seinem Album Rotz’n’Roll Radio. Natürlich sollten wir wieder mitsingen, aber dieses Mal waren die Wörter alle nur einsilbig, er denkt ja mit. *g* Seine Lieder machen Spaß und sind teilweise trotzdem lehrreich, auch wenn hier und da mal ein Schimpfwort enthalten ist.

Anschließend hat er weiter aus Das Kaff der guten Hoffnung – Jetzt erst recht! vorgelesen und brachte zwischendurch immer wieder lustige Sprüche à la „weiter geht’s nach der Werbung“.

Zum Abschluss trug er noch ein „pädagogisch wertvolles“ Lied vor: Furzipups, der Knatterdrachen. Kai Lüftner freute sich sehr, wenn Leute mit ihm im Rhythmus furzten *lach*, wobei hier natürlich nur das Geräusch gemeint war. „Applaus für alle, die sich getraut haben“.

Bevor es ans Signieren ging, hat der Autor seinen Lesern noch ein paar Fragen beantwortet. Er durfte sich den Illustrator für die Reihe selbst aussuchen und findet Dominik Rupp toll. Er schreibt seit 2011 Bücher und jetzt geht’s immer weiter – „nothing can stop me!“ Seitdem hat er neun Bücher geschrieben und das Feedback von Eltern ist eigentlich ziemlich gut. Aber er löscht alles negative auch sofort vom PC und haut nach Veranstaltungen schnell ab, damit er nichts Gegenteiliges zu hören bekommt. ;)

Als Zugabe sang er schließlich noch sein Lied „Was so alles doof is“, bei dem erneut unser Mitmachen gefragt war, sodass am Ende das ganze Publikum an den entsprechenden Stellen „is doof“ rief. Besonders süß und auffällig war ein kleiner Junge, der alle Lieder fehlerfrei mitsingen konnte. Später erfuhr ich, dass es sich dabei um den Sohn des Autors handelt, der, wie mir seine Mutter erzählte, zu manchen Veranstaltungen inzwischen nicht mehr mitkommen darf, weil er immer so begeistert und lautstark mitmacht. *schnief*




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