Das ist wirklich einmal eine sehr anspruchsvolle Frage, über die ich lange nachdenken musste. Spontan hätte ich sie zuerst mit nein beantwortet, weil ich mich von Hypes oder schlechten Rezensionen nie davon abhalten lassen würde ein Buch zu lesen, das mich interessiert. Ich verweigere mich beispielsweise Feuchtgebiete bis heute einzig und allein deshalb, weil mich der Inhalt überhaupt nicht interessiert.
Nach diesem Beitrag von Sandra, den ich absolut unterschreiben kann – von Sibylle Lewitscharoff werde ich unter Garantie nie im Leben ein Buch anfassen – ist mir jedoch klar geworden, dass ich die Frage doch mit einem klaren ja beantworten muss.
Ich bin ein Mensch mit Prinzipien und einige davon halte ich sehr hoch. Das wirkt sich, wie ich nun weiß, auch auf die Auswahl meiner Bücher aus. So werde ich definitiv nie im Leben, selbst wenn es keine anderen Bücher mehr gäbe, ein Buch von John Asht lesen. Viele von euch werden sich sicher noch an den Skandal um diesen Autor 2011 erinnern. Für alle anderen eine kurze Zusammenfassung: Diese harmlose Rezension, die, entgegen der späteren Behauptungen des Autors, NICHT nachträglich verändert wurde, veranlasste den Autor, der dabei noch von seiner Verlegerin unterstützt wurde, dazu die Bloggerin aufs Übelste zu beleidigen und ihr mit völlig absurden rechtlichen Schritten zu drohen, die natürlich nie Erfolg hatten. Die über 400 Kommentare zeigen die Reaktionen, es reicht jedoch, wenn man sich die ersten paar und die letzten dazu durchliest, um herauszufinden, worum es ging. Hier noch ein nachträglicher Artikel über die ganze Sache.
Die Äußerungen dieses Mannes, immer wieder auf seinem eigenen Blog zu lesen, sind in meinen Augen frauenfeindlich, weltfremd und absolut unverschämt – und mit dieser Meinung bin ich nicht allein. Er könnte das beste literarische Meisterwerk dieses Jahrhunderts schreiben – was ich allerdings stark bezweifle – und ich würde es dennoch nicht anrühren – aus Prinzip!
11. März 2014 | 19:26
Ach Gott ja, die Asht Geschichte … Was ich damals am schlimmsten fand, waren die Leute, die meinten durch dieses ganze Theater wären sie jetzt erst richtig neugierig auf seine Bücher geworden. Hype hin oder her, aber wer sich so daneben benimmt, dem sollte man absolut kein Gehör schenken, auch wenn sich seine Bücher als gut entpuppen sollten. Gilt für Lewitscharoff natürlich gleichermaßen.
12. März 2014 | 15:46
Ja, so etwas finde ich auch traurig, solche Menschen sollte man nicht noch ermutigen. Wenn man den Rezensionen glauben schenkt, muss man bei ihm aber wohl eher nicht befürchten gute Bücher zu verpassen.