[Lesung] Nina Blazon

19. September 2012 | 21:55 | Erlebt

Da ich am Montag davor zufällig noch rechtzeitig darauf gestoßen bin, dass Nina Blazon, die inzwischen zu meiner deutschen Lieblingsautorin avanciert ist, endlich einmal in Berlin lesen würde, konnte ich am Donnerstag, 6. September 2012, glücklicherweise die Lesung zu ihrem neuesten Kinderbuch Laqua besuchen. Das hat sich auch wirklich gelohnt, denn insgesamt war es ein absolut fantastischer Nachmittag bzw. Abend.

Die Lesung bzw. die ganze Veranstaltung zu Laqua wurde von einer Gruppe von Kindern präsentiert, die nicht nur das Buch vorgestellt, sondern auch die Autorin selbst und mehrere kleine Diskussionen geleitet haben. So wurde z.B. das endgültige Cover im Vergleich zum Cover des Leseexemplars ausführlich besprochen, aber auch die verschiedenen Meinungen zum Buch, wobei auch Frau Blazon immer wieder Fragen gestellt wurden.

Ein wenig schade fand ich lediglich, dass Frau Blazon nur einen einzigen Auszug aus dem Buch gelesen hat, das dafür aber sehr mitreißend, und die Ausführungen der Kinder nicht spoilerfrei waren – sie haben sehr viele Geheimnisse aufgedeckt und sogar das Ende verraten – was für die Zuhörer, die das Buch noch nicht gelesen haben, das aber vielleicht gern noch tun würden, etwas ungünstig ist.

Dafür hat die Autorin viele interessante Hintergrundinformationen zu ihrem Werk geliefert, z.B. dass sie in Venedig recherchiert hat und viele Fantasy-Elemente echten Mythen aus der Stadt entsprechen und dann in die Handlung mit eingeflossen sind.

Für die Figur der Sara gibt es außerdem ein reales Vorbild. Dabei handelt es sich um eine mit Frau Blazon befreundete Italienerin, die denselben Namen trägt, und dazu auch noch mit einem Fedele liiert ist.

Nina Blazon ist in Piran, Slowenien, aufgewachsen ehe sie nach Deutschland kam. Diese Stadt gehörte Jahrhunderte lang zu Venedig und ihre Architektur ähnelte der venezianischen daher sehr. Deshalb wird sie heute „das kleine Venedig“ genannt und ist der Grund dafür, dass Frau Blazon schon immer mal etwas schreiben wollte, das in Venedig spielt.

Laqua, an dem die Autorin nach der ausführlichen Recherche nur drei bis vier Monate schrieb, hat zwar einen Untertitel, eine Fortsetzung ist aber dennoch nicht geplant und auch nie vorgesehen gewesen. Der Untertitel soll lediglich etwas mehr über die Handlung andeuten, da mit dem Begriff „Laqua“ vor dem Lesen des Buches vermutlich niemand etwas anfangen kann.

Besonders gefiel mir allerdings folgende Aussage von Frau Blazon: „Fantasy ist eine Art verkleidete Realität.“

Nach etwa einer Stunde war diese ganz andere Art der Lesung in einer schönen kleinen Buchhandlung aber leider auch schon wieder vorbei. Für mich kam der beste Teil des Abends aber nach dem Signieren erst noch: Zu meiner großen Freude hatte sie noch etwas Zeit bis zu ihrem Rückflug nach Stuttgart und nutze sie um mit mir einen Kaffe, bzw. in ihrem Fall einen sehr exotischen Tee und in meinem Fall wie immer eine heiße Schokolade, zu trinken. Dabei unterhielten wir uns etwa eine Stunde lang über verschiedene Bücher, Filme und TV-Serien und sie erzählte mir sogar etwas über ihr nächstes Projekt. Die genauen Einzelheiten dazu darf ich zwar nicht verraten, aber ich kann sicher sagen, dass ich die Idee total klasse finde und mich schon sehr auf die Umsetzung freue!

Und zum Schluss noch ein paar Photos, die Nina Blazon selbst während ihrer Recherchen in Venedig geschossen hat:




Kommentare

  1. Klingt nach einem tollen Abend. :-) Ich finde die Idee, Kinder durch die Lesung führen zu lassen richtig spannend. Das stelle ich mir sehr erfrischend und witzig vor! Aber ist natürlich sehr ärgerlich, wenn sie dann zu viel über den Inhalt des Buchs verraten, das hätte man dann vorher mit ihnen absprechen müssen …

    Du bist ja echt zu beneiden! Das ist ja der Wahnsinn, dass du noch ein so langes Gespräch mit Nina Blazon hattest. *-* Hat sie dir die Fotos aus Venedig dann noch extra zukommen lassen?

    • Ich hatte nicht unbedingt den Eindruck, dass es viele Leute gestört hat. Aber ich hätte mich schon etwas geärgert, wenn ich das Buch noch nicht gelesen hätte.

      Genau, die Photos hat sie mir freundlicherweise hinterher per Mail geschickt.

  2. Ich soll dich vom Neid grüßen! ;)

    Darfst du denn verraten, ob es wieder für jüngere Leser wird oder dann doch (altersmäßig) in Richtung ‘Zweilicht’ & Co. geht?

    Eigentlich hatte ich nicht vor ‘Laqua’ zu lesen, andererseits wäre es auch nicht das erste Buch für jüngere Leser, zu dem ich greife. XD Außerdem – Venedig! Ich war bisher nur einmal dort, aber ich habe mich ja prompt in die Stadt verliebt. :)

    • Da ich es inzwischen schon in einem Interview gelesen habe, ist es wohl kein Geheimnis mehr. Das nächste Buch richtet sich wieder an Jugendliche, also die Zielgruppe von ‘Faunblut’, ‘Ascheherz’, usw. ;)

      Du Glückliche! Ich würde zu gern mal nach Venedig fahren, vor allem seit ich das Buch gelesen habe. Aber es gibt viele Städte/Orte, zu denen ich gern mal reisen würde, aber bisher habe ich zu wenig Zeit und, vor allem, zu wenig Geld. ;(

  3. Danke! :D Hach, puh, dann kann ich wieder gedankenlos auf den Bestellbutton drücken. *lach* So macht’s doch am meisten Spaß!

    Glück war das wirklich – wir waren zu dem Zeitpunkt eigentlich in Slowenien im Urlaub und ich konnte den Rest der Truppe überreden, dass wir einen Ausflug nach Venedig unternehmen. Gut war’s, hinterher haben alle außer dem Reisemuffel gesagt, dass sie noch einmal hin wollen. Allein die kleinen Gässchen sind so reizend!

    Aber es gibt wirklich noch zig andere Orte, die absolut eine Reise wert wären. :( Ich würde mich am liebsten ständig auf den Brtischen Inseln aufhalten und Russland muss irgendwann auch mal sein! Das kann man sich vermutlich eher leisten, ehe man mal nach Japan oder so kommt. XD

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