[Lesung] Celia Rees

18. Januar 2012 | 00:14 | Erlebt

Am 17. März 2011, also kurz vor der Leipziger Buchmesse letzten Jahres, hatte ich in Berlin noch eine Lesung von Celia Rees besucht. Leider ist das inzwischen schon so lange her, dass ich mich nicht mehr an alles so gut erinnern kann – warum schreibe ich den Bericht erst jetzt??? – aber ich versuche trotzdem noch meine Eindrücke ein wenig zusammen zu fassen.

Die Autorin war zwar auch auf der Leipziger Buchmesse zu Gast, aber mein Terminplan für die Messe war schon so voll gepackt, dass ich die Gelegenheit nutzen wollte die Lesung in Berlin zu besuchen, wenn ich schon die Möglichkeit dazu habe. Außerdem ist eine Lesung außerhalb der Messe meistens auch etwas entspannter, denn in Leipzig ist es in der Regel schon sehr voll.

Zu aller Erst muss ich leider sagen, dass die Lesung von Celia Rees alles andere als gut besucht war, was aber wohl hauptsächlich am schlechten Marketing des Verlages lag, denn nicht einmal auf der Website stand etwas von dieser Lesung. Als ich mich hinterher mit einer Verlagsmitarbeiterin darüber unterhielt wurde mir gesagt, dass es wohl Anzeigen in Berliner Zeitungen gegeben hätte. Aber mal ehrlich – wie viele Jugendliche lesen Zeitung? Selbst ich lese, wie ich leider gestehen muss, keine Tageszeitungen und selbst wenn, würde ich dort niemals nach Hinweisen auf Lesungen Ausschau halten. Hätte der Verlag keine Pressemail an ein paar Blogger geschickt, die die Termine daraufhin auf ihren Blogs veröffentlichten, hätte ich nie davon erfahren. Ein bisschen mehr Werbung im Internet wäre sicher sinnvoller gewesen – und kostengünstiger noch dazu. Außer mir gab es also nur noch zwei oder drei andere Erwachsene sowie eine Schulklasse – ohne diese hätte Frau Rees vor nur vier Leuten gestanden, was ich wirklich peinlich gefunden hätte.

Die Lesung selbst unterschied sich stark von anderen Lesungen, die ich bis dahin besucht hatte. Celia Rees hatte eine Power Point Präsentation vorbereitet und erzählte vorneweg viel über sich, über ihre Bücher und über Shakespeare. Dass sie Lehrerin war, hat man ihr stark angemerkt, was aber nicht unbedingt negativ war. Sie hat die anwesende Schulklasse richtig miteinbezogen, ihnen Fragen gestellt, aber auch deren Fragen beantwortet. Man hat als Zuhörer also so einige interessante Sachen erfahren, z.B. auch wie die Idee zu ihrem ersten Roman entstand oder wie sie generell auf die Ideen zu ihren Büchern kommt.

Danach hat sie einige Passagen aus Der Narr und das Mädchen vorgetragen, natürlich auf Englisch – deutsche Stellen wurden bei dieser Lesung gar nicht vorgelesen.

Nach der eigentlichen Lesung konnte man sich dann wieder Bücher signieren lassen, allerdings war ich, soweit ich mich erinnern kann, die einzige, die diese Möglichkeit wahrgenommen hat und die auch ein Buch dabei hatte. Die Klasse war ziemlich schnell verschwunden und außer mir ließ sich nur noch eine Mitarbeiterin des Veranstalters ein Buch signieren.

Ich fand es wirklich sehr schade, dass nur so wenige (interessierte) Leute anwesend waren, vor allem auch für die Autorin. Hoffentlich bemüht sich der Verlag beim nächsten Mal um etwas mehr Werbung, dann kann man sich auch mit anderen Lesern austauschen. Trotzdem war es eine schöne, wenn auch recht kurze, Lesung.




Kommentare

  1. Oh je, wie deprimierend muss das bitte für eine Autorin/einen Autor sein, wenn vom Verlag im Vorfeld so wenig Werbung gemacht wurde. Da reist man extra an um dann festzustellen, dass nur eine Handvoll Menschen da sind, die sich wirklich für das geschriebene Buch interessieren. (Ich gehe mal davon aus, dass die Schulklasse nur da war, weil der Lehrer die Lesung als Pflichtveranstaltung angekündigt hat!)

    Ich war bisher ja nur auf einer Lesung außerhalb der Buchmesse und die war von Sebastian Fitzek. Er hat damals auch eine Power Point Präsentation vor der eigentlich Lesung gemacht. Das war für mich zunächst auch sehr überraschend, hat aber im Endeffekt total gut gepasst. Bevor er nämlich aus seinem Buch vorgelesen hat (‘Der Augensammler’), hat er ein wenig über seine Recherchearbeit, usw. berichtet.

    Ich hoffe, dass es bei mir in der Nähe demnächst auch mal wieder eine tolle Lesung gibt. Gibt es zufällig eine Seite, auf der man sich über Lesungen informieren kann? (Abgesehen von ‘Wer liest, wann und wo’, die Seite finde ich sehr unübersichtlich!)

    LG

    • Ich weiß es natürlich nicht mit Sicherheit, aber die Schulklasse machte auf mich schon eher den Eindruck, dass sie nur deshalb dort sind und nicht aus eigenem Interesse, leider.

      Das hoffe ich auch für dich! Lesungen sind immer toll. Im April kommt Nicholas Sparks wieder nach Berlin und ich hoffe, dass Kai Meyer bei seiner Lesereise 2012 auch mal wieder in die Hauptstadt kommt. Aber vielleicht kommt ja einer von beiden auch in deine Nähe.

      WLWW benutze ich eher selten, weil da auch nie die richtig guten Sachen drin stehen. Ich schaue immer direkt auf den Autoren-, Verlags- und Handelswebseiten. Da stehen immer viele Termine, man muss halt nur suchen. ^^

  2. Oh je, da hat der Verlag die Lesung aber gründlich verbockt. Und nicht mal etwas auf Deutsch vorlesen ist auch seltsam, eigentlich ist doch immer jemand dabei, der einige Passagen auf Deutsch liest.

    Wobei ich sagen muss, eine Power Point Präsentation finde ich für eine Lesung auch nicht gerade optimal, das kommt mir dann fast wie Uni vor. ^^
    Habe es aber live auch noch nie erlebt, vielleicht täuscht das.

    Ich habe mir das Buch erst vor Kurzem geholt, da es sich eigentlich ganz interessant anhört und gerade zu meiner Anglistik Vorlesung passt. ^^

    • Also mich hat es weniger gestört, dass nicht auf Deutsch gelesen wurde und die Klasse war wohl auch mit dem Englischlehrer da. Aber prinzipiell ist es ja heute noch nicht so, dass wirklich jeder Englisch kann, von daher wäre eine zweisprachige Lesung für einige sicher besser gewesen.

      Mir ist es auch ein wenig wie Unterricht vorgekommen, aber schlimm war es nicht, weil die Infos wirklich interessant und für mich auch neu waren.

      Ich habe das Buch schon eine Weile hier, allerdings noch nicht gelesen. ^^’ Aber da es etwas mit meinem Lieblingsstück von Shakespeare zu tun hat, musste ich es einfach haben.

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