[Lesung] Maggie Stiefvater

12. Oktober 2010 | 21:02 | Erlebt

Gestern war es endlich soweit: Um 14.30 fand in der Schwartzschen Villa in Berlin eine Lesung mit Maggie Stiefvater, der Autorin von Nach dem Sommer statt, welche ich natürlich besuchte.

Zu allererst möchte ich sagen, dass ich die Lesungen in der Villa generell als sehr angenehm empfinde. Im Gegensatz zu den Lesungen bei Dussmann, ist es dort niemals überfüllt, obwohl die Lesungen dort trotzdem umsonst sind. Man bekommt einen Sitzplatz und kann die Lesung auch wirklich genießen, da man alles mitbekommt. Möglicherweise liegt das auch einfach daran, dass die Villa und die dort stattfindenden Veranstaltungen meist nicht allzu bekannt sind. Einziger Nachteil: Es war dort ziemlich dunkel, womit meine DigiCam nicht besonders gut klar kommt, sodass die Bilder alle nicht besonders schön geworden sind.angry

Begonnen hat die Lesung mit einem kleinen Interview. Dieses war, Dank Annina Braunmiller, die auch das Hörbuch zu Nach dem Sommer liest, aber teilweise mehr wie eine Unterhaltung. Maggie erzählte tolle Geschichten, untermauert von den passenden Geräuschen, was mehrmals für ausgelassene Lacher sorgte.

Sie erzählte, wie Nach dem Sommer mehr oder weniger zufällig entstand. Eigentlich mag sie gar keine Werwölfe und wollte gar keine Geschichte darüber schreiben. Nachdem sie ihren letzten Roman beendet hatte, wollte sie eine Kurzgeschichte schreiben und suchte einen passenden Contest dazu. Aber der einzige, der zu diesem Zeitpunkt statt fand, verlangte eine Geschichte über Werwölfe und so entstand Nach dem Sommer, für das sie sehr viel über das Verhalten von Werwölfen recherchierte. Auch bei Fantasy-Romanen ist es ihr sehr wichtig, dass alles möglichst nah an der Realität ist, vor allem, was die Natur betrifft.

Sie erzählte aber auch ein paar kleine privaten Anekdoten, z.B. wie sie ihren Ehemann kennen gelernt hat. Sie spielte damals in einer Dudelsack-Band – das Wort Dudelsack findet sie übrigens besonders toll laughing – und war von Männern allgemein nicht besonders angetan. Als ihr Mann sie nach einem Date fragte, wollte sie daher auch nicht wirklich zusagen und meinte nur: Nenn mir einen guten Grund! Am nächsten Tag brachte er ihr eine rosa-farbene Rose. Ihre Antwort: Ich steh mehr auf Gelb. Am Tag drauf brachte er ihr einen Strauß gelber Rosen. Daraufhin willigte sie ein, allerdings nicht auf ein Abendessen, das wäre ja eine zu große Verpflichtung. Sie ließ sie auf ein Eis ein, aber nur, wenn sie selbst fährt, er könnte ja ein Serienmörder sein. Eineinhalb Monate später waren sie verlobt. Und so nebenbei, heute fährt er … seinen Wagen. ;)

Lustig war auch eine Geschichte aus ihrer Kindheit. Im Alter von 9 Jahren las sie gern Fantasy, hasste aber Liebesszenen, sodass sie ein Buch automatisch gegen die Wand donnerte, sobald jemand die Heldin küsste. Heute schreibt sie selbst Kussszenen.

Maggie erzählte uns auch, dass Nach dem Sommer bald verfilmt würde und auch das erste Script schon fertig sei. Auch die Schauspieler, die sie am liebsten in den Rollen von Sam und Grace sehen würde, nannte sie uns.

Ihr nächstes Buch, ein Einzelband wohl gemerkt, ist ebenfalls schon in Arbeit. Worum es geht, wollte sie uns allerdings noch nicht verraten.

Auch Annina wurde noch ein wenig interviewt. Sie erzählte über die Aufnahme des Hörbuchs und verglich Nach dem Sommer und seine Figuren des Öfteren mit Twilight, denn Annina ist auch die Synchronsprecherin von Bella Swan. Auch sie mochte Werwölfe nie besonders, darf aber nichts mehr gegen sie sagen, weil ihr Freund einen der Werwölfe synchronisiert.laughing Sie ist zwar nach wie vor ein Fan von Twilight, mag aber Grace viel lieber als Bella, weil sie einfach eine stärkere Persönlichkeit ist. Sie mag die gesamte Reihe von Maggie Stiefvater sehr und lobte die gute Übersetzung ins Deutsche. Sie hat die englischen Ausgaben vor der deutschen gelesen und meinte, es würden kaum Unterschiede bestehen. Maggie stimmte dem zu. Sie spricht wohl ein wenig Deutsch und hat auch die Übersetzung, mit Hilfe eines Wörterbuchs, gelesen.

Zweimal hat Annina dann, ganz in ihrer Rolle der Hörbuchsprecherin, Szenen aus Nach dem Sommer zum Besten gegeben. Ich muss gestehen, anfangs war ich leicht irritiert, weil ich Bellas Stimme im Ohr hatte. Je länger sie las, desto mehr geriet das jedoch in Vergessenheit. Ich fand ihre Darbietung äußerst gelungen und hab richtig Lust mir zusätzlich zu dem Buch auch noch das Hörbuch zu besorgen. Sie hat die Geschichte wirklich wundervoll interpretiert und großartig gelesen.

Später erzählte sie noch etwas mehr über ihren Beruf und andere Synchronisationen. So ist sie z.B. auch die deutsche Stimme von Demi Lovato, was ich persönlich nie gemerkt hätte. Als sie es dann aber darauf anlegte, merkte man es sofort. Kleine Notiz am Rande: Ihr Mitbewohner ist die deutsche Stimme von Joe Jonas, der zusammen mit Demi die Hauptrolle in Camp Rock spielt.

Am Ende haben dann sowohl Maggie als auch Annina noch kräftig Autogramme geschrieben und Bücher signiert. Auch ich hab mir etwas von Annina signieren lassen, weil ich sie einfach so unglaublich sympathisch fand. Die Chance auf ein Photo mit Maggie ließ ich mir dann natürlich ebenso wenig entgehen.tongue

Insgesamt war die gesamte Veranstaltung einfach fantastisch. Sowohl Maggie als auch Annina sind zwei unglaublich nette und sympathische Persönlichkeiten, die ich gern irgendwann noch einmal wieder treffen würde. Vielleicht kommt Maggie ja noch einmal für eine Lesereise nach Deutschland und Annina liest hoffentlich noch vielen andere Hörbücher, sodass man auch ihr noch einmal lauschen darf. Die Beiden haben die Lesung wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht, an das ich mich noch lange erinnern werde. ;)




Kommentare

  1. Toller Bericht. (: Scheint viel Gleiches erzählt zu haben wie auf der Frankfurter Buchmesse. Es war auch die selbe Übersetzerin dabei. (; Aber wen stellt sie sich denn als Schauspieler vor? Also wen könnte sie sich vorstellen? Würde mich interessieren. ^^

    • Danke. ;)

      Für Grace hätte sie am liebsten Dakota Blue Richards und zu ihrem Sam passt am ehesten Alex Turner (Arctic Monkeys), aber der ist kein Schauspieler.

  2. Sehr interessanter Bericht, vielen Dank dafür! :)

  3. Oh, du hast noch ein Foto ergattern können? Hat sich wohl gelohnt bis zuletzt zu warten. ;) Ich fand die Koordinationstante da super nervig, da hatte man eigentlich keine Chance richtig an Maggie ranzukommen.

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