Photographin: Ami Vitale
Originaltitel: Panda Love – The Secret Lives of Pandas
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzer: Martin Rometsch
Wissenswertes
Kritik
Das Buch beginnt mit einer interessanten Einführung, in der unter anderem darauf hingewiesen wird, dass sich die Tätigkeit der Naturschützer nach nunmehr drei Jahrzehnten endlich bezahlt macht und die natürliche Population der wilden Pandas langsam wieder zunimmt. Das zeigt, dass diese harte Arbeit nicht vergebens ist und es sich lohnt für diese Tiere – und all die anderen bedrohten Arten – zu kämpfen. Die Photographin beschreibt darüber hinaus, was nötig ist, um den wilden Vertretern nah genug für derartige Aufnahmen zu kommen, inklusive der besonderen Bestandteile des dafür erforderlichen Panda-Parfums.
Obwohl die Bilder klar im Mittelpunkt stehen und sich daneben jeweils nur wenige Zeilen Text befinden, liefert das Buch eine Vielzahl faszinierender Erkenntnisse und vermittelt dem Leser somit neues Wissen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die Bambus-liebenden Tiere sich früher hauptsächlich von Fleisch ernährt haben? Besonders überraschend dürfte für die meisten Leser auch die Information sein, dass die westliche Welt den Bären, der sich heute so großer Bekanntheit und Beliebtheit erfreut, erst im vergangenen Jahrhundert zum ersten Mal zu Gesicht bekam.
Eindeutig im Vordergrund – bei den Photos, den Texten sowie den Tierschützern – steht die Vermehrung der sanften Riesen. Sie sind ausgesprochen schwer zu züchten, weshalb es umso wichtiger ist ihren natürlichen Bestand zu sichern, was den Schutz ihres natürlichen Lebensraums einschließt. Die Weibchen sind nur einmal pro Jahr paarungsbereit und das nur für ein bis drei Tage. Um Wilderei zu unterbinden, droht dem, der eines dieser Wahrzeichen Chinas tötet, sogar eine hohe Gefängnisstrafe.
Direkt an zweiter Stelle steht für die Mitarbeiter in den speziell eingerichteten Panda-Zentren die Auswilderung der nachgezüchteten Tiere, die vor allem für den Erhalt der genetischen Vielfalt von großer Bedeutung ist. Die Pandas, die zur Auswilderung bestimmt sind, sollen so wenig Kontakt zu Menschen haben wie möglich, und müssen zuvor verschiedene Tests durchlaufen, durch die geprüft wird, ob sie in freier Wildbahn allein überleben können.
Die verschiedenen Aufnahmen, sowohl von Pandas in Gefangenschaft als auch von solchen in freier Wildbahn bzw. im Naturreservat, sind wundervoll anzusehen und nehmen stets ein bis zwei Seiten ein. Einige Photos bringen einen wirklich zum Schmunzeln, insbesondere wegen der ulkigen Schlafpositionen mancher Bären in Bäumen. Die schwarz-weißen Geschöpfe sehen mitunter echt knuffig aus, Jungtiere ebenso wie ausgewachsene Exemplare. Es ist folglich kein Wunder, dass manch einer glatt vergisst, dass diese friedlich aussehenden Tiere Zähne sowie Krallen haben und Menschen damit durchaus gefährlich werden können.
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