[Interview] Meg Cabot – Teil 1

17. Oktober 2011 | 21:26 | Nachgefragt

Ich hatte es schon einmal auf Twitter angekündigt und hier kommt es endlich, das Interview mit Meg Cabot! Ich bin immer noch total aus dem Häuschen, dass ich meine Lieblingsautorin interviewen durfte und habe das natürlich auch gleich so richtig ausgenutzt. Da sie die vielen Fragen aber auch sehr ausführlich beantwortet hat, was natürlich toll ist, werde ich das Interview dieses Mal aufteilen und in zwei Etappen veröffentlichen.

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Mrs Cabot, die sich für das Beantworten der Fragen Zeit genommen hat!

„Underworld“, die Fortsetzung zu „Abandon“, erscheint erst im nächsten Jahr. Viel zu lange hin. Können Sie uns schon etwas darüber verraten, wie es mit Pierce und John weiter geht?
In den nächsten beiden Bänden werden die Leser noch viel mehr über die Menschen in Pierces Leben erfahren. Man wird herausfinden, warum ihr Cousin Alex so sauer auf alle ist und warum Pierces Onkel Chris ins Gefängnis musste. Man wird mehr über John Hayden erfahren, darunter auch, wie er zum Herrscher über die Unterwelt unterhalb Isla Huesos wurde und warum Pierce möglicherweise die einzige Person auf der Welt ist, die ihn – und die gesamte Insel Isla Huesos – davor bewahren kann von den Mächten des Bösen vernichtet zu werden. Im späteren Verlauf der Reihe werden die Leser außerdem herausfinden, warum John immer wieder in den wichtigen Momenten in Pierces Leben auftaucht, was sie wirklich für ihn fühlt und wie sie schließlich mit diesen Gefühlen umgeht.

„Abandon“ wird ja ‚nur’ eine Trilogie. Haben Sie schon Pläne für andere Jugendbücher?
Ja! Ich liebe es für Jugendliche zu schreiben, weil sie sich in einer Phase ihres Lebens befinden, in der es in Ordnung für sie ist immer noch unentschlossen darüber zu sein, wer sie sind oder wohin ihr Leben sie führen soll. Wenn man erwachsen ist, ist das nicht mehr wirklich akzeptabel (obwohl viele sich insgeheim so fühlen). Manche Leser haben sich gefragt, was Suze Simon (aus der Mediator-Serie) so macht, deshalb würde ich in der Zukunft liebend gern einen Epilog zu der Serie schreiben. Aber ich habe auch einige Ideen für ganz neue Charaktere.

„Forever Princess“, der letzte Band zu „Plötzlich Prinzessin“, ist schon vor über 2 Jahren erschienen. Vermissen sie Mia und Michael so langsam? Genug um Mias College Zeit in Angriff zu nehmen?
Ich schreibe vielleicht eines Tages wieder über Mia und Michael. Ich muss gestehen, dass ich mich durch das Beobachten der Königlichen Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton gefragt habe, wie Prinzessin Mias Hochzeit wohl aussehen könnte. Leser können sich aber auf ihrem Blog immer über Mia informieren: http://www.miathermopolis.com

„Insatiable“, Ihre neueste Serie für Erwachsene, handelt von Vampiren. Aber ich erinnere mich daran, wie Sie einmal schrieben, dass sie Vampire nicht leiden können. Wie kam es dazu, dass Sie sich nun doch diesen Wesen gewidmet haben?
Nun ja, Ich hatte eine Idee für eine Vampirgeschichte, die eine Fortsetzung zu Dracula sein würde … sie beruhte auf einem kleinen Hund, der auf meiner Veranda aufgetaucht ist, sodass ich seinen Besitzer finden musste. Denn als ich das tat, war er so gut aussehend – aber total gruselig – dass ich überzeugt war, er wäre ein lebendiger Vampir! Die Geschichte entwickelte sich zu Insatiable, und schließlich zu der Fortsetzung, Overbite. Und der Hund wurde in den Büchern zu Jack Bauer. Und im wahren Leben kam er von dem Vampir zu einer hübschen, klugen Besitzerin, genau wie Meena Harper im Buch.

Es war keine Geschichte, die ich schreiben wollte, aber manchmal kommen einem Ideen einfach in den Sinn und dann kann man nichts anderes schreiben! Ich war nie wild auf Vampire … aber ich liebe Popkultur: Vampirgeschichten gibt es seit rund tausend Jahren. Die antiken Griechen, die Römer und die Hebräer haben alle Geschichten über dämonische Kreaturen erzählt, die sich vom Blut der Lebenden ernährten. Von Bram Stokers Dracula bis hinzu Buffy – Vampire sind nicht nur ein Trend, sie sind Tradition! Ich schätze, ich musste einfach meinen Beitrag dazu leisten.

Haben Sie schon Pläne für weitere, neue Erwachsenenbücher?
Im Moment arbeite ich an den nächsten beiden Bänden der Heather Wells Mystery-Serie. Heather war einmal ein Popstar, doch nun ist sie die stellvertretende Leiterin eines Studentenwohnheims von einer Universität in New York City (was einer meiner Jobs war, als ich nach der Uni nach New York gezogen bin und keine Stelle als Illustratorin finden konnte. Ich habe das zehn Jahre lang gemacht.) Ihr Wohnheim ist bekannt als „tödliches Wohnheim“, weil immer wieder Leichen auftauchen, sodass sie Verbrechen auflösen muss, zusätzlich zum Planen ihrer eigenen Hochzeit … ups, das wollte ich nicht verraten! Heather hat, wie viele von uns, außerdem Probleme mit ihrem Gewicht. Das nächste Buch der Serie sollte 2012 erscheinen. Aber ich arbeite immer noch daran!

Ihre Bücher erscheinen ja auch in verschiedenen anderen Ländern. Wie fühlt sich das an?
Ich habe wirklich Glück so viele großartige Leser verschiedenen Alters und in unterschiedlichen Ländern über all auf der Welt zu haben. Es macht Spaß Leser aus dem Ausland zu treffen … Ich habe meine letzte Tour in Deutschland geliebt und die Leser, beispielsweise in Berlin und München, zu sehen! Und die Personen zu treffen, die meine Bücher übersetzen, macht auch sehr viel Spaß. Es war sehr interessant Polen zu besuchen, wo die westliche Literatur erst seit den letzten 30 Jahren oder so veröffentlicht wird. Die Mutter meines Übersetzers war eine Bibliothekarin, die für das Schmuggeln westlicher Literatur in das Land einmal hätte verhaftet werden können. Unglaublich!

Wie viel Einfluss haben Sie auf Cover oder Titel ihrer Bücher?
Autoren können natürlich Vorschläge machen, aber der Verleger trifft normalerweise die endgültige Entscheidung. Deshalb haben die Bücher verschiedene Cover in den unterschiedlichen Ländern! Manchmal, wenn ich die Cover von einem bestimmten Land sehe, muss ich einfach lachen, so verrückt sind sie (nicht beleidigt sein, Sri Lanka). Andere Male wünsche ich mir, dass sie die Cover in den USA wären (und tatsächlich haben wir für das US Paperback von Insatiable das italienische Cover eingekauft. Es war wunderschön!)

Als ich das zweite Princess Diaries Buch schrieb, lautete der Originaltitel nicht Princess in the Spotlight (dt.: Prinzessin im Rampenlicht; dt. Titel: Power, Prinzessin!). Oh, nein. Ich nannte es Princess of Puke (dt.: Prinzessin der Kotze). Ihr lacht, aber es gab einen Grund, warum es so hieß. Es musste sich jeder darin übergeben. Doch meine Lektorin bat mich gründlich darüber nachzudenken, wie dieser Titel auf dem Cover aussehen würde. Schließlich dachte ich darüber nach, und sie hatte Recht! Ich habe all das Übergeben herausgenommen und den Titel geändert. Manchmal liegen Lektoren richtig.

Können Sie uns schon mehr über zukünftige Filmprojekte erzählen? Die Rechte an „Mediator“ und „Queen of Babble“ sind doch z.B. verkauft.
Ich glaube nicht, dass wir Queen of Babble in naher Zukunft auf der großen Leinwand sehen werden. Die Option, was etwas ist, das Produzenten kaufen um die Möglichkeit zu haben die Filmrechte an ein Studio zu verkaufen, ist ausgelaufen und an mich zurückgefallen. Sie sind also wieder verfügbar.

Ich habe ein Drehbuch zu The Mediator gesehen und es ist großartig! Wir müssen also abwarten was passiert. Wir arbeiten nun am Casting. Viele Fans fragen mich nach dem Casting für die Rollen von Suze und Jesse. Unglücklicherweise weiß ein Autor nicht, was aus dem Buch gemacht wird oder ob es ein Film, eine TV-Serie oder was auch immer wird, wenn er die Option an einen Produzenten vergibt. Und Autoren haben niemals Kontrolle über das Casting. In neun von zehn Fällen landet das Buch wahrscheinlich wieder dort, wo es hergekommen ist … beim Autor, denn Optionen verlaufen gewöhnlich im Sande. Doch hin und wieder passiert etwas Magisches. Optionen sind also gute Sachen. Drückt die Daumen!

Kommen Sie mal wieder zu einer Lesung nach Deutschland?
Ich würde liebend gern noch einmal nach Deutschland kommen. Aber es liegt am Verlag mich einzuladen und eine Tour zu planen, was SEHR teuer ist, denn ich kann euch versichern, ich esse viel und ich verreise nicht mit leichten Gepäck. Aber man weiß ja nie!

Der zweite Teil des Interviews folgt dann am nächsten Montag. ;)




Kommentare

  1. Herrlich, ‘Princess of Puke’. Das finde ich echt zu gut. :-D Ich sollte auch langsam mal ein Buch von Meg Cabot lesen, so wie du immer über sie am Schwärmen bist. :-)

  2. Die Antwort auf die letzte Frage finde ich sehr schön. XD Da ‘Abandon’ vorerst nicht in Deutschland erscheint, wird wohl auch Meg Cabot erst mal nicht kommen, denke ich. Eigentlich schade. Weiß man überhaupt, warum ‘Abandon’ nicht übersetzt werden soll? Die Rechte waren doch, meine ich, schon verkauft, oder?

    • Na ja, es erscheinen ja auf jeden Fall weiterhin andere Bücher von Meg Cabot, z.B. die Erwachsenenromane und Allie Finkle.

      Ich hatte den Verlag wegen ‘Abandon’ gleich angeschrieben als ich gesehen habe, dass die Info nicht mehr auf Megs Website stand. Allerdings konnte man mir keine Gründe für die Entscheidung bzw. für die Tatsache mitteilen, leider. Mich würde es auch sehr interessieren, warum es nun doch nicht erscheint.

  3. Tolles Interview mit wirklich gelungenen Antworten – die Frau hört sich echt sympathisch an. :) Ach ja, über einen Epilog mit Suze (und Jesse) würde ich mich echt freuen! Bin gespannt auf Teil 2.

    • Danke schön. Meg Cabot ist auch eine total sympathische Frau, konnte sie ja schon einmal treffen, ist aber etliche Jahre her.

      Diesen Epilog würde ich auch gern lesen.

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