[Filmkritik] Wie durch ein Wunder

25. März 2011 | 21:11 | Gesehen, Verfilmt

Wie in meinem Ausblick auf 2011 bereits angekündigt, möchte ich in Zukunft auch regelmäßig über Literaturverfilmungen berichten. Ich möchte mich allerdings (noch) nicht festlegen, wie oft oder über welche genau.

Den Anfang mache ich nun mit einem Film, den ich mir im Kino zwar schon anschauen wollte, aber es dann, warum auch immer, doch nicht geschafft hatte, und ihn nun erst gesehen habe, da er schon auf DVD erhältlich ist. Dafür ist er nach dem Ausleihen (und Anschauen) umgehend auf meiner Amazon-Wunschliste gelandet, woran man ja deutlich erkennen kenn, wie sehr er mir gefallen hat. Die Rede ist von Charlie St. Cloud bzw. Wie durch ein Wunder.

Das (gleichnamige) Buch dazu stammt aus der Feder von Ben Sherwood. Ich habe es nicht gelesen und kann daher keinen Vergleich anstellen oder beurteilen, ob die Umsetzung besonders originalgetreu ist. Das möchte ich allerdings auch nicht, weder bei diesem Film, noch bei den anderen Literaturverfilmungen, über die ich noch berichten werde. Ich möchte versuchen, die Filme, auch wenn sie auf Büchern basieren, als eigenständige Werke zu betrachten und auch als solche zu bewerten, selbst wenn ich das Buch gelesen haben sollte.

Wie durch ein Wunder handelt von Charlie St. Cloud, der seit seiner Wiederbelebung nach einem schweren Autounfall die Geister der Toten sehen kann, die noch nicht bereit sind loszulassen. Zu diesen Geistern gehört auch sein kleiner Bruder Sam, der bei eben jenem Autounfall sein Leben verlor. Um weiterhin jeden Tag Zeit mit seinem Bruder bzw. dessen Geist verbringen zu können und mit ihm wie versprochen Baseball zu üben, gibt Charlie nahezu sein gesamtes bisheriges Leben und seine Zukunft auf. Statt das Stipendium anzunehmen und in Stanford zu studieren, wird er Friedhofswächter um in seiner Heimatstadt zu bleiben.
Jeden Tag, wenn die Sonne untergeht, trifft er sich mit seinem Bruder in einem kleinen Waldstück beim Friedhof und trainiert mit ihm, denn er hatte ihm versprochen, ihn niemals zu verlassen und ist auch fest entschlossen dieses Versprechen zu halten.

Aber dann trifft Charlie Tess, die genauso gern segelt wie er und in die er sich schon bald verliebt. Nur wie soll er Tess erklären, warum er jeden Abend mit einem Baseball in der Hand in den Wald beim Friedhof muss?

Doch das ist nicht das einzige Problem, denn auch mit Tess stimmt etwas nicht, was Charlie jedoch erst bemerkt, als es schon fast zu spät ist …


Wie durch ein Wunder ist ein sehr bewegender Film, der es schafft, den Zuschauer wirklich zu fesseln und auch zu überraschen. Besonders rührend ist natürlich zu aller erst einmal die Beziehung zwischen Charlie und seinem Bruder Sam. Beide sind so eng verbunden, dass sie einander nicht loslassen können und geradezu verdammt dazu sind, für immer auf der Stelle zu treten. Charlie, weil er seine ganze Zukunft, ohne sichtbare Erklärung für andere, weggeworfen hat und Friedhofswärter geworden ist um jeden Tag bei Sam zu sein. Sam, weil auch er nicht loslassen bzw. ins Licht gehen kann, wo er aber eigentlich hingehört.

Doch der Film bietet noch mehr als diese schöne Beziehung, denn dann kommt Tess ins Spiel. Anfangs denkt man sich nicht weiter dabei, außer dass Charlie sich eben in sie verliebt und ihn das von seinem Bruder entfernen könnte. Aber es steckt noch sehr viel mehr dahinter und als man das schließlich erfährt, ist man total schockiert, weil man mit so etwas nicht gerechnet hätte. Von da an verfolgt man die Handlung noch gespannter und kann die Spannung kaum noch aushalten.

Die Geschichte selbst ist zwar in ihren Grundzügen nichts Neues, denn sowohl Charlies Fähigkeit ist schon bekannt aus anderen Werken, wie z.B. Ghost Whisperer oder The Mediator von Meg Cabot, als auch der Rest der Handlung, der viele Parallelen zu Solange du da bist von Marc Levy aufweist. Dennoch ist die Umsetzung wirklich gut gelungen und kann begeistern und unterhalten.

Auch die Schauspieler wurden gut gewählt. Man spürt eine gewisse Chemie zwischen den beiden Brüdern, gespielt von Zac Efron und Charlie Tahan, als auch zwischen Charlie und Sam, gespielt von Amanda Crew. Zac Efron beweist in der Tat schauspielerisches Können und zeigt verschiedene Facetten. Das gleiche gilt auch für seine Partnerin. Man nimmt allen drei Hauptdarstellerin ihre Rollen ab und fiebert mit ihnen mit.

Wie durch ein Wunder ist eine tolle Literaturverfilmung, die einem wirklich ans Herz geht. Gespannt verfolgt man die Handlung und bangt um jede einzelne Figur. Man kann sich sehr gut in Charlie hinein versetzen und auch seinen inneren Konflikt gut verstehen, als er sich zwischen Sam und Tess in gewisser Weise entscheiden muss. Ein Film, der zu Tränen rührt und noch lange im Gedächtnis bleibt!




Kommentare

  1. Und wieder mal habe ich einen Film gesehen, ohne zu wissen, dass er auf einem Buch basiert. Irgendwie passiert mir das ständig … Aber den Film fand ich echt schön.

    LG

  2. Schööön. :) So Filmrezis finde ich auch echt hilfreich. Habe den Film noch nicht gesehen, aber das Buch habe ich hier liegen. Klingt total super, aber ich glaube, ich muss in der Laune dafür sein. :)

  3. Huhu, wie lustig, erst diese Woche habe ich mir den Film auch auf DVD angesehen. Kannte den gar nicht, meine Mutter hat ihn überraschenderweise mitgebracht. Ich fand den Film wirklich schön und war überrascht, dass Zac Efron ja doch ein guter Schauspieler ist und ich ihn vielleicht doch ganz gerne mag! ;) Besonders aber dachte ich, dass er der PERFEKTE Edward in Twilight gewesen wäre, weil ich Robert Pattinsons Gesicht manchmal so ungünstig asymmetrisch finde. Na ja, Geschmackssache und den Namen “Charlie St. Cloud” finde ich irgendwie so … poetisch. :)

    • Der Gedanke mit Edward ist mir bisher noch nie gekommen, aber ich würde dir da sogar zustimmen. Pattinson war für mich noch nie Edward, er sieht einfach nicht gut genug aus, was man von Efron in diesem Film nicht behaupten kann. Der Name klingt übrigens wirklich schön. ;) Kennst du denn schon “17 again” mit Efron? Der war auch echt cool, ist aber keine Romanverfilmung, soweit ich weiß.

  4. Nein, 17 again kenne ich leider noch nicht. Ja, du hast recht, Pattinson war irgendwie nie “schön” genug. Bei Charlie St. Cloud dachte ich immer wieder wie gut Zac Efron eigentlich passt. Nach Highschool Musical fand ich ihn zuerst ein wenig … doof, aber inzwischen und nach dem TOLLEN “Charlie” Film bin ich eines Besseren belehrt worden. Er ist nämlich doch nicht nur so ein Milchbubi! ;)
    GLG

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