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Apr  20

[Messe] Leipziger Buchmesse 2018

20. April 2018 | 13:10 | Erlebt

Wie jedes Jahr – zumindest innerhalb des letzten Jahrzehnts, wenn ich das richtig in Erinnerung habe – habe ich auch in diesem Jahr natürlich die Leipziger Buchmesse besucht, dieses Mal sogar wieder an allen vier Tagen. Dabei habe ich ein paar tolle Veranstaltungen besucht sowie einige interessante Neuigkeiten in Erfahrung gebracht, insbesondere über das kommende Herbstprogramm diverser Verlage. Manche Informationen muss ich noch für mich behalten, alles andere steht in diesem Bericht.

Nach einem kurzen Abstecher zu den Ständen der LoveLetter Convention und von Klages Kalender – meinen favorisierten Tischkalender mit Sprüchen muss ich mir jedes Jahr dort kaufen, da man ihn leider nicht im regulären Buchhandel bestellen kann – begann der Donnerstag für mich mit der Verleihung des Leipziger Lesekompass 2018, der in diesem Jahr bereits zum siebten Mal dreißig Kinder- und Jugendbücher in drei Alterskategorien (2-6 Jahre, 6-10 Jahre und 10-14 Jahre) ausgezeichnet hat und all jenen als Orientierungshilfe dienen soll, die sich für Kinder- und Jugendliteratur interessieren. Das Hauptaugenmerk der Auszeichnung liegt auf der Leseförderung, wobei die Zielgruppe in Form einer Jugendjury direkt einbezogen wird.

In diesem Jahr stand das Thema „Mut“ im Fokus und die Auswahl der prämierten Titel war ebenso vielfältig wie die Jury-Mitglieder, von denen eines z.B. in der fantastischen Bibliothek Wetzlar mit phantastischer Literatur auf fünf Etagen tätig ist. Mir ist vor allem ein Titel aus der zweiten Kategorie in Erinnerung geblieben: „Der bleiche Hannes“, ein Graphic Novel mit einer abenteuerlichen, aber nicht gruseligen, Geistergeschichte, den ich mir vielleicht einmal näher ansehen werde. Mehr Informationen sowie alle ausgezeichneten Titel findet ihr hier.

Im Anschluss besuchte ich die Lesung von Akram El-Bahay aus Die Bibliothek der flüsternden Schatten – Bücherstadt. Die Ausschnitte waren für mich nichts Neues, da ich das Buch bereits gelesen habe, doch ich hatte gehofft, dass der Autor die Veranstaltung vielleicht auch nutzen würde, um ein paar Fragen zu beantworten. Das war leider nicht der Fall, allerdings konnte ich mir zumindest mein Buch nach der Lesung vom Autor signieren lassen.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, doch ich glaube, dass ich die Zeit bis zu meinem nächsten Termin dann in Halle 1 verbracht habe. Obwohl meine extreme Manga/Anime-Phase schon ein paar Jahre zurückliegt, lese ich noch immer gern Mangas und interessiere mich für bestimmte Aspekte der japanischen Kultur. Daher finde ich es immer wieder spannend mich ein wenig auf der Manga-Comic-Convention umzuschauen und der Donnerstag eignet sich definitiv am besten dazu, weil die Messe an diesem Tag die wenigsten Besucher hat.

Am Nachmittag hatte ich dann einen Termin bei Loewe, wo Carolin Grotjahn mir die Spitzentitel aus dem kommenden Herbstprogramm vorstellte – mit den entsprechenden Covern. Die genauen Titel und Erscheinungsdaten darf ich an dieser Stelle noch nicht nennen, aber ich darf euch verraten, worauf wir uns freuen können: Im Sommer dürfen wir uns zum Beispiel auf neue Romane von Ursula Poznanski, Mechthild Gläser und Stefanie Hasse freuen. Darüber hinaus hat Loewe die Rechte an The Savage Song von V.E. Schwab und Warcross von Marie Lu erworben und wird die Übersetzungen beider Titel bereits in diesem Herbst herausbringen, zusammen mit einem weiteren Buch von Karl Olsberg.

Danach stand das Bloggertreffen bei Fischer auf meinem Terminplan und am Stand stellten Sophie Strauß, Sibylle Bachar und Alexandra Strohmeier einer Gruppe von Bloggern, mich eingeschlossen, die Highlights aus dem kommenden Herbstprogramm vor, darunter unter anderem die folgenden Titel:

Im Juli erscheint mit Prinzessin Undercover – Geheimnisse der erste Band einer Reihe von Youtuberin Connie Glynn alias Noodlerella. Im gleichen Monat erscheint unter dem Titel Undying – Das Vermächtnis zudem der Auftakt einer weiteren gemeinsamen Serie von Amie Kaufman und Meagan Spooner.

Im August erscheint mit Dark Places – Zehn Jahre musst du opfern der Auftakt einer neuen, dystopischen Trilogie von Wattpad-Autorin Vic James. Im gleichen Monat erscheint unter dem Titel Borderland auch ein neuer Roman des deutschen Autors Peter Schwindt. Ebenfalls im August erscheint Cecelia Aherns neues Buch Roar unter dem Titel Frauen, denen Flügel wachsen.

Im Oktober erscheint mit Gefährliche Freundinnen ein neuer Roman von Cat Clarke. Im gleichen Monat dürfen sich Fans von Marieke Nijkamp auf einen weiteren Roman der Autorin freuen: Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne. Außerdem erscheint mit Mortal Engines – Krieg der Städte der erste Teil der Neuauflage/-übersetzung der Steampunk-Tetralogie von Philip Reeve, der kürzlich von Peter Jackson verfilmt wurde und voraussichtlich im Dezember dieses Jahres in die deutschen Kinos kommen soll.

Das größte Highlight hob sich der Verlag bis zum Schluss auf, dabei erscheint es bereits im Juni und zwar mit Originaltitel und Originalcover: Children of Blood and Bone – Goldener Zorn von Tomi Adeyemi.

Höchsterfreut über diese Neuigkeiten machte ich mich dann auf den Weg zum nächsten kleinen Bloggertreffen bei Ravensburger, mit dem mein erster Tag auf der Buchmesse endete. Von den fünf Titeln, die bei dem relativ kurzen Treffen präsentiert wurden, fand ich allerdings nur zwei wirklich interessant: Bad Girls von E. Lockhart und natürlich den ersten Band der Sturmtochter Trilogie von Bianca Iosivoni, die aber leider wieder nur als Taschenbuch erscheint.

Am Freitag ließ ich es dann ein wenig ruhiger angehen und besuchte zunächst die Lesung von Adriana Popescu aus ihrem neuen Roman Mein Sommer auf dem Mond. Ich habe wirklich während der gesamten Lesung schmunzeln müssen und das nicht nur wegen der lustigen Sprüche der Autorin, sodass das Buch spätestens jetzt auf meiner Wunschliste steht.

Im Anschluss begab ich mich an den nur wenige Meter entfernten Stand von Arena zu meinem Termin mit Verena Rehagel, die mir einen Einblick in das kommende Programm gewährte. Neben einem neuen Jugendbuch von Katja Brandis, einer Geschichte, bei dem eine Figur aus einem Film zum Leben erwacht, von Stefanie Gerstenberger sowie Marta Martin, einem gefühlvollen Roman von Claudia Pietschmann und einem neuen Thriller von Mirjam Mous erscheinen auch die Fortsetzungen zu Die Duftapotheke und Die Fabelmacht-Chroniken. Vor allem die nächsten drei Titel konnten jedoch mein Interesse wecken: der Jugendthriller White Maze von June Perry, der sich mit dem Thema „virtuelle Welten“ beschäftigt, Unter Hunden, das Jugendbuchdebut von Martin Krist, welches in Berlin spielt, sowie Ruhm kann tödlich sein, ein Thriller von Lygia Day Peñaflor à la Pretty Little Liars und One Of Us Is Lying.

Mittags machte ich mich auf den Weg in Halle 3 zu einem Mini-Bloggertreffen mit Andrea Wolf beim Gemeinschaftsstand von RandomHouse. Sie präsentierte uns die Highlights von cbt/cbj, die wir ohne Einschränkungen verraten dürfen:

Im August erscheint unter dem Titel Bienenkönigin ein interessanter Thriller von Claudia Praxmayer, in dem die Protagonistin mit Bienen kommunizieren kann. Im September erscheint mit Ash Princess das Fantasy-Debut von Laura Sebastian, das bisher bereits in zwölf Länder verkauft wurde. Im Oktober erscheint u.a. Jetzt ist alles, was wir haben von Amy Giles, ein realistischer Roman über häusliche Gewalt. Fans von Eva Siegmund dürfen sich im Dezember auf einen neuen Roman der Autorin freuen. H.O.M.E. – Das Erwachen soll in der Zukunft in Berlin spielen und Ähnlichkeiten mit Matrix aufweisen. Im Winter soll außerdem ein neues Buch über Elfen von Holly Black erscheinen.

Geplant sind darüber hinaus die Fortsetzungen zu Constellation von Claudia Gray, Rat der Neun von Veronica Roth sowie Timeless von Armand Baltazar. Doch auch hier kommt das Beste zum Schluss: Im Februar 2019 soll On The Come Up, der zweite Roman von Angie Thomas, auf Deutsch erscheinen. Der deutsche Titel steht noch nicht fest, dafür soll das Originalcover wieder übernommen werden.

Danach ging ich zurück in Halle 2 und gesellte mich in die schon jetzt ziemlich lange Schlange für die Signierstunde von Neal Shusterman – und dabei hatte die Lesung noch gar nicht richtig angefangen. Aus Erfahrung wusste ich jedoch, dass es besser war sich so früh wie möglich anzustellen, schließlich wollte ich mein Buch nicht umsonst mitgenommen haben und unsigniert wieder mit nach Hause nehmen. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich tatsächlich in der Schlange stand, ein bis zwei Stunden werden es vielleicht gewesen sein, aber mit zahlreichen anderen Fans in der gleichen Situation mangelt es einem zum Glück nie an Gesprächsstoff.

Nach einer kurzen Kaffeepause, in meinem Fall mit heißer Schokolade, schlenderte ich ein wenig durch die Halle und begab mich dann zum CCL, wo am Nachmittag das große Bloggertreffen von Oetinger stattfand. Ich war ein wenig zu früh dran und nutze die Zeit bis zum Beginn, um mich ein wenig auszuruhen und mit ein paar anderen Bloggerinnen zu plaudern. Der Verlag stellte uns dann acht z.T. durchaus interessante Titel aus dem kommenden Programm vor, die wir bis zur offiziellen Vorschau allerdings noch geheim halten sollen, und prüfte unser Wissen über die Bücher von Marah Wolf, die ebenfalls anwesend war, anschließend in einem kleinen Quiz. Ich nutze die Gelegenheit außerdem, um mich nach neuen Büchern bzw. den ausstehenden Fortsetzungen von Cornelia Funke zu erkundigen. Einen konkreten Erscheinungstermin gibt es aktuell noch nicht, aber der vierte Band der Reckless Reihe könnte unter Umständen im Herbst 2019 erscheinen. Das ist doch schon einmal etwas.

Nach diesem Bloggertreffen verließ ich die Messe, weil ich am Abend eine Lesung besuchen und mich zwischendurch noch etwas stärken wollte. Eigentlich hatte ich geplant dieser Lesung einen eigenen Beitrag zu widmen, da ich, wie ihr gleich lesen werdet, aber nicht allzu viel zu berichten habe, werde ich das Wichtigste hier kurz zusammenfassen.

Am Freitagabend las Elisabeth Herrmann im Foodkurt Leipzig aus ihrem neuen Jugendbuch Zartbittertod. Die Location war wirklich schön, auch wenn sie nur wenig Platz für Zuhörer bot, die Umgebungsgeräusche (klapperndes Geschirr, Gespräche anderer Gäste) waren allerdings ziemlich laut, weshalb es vielleicht besser gewesen wäre den Raum, in dem die Lesung stattfand, etwas mehr vom restlichen Lokal abzutrennen. Insgesamt war ich von der Veranstaltung aber ohnehin eher enttäuscht, was jedoch nicht an der Location oder den technischen Schwierigkeiten lag, aufgrund derer die Lesung erst knapp zwanzig Minuten später begann als eigentlich geplant. Vielmehr unterschied sich die Lesung leider kaum von den lediglich 30-minütigen Kurzlesungen auf der Messe und hatte nichts mit den deutlich längeren, abendlichen Lesungen gemein, wie ich sie gewohnt bin bzw. war.

Nach einer kurzen Einführung zur Autorin, deren Romane schon vielfach ausgezeichnet wurden und aktuell teilweise wohl auch verfilmt werden, sowie der Information, dass man am Ende der Veranstaltung die Möglichkeit hätte, sich das Buch zu kaufen und/oder signieren zu lassen, begann Elisabeth Herrmann verschiedene, kurze Szenen aus dem Roman zu lesen, wobei sie zwischendurch kurz die Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Ausschnitten erläuterte. Sie hatte eine angenehme Stimme und wirkte durchaus sympathisch. Schon durch die wenigen Szenen merkte ich zudem, dass sie viele geschichtliche Fakten in die Handlung eingebaut hat und über gewisse Ereignisse aufklärt, über die man bisher vermutlich viel zu wenig weiß, insbesondere im Hinblick auf die Kolonialzeit, ohne dabei einen lehrerhaften Ton anzuschlagen.

Sie las ungefähr 30-40 Minuten und erklärte die Lesung dann schon kurz vor 20 Uhr praktisch für beendet, was mich sehr überraschte und zwar nicht im positiven Sinn. Versteht mich nicht falsch, mehr Szenen hätten es meiner Meinung nach auch nicht sein müssen, aber eine Lesung, die nicht im Rahmen einer anderen, größeren Veranstaltung stattfindet, besteht normalerweise aus mehr als bloß einem 30-40-minütigen Vortrag einiger Ausschnitte aus dem vorgestellten Buch – sonst lohnt sich das Kommen eigentlich auch fast gar nicht. In der Regel schließt sich ein moderiertes Interview an oder der Autor bzw. die Autorin beantwortet Fragen aus dem Publikum o.Ä., doch hier fand nichts dergleichen statt. Die Autorin stellte sich lediglich im Rahmen des Signierens noch für weitere Fragen zur Verfügung. Das fand ich ausgesprochen schade – hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir das Buch ggf. irgendwo auf der Messe signieren lassen und eine andere Lesung besucht.

Am Samstag startete der Messetag für mich mit dem wunderbaren Bloggerempfang der Verlage Carlsen und Thienemann, bei dem insgesamt wieder fünf (+1) Autoren anwesend waren und ihre neuen Bücher präsentierten.

Den Anfang machte Clara Benedict, die Autorin von Aura – Die Gabe. Sie erzählte uns etwas mehr über sich und darüber, wie sich ihr Leben als Autorin von ihrem bisherigen Leben unterscheide. So hätte z.B. der Kaffeekonsum schlagartig zugenommen und sie kenne jetzt alle Energy Drink Sorten der Welt. Insgesamt sei das Leben als Autorin jedoch besser als sie es sich vorgestellt habe. Zeitmanagement sei nun allerdings besonders wichtig, zumal sie nicht „nur“ Autorin, sondern auch Lehrerin, Mutter und Sängerin in einer Band sei. Letzteres habe sie nun zwar aufgegeben, dennoch ließ sie sich zu einer kleinen Kostprobe überreden und sang den Cup-Song für uns, sogar mit Becher.

Sie schreibe einfach, was sie selbst gerne lese und als nächstes stünden die beiden Fortsetzungen an, die beide düsterer und erwachsener seien. Aura – Der Verrat, erscheine im Juni dieses Jahres, der dritte Band, Aura – Der Fluch, sei für Oktober 2019 geplant. Danach käme wieder etwas Neues bei Thienemann, mehr könne sie darüber aber noch nicht verraten.

Im Anschluss stellte Laura Kneidl ihren neuen Fantasyroman Herz aus Schatten vor. Das Buch spiele in Praha (= Prag), weil sie eine Stadt mit einer düsteren Aura gebraucht habe und einmal etwas Neues habe probieren wollen. Es gebe viele Monster in dem Buch, die sie selbst entworfen habe, orientiert an den vier apokalyptischen Reitern. Die Protagonistin könne diese Monster bändigen, das sei ihre besondere Gabe. Anfangs sei ihr das zu viel Verantwortung, später komme sie der damit verbundenen Verpflichtung jedoch nach, um ihre Stadt zu schützen. Außerdem enthalte das Buch eine verbotene Liebesgeschichte, schließlich sei ein Konflikt für den Spannungsaufbau notwendig gewesen. Es entwickle sich daher eine Beziehung zwischen der Protagonistin und einem Monster, das sich in einen Menschen verwandeln könne. Darüber hinaus gebe es in dem Buch viel Dunkelheit, die als Metapher für Depressionen stünde.

Als nächstes präsentierten Rainer Wekwerth und Thariot ihren gemeinsamen Roman Pheromon – Sie riechen dich. [Die Fortsetzung, Pheromon - Sie sehen dich, soll im Juli dieses Jahres erscheinen, der dritte Teil, Pheromon - Sie jagen dich, soll dann im Januar 2019 folgen.] Rainer Wekwerth erzählte, dass er gern ein Buch mit einem anderen Autor zusammen habe schreiben wollen, im Urlaub dann etwas von Thariot gelesen und ihn danach gefragt habe, ob er Lust auf eine Zusammenarbeit hätte. So hätten die beiden zueinander gefunden, obwohl der eine in Stuttgart wohne und der andere auf Malta. Die Arbeitsteilung sehe so aus, dass einer die Kapitel schreibe, die in der Gegenwart spielen, und der andere die, die in der Zukunft ablaufen. Nach dieser Trilogie könnten sie sich ein zweites, gemeinsames Projekt vorstellen, ein Konzept hätten sie sogar schon.

Zu guter Letzt sprach Tamara Bach über ihr neues Buch Mausmeer. Sie sei zwar seit 2003 im Geschäft, damals aber eher dort hineingestolpert, da sie sich sogar noch im Studium befunden habe. Der Literaturbetrieb sei damals noch nicht richtig bei ihr angekommen, daher könne sie auch nicht sagen, was sich seitdem alles verändert habe. Eine neue Veröffentlichung sei jedoch nach wie vor etwas Besonderes, trotz inzwischen zahlreicher Preise und Nominierungen. Beim Schreiben denke sie nicht an die Zielgruppe, sondern vor allem an die jeweiligen Figuren. Sie liebe es Dialoge zu schreiben und lese sich diese oft auch laut vor, um zu hören, ob sie stimmig klingen. Nach dem Schreiben sei sie allerdings „fertig mit den Figuren“, deshalb gebe es auch keine Fortsetzungen. Den Titel habe sie ihm Prinzip „geklaut“, dabei handele es sich nämlich um den Namen eines Angellochs/-weihers in dem Ort, aus dem sie komme. Außerdem habe sie offensichtlich einen Hang zu Komposita mit „M“. Ein Notizbuch habe sie immer dabei, vieles merke sie sich aber auch einfach.

Nach den Vorstellungen der Bücher und ihrer Autoren folgte eine kurze Pause, in der wir uns die Bücher signieren lassen konnten. Dieser Signierstunde schloss sich, sozusagen als Überraschungsgast, auch noch Emily Bold an.

Darauf folgte ein Spiel, bei dem zunächst zwei Teams aus je 4-5 Bloggern gegeneinander antraten, ehe dann die Mitglieder des Gewinner-Teams zu Konkurrenten wurden. Die Aufgabe bestand darin Titel aus einem der beiden Verlage zu erklären, zu zeichnen oder pantomimisch darzustellen, die von den restlichen Bloggern im Publikum erraten werden mussten. Dieses Spiel hat wirklich wahnsinnig viel Spaß gemacht, zumal einige Blogger wirklich ausgesprochen kreativ waren, was die „Erklärung“ betrifft, und man das Buch nicht unbedingt gelesen haben musste. Das können wir von mir aus nun jedes Jahr wiederholen!

Zum Abschluss stellten uns die anwesenden Mitarbeiter der Verlage dann ihre Favoriten aus dem kommenden Herbstprogramm vor. Bei Carlsen freue ich mich besonders auf Spiel der Macht von Marie Rutkoski und Du wolltest es doch auch von Louise O’Neill, das einen Bezug zur #metoo-Debatte hat. Bei Thienemann empfand ich Das Ende ist erst der Anfang von Chandler Baker, Cat & Cole – Die letzte Generation von Emily Suvada und Für immer und einen Herzschlag von Tamsyn Murray besonders interessant.

Danach ging es für mich weiter in Halle 4 zum Stand von Piper, wo Stefanie Schmieg zwei anderen Bloggerinnen und mir ein paar Titel aus dem kommenden Programm vorstellte. Im August erscheint beispielsweise Ein Riss im Raum, die Fortsetzung zu Das Zeiträtsel von Madeleine L’Engle. Im September erscheint mit One Small Thing ein neuer Roman von Erin Watt, im Oktober folgt ein weiterer New Adult Roman von Jennifer L. Armentrout mit dem Titel The Dead List. Mit Legendary erscheint im September außerdem die Fortsetzung zu Caraval von Stephanie Garber. Fans von Abbi Glines dürfen sich im Januar 2019 auf Like a Memory – Liebe kennt kein Zurück freuen. Fans von Jennifer Estep dürfen sich im Oktober auf Hard Frost, den zweiten Teil der Mythos Academy Colorado, und im Dezember auf Spinnenglut, den elften Band der Elemental Assassin Reihe, freuen. Fans von Dan Wells können ab Januar 2019 Active Memory, den letzten Band der Mirador-Trilogie, lesen. Mein Highlight war jedoch die Ankündigung eines High Fantasy Auftakts von Laura Kneidl mit dem Titel Die Krone der Dunkelheit, der im Oktober dieses Jahres erscheint.

An die Zeit bis zur nächsten Veranstaltung habe ich, ehrlich gesagt, keinerlei Erinnerung mehr, daher mache ich jetzt einfach mit dem Bloggertreffen von dtv weiter, bei dem Stefanie Broller einer Vielzahl von Bloggern die Herbst-Highlights präsentierte: Im Juli erscheint mit Elian und Lira – Das wilde Herz der See das Debut von Alexandra Christo. Im September erscheint Wicker King von Kayla Ancrum. Im gleichen Monat erscheint Nichts zu verlieren. Außer uns. von Lea Coplin, ein Spin-Off zu Nichts ist gut. Ohne dich. . Die Autorin soll dieses Jahr auch zur Frankfurter Buchmesse kommen. Von Holly Bourne erscheint eine neue Trilogie – Spinster Girls. Der erste Band, Was ist schon normal? , soll im Juli 2018 erscheinen, der zweite Band, Was ist schon typisch Mädchen? , soll bereits im August 2018 folgen. Der dritte Band ist für Februar 2019 geplant. Auch Holly Bourne soll auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse zu Gast sein. Fans von The Hate U Give empfiehlt sie die neue Reihe von James Reynolds. Der Auftakt erscheint im August unter dem Titel Ghost, der zweite Band trägt den Titel Patina und soll im November 2018 folgen. Der Autor soll im September ebenfalls nach Deutschland kommen.

Darüber hinaus beinhaltet das Programm einige Fortsetzungen: Im Juli erscheinen sowohl Ocean City – Im Versteck des Rebellen von R.T. Acron als auch Batman von Marie Lu. Im September erscheinen Gemina von Amie Kaufman und Jay Kristoff und Throne of Glass – Der verwundete Krieger von Sarah J. Maas. Im November erscheint dann Catwoman, ebenfalls geschrieben von Sarah J. Maas.

An das Bloggertreffen schloss sich die Superhelden-Party von dtv an, auf die ich mich schon sehr gefreut hatte. Die Umsetzung hat mir aber leider weniger gefallen, da die einzelnen Programmpunkte auf mehrere Stunden verteilt wurden und die Pausen zwischendurch einfach viel zu lang waren für meinen Geschmack. Hinzu kommt, dass es keinerlei Sitzmöglichkeiten gab und gerade am Messe-Samstag ist man dankbar für jede Sitzgelegenheit. Ich jedenfalls hatte keine Kraft mehr, um stundenlang zu stehen, weshalb ich die Party in einer der langen Pausen schließlich verließ.

Zum Abschluss des Tages besuchte ich eine Veranstaltung, die ich schon seit Jahren gern einmal besuchen wollte, für die ich bis dahin jedoch nie die Zeit gefunden hatte: die Preisverleihung für den Ungewöhnlichsten Buchtitel des Jahres. Ich kann mir gar nicht erklären, warum die Verleihung so schlecht besucht war – vielleicht wegen der späten Uhrzeit? – ich habe mich nämlich bestens amüsiert. Ein Moderator stellte zunächst kurz die Jury vor und präsentierte dann die Shortlist-Titel, allerdings in umgekehrter Reihenfolge, also wie bei einem Countdown. Nach jedem Titel wurde dem Publikum eine Frage gestellt und wer sie als erstes richtig beantwortete, gewann ein Exemplar des Buches, in meinem Fall war dies Heftiges Umarmen im Eingangsbereich der Pension verboten. Am Ende folgte eine kurze Lesung aus dem Gewinnertitel Als Omma den Huren noch Taubensuppe kochte von Anna Basener, fantastisch gelesen von der Autorin selbst, mit Dialekt. Herrlich! Cover, Titel und Klappentext hätten mich nie angesprochen, aber der sehr amüsante Auszug aus dem Buch hat mir so gut gefallen, dass ich es anschließend auf die Wunschliste gesetzt habe.

Den Sonntag nutzte ich vor allem, um mir ein paar der blogger sessions in Halle 5 anzusehen bzw. anzuhören. Den Anfang machte ein Vortrag mit dem Thema #detox – Neues zu Influencermarketing und Schleichwerbung, den ich sehr aufschlussreich fand und zum Anlass genommen habe, um auf meinem Blog ein paar kleinere Änderungen vorzunehmen. Ich persönlich empfinde (Affiliate-)Links zwar nach wie vor nicht als Werbung im Sinne der Definition des Telemediengesetzes, zumindest sofern man für das Setzen des Linkes keine finanzielle Gegenleistung erhält, was bei mir nicht der Fall ist, doch sicher ist sicher.

Da Mona Kasten in diesem Jahr leider nicht zur LLC kommt, machte ich mich anschließend auf den Weg in Halle 4 zu ihrer Signierstunde am Stand von Bastei Lübbe. Die Schlange war schon eine knappe Stunde vor Beginn der Signierstunde extrem lang, aber die Zeit verging schneller als gedacht, wie gesagt, man findet bei so etwas eigentlich immer Gleichgesinnte, mit denen man plaudern kann.

Danach ging ich zurück zu den blogger sessions in Halle 5, allerdings fiel der Vortrag aus, den ich mir eigentlich ansehen wollte und die Alternative – es gab zwei Fachforen, in denen parallel Veranstaltungen stattfanden – konnte mich nicht wirklich fesseln, zumal sie in meinen Augen auch gar nicht in die Veranstaltungsreihe passte. Ich blieb jedoch trotzdem dort, weil ich den nächsten Vortrag – Sicher im Netz – ebenfalls noch hören wollte. Auch diesen Vortrag fand ich durchaus interessant, muss aber zugeben, dass ich nicht alles verstanden habe, weil es zum Teil sehr technisch war. Zudem wurde in der kurzen Zeit recht viel abgehandelt, sodass es bei vielen Aspekten gar nicht möglich war näher ins Detail zu gehen. Ich hatte mich jedoch sehr darüber gefreut, dass die Rednerin anbot ihr eine Mail zu schreiben, wenn man weitere Fragen hätte – auf die Antwort warte ich nun aber leider schon seit ein paar Wochen …

Mein letzter Programmpunkt führte mich wieder in Halle 1. Die Präsentation, die ich eigentlich sehen wollte, hatte ich allerdings verpasst, weil ich mich davor etwas verquatscht hatte – kommt vor. Also schlenderte ich nur ein wenig durch die Halle, ließ noch ein paar Eindrücke auf mich wirken, schaute mir ein paar Graphic Novels an, unterhielt mich mit ein paar Verlags-Mitarbeitern und ließ einfach die Messe ausklingen. Da ich einen etwas späteren Zug gebucht hatte, hatte ich glücklicherweise keinerlei Zeitdruck, was das Verlassen der Messe betraf.

Längere Ausführungen zu dem Schneechaos an dem Wochenende in Leipzig, den damit verbundenen „Unannehmlichkeiten“ und dem stundenlangen Stehen an diversen Bahnhöfen, insbesondere am Sonntag, als ich einfach nur noch nach Hause wollte, spare ich mir an dieser Stelle und hoffe einfach mal, dass uns das im nächsten Jahr erspart bleibt. Davon abgesehen war es nämlich eine sehr schöne Messe, vor allem auch, weil ich endlich mal einige liebe Blogger, Autoren und Verlagsmitarbeiter wiedergetroffen habe, die ich sonst nur selten zu Gesicht bekomme. Hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr wieder. :)

Mai  11

[Messe] Leipziger Buchmesse 2017

11. Mai 2017 | 23:25 | Erlebt

Auch in diesem Jahr ließ ich es mir nicht nehmen die Leipziger Buchmesse zu besuchen, die inzwischen schon fest in meinen Jahresplan integriert ist. Dieses Mal habe ich mich allerdings wieder nur auf zwei Tage (Freitag und Samstag) beschränkt und es zudem erneut versäumt ein paar Photos zu machen, weshalb dieser Bericht leider bilderarm und etwas kürzer ausfallen wird. Vielleicht sind die vielen Informationen zu den kommenden Herbstprogrammen verschiedener Verlage dafür wenigstens eine kleine Entschädigung.

Am Freitag verschlug es mich nach meiner Ankunft zunächst an den Stand der LoveLetter Convention in Halle 5 um einen der begehrten Goodie Bags zu ergattern. Leider habe ich dabei das Plakat ganz übersehen, auf dem angeblich schon alle Autoren der diesjährigen Veranstaltung aufgezählt wurden. Nicht, dass es für mich tatsächlich relevant gewesen wäre, immerhin habe ich mein Ticket schon vor Monaten gekauft. ^^‘ Interessant wäre es aber dennoch gewesen.

Danach bahnte ich mir, nach einem kurzen Abstecher in Halle 4, wo ich, wie jedes Jahr, den Stand von Klages Kalender aufsuchte um mir einen ihrer wunderbaren (und auf der Messe unschlagbar günstigen) Tischkalender zu kaufen, einen Weg in Halle 2 zur Lesung von Anne Freytag. Von der eigentlichen Lesung bekam ich dann zwar nicht viel mit, anschließend konnte ich mir allerdings immerhin mein Exemplar von Den Mund voll ungesagter Dinge signieren lassen. Zum Glück hatte ich mein Buch von Zuhause mitgebracht, die Messebuchhandlung hatte nämlich leider keine Exemplare im Angebot.

Nach der Lesung schlenderte ich ein wenig durch die Halle und begab mich dann zum Stand des Loewe Verlags, wo Isabell Helger Bianca und mir die Spitzentitel des kommenden Programms vorstellte. Fans von Derek Landy dürfen sich gleich doppelt freuen: Im Sommer erscheint mit Höllennacht in Desolation Hill der zweite Band seiner neuen Demon Road Reihe. Im Herbst folgt mit Auferstehtung dann überraschenderweise eine weitere Fortsetzung um das detektivische Skelett Skulduggery Pleasant. Im Sommer erscheint außerdem der erste Teil einer Dilogie – zumindest meine ich, dass sie mir in einem kurzen, persönlichen Gespräch gesagt hätte, dass die Geschichte in zwei Bänden abgeschlossen ist – unserer lieben Bloggerkollegin Stefanie Hasse. Der Auftakt trägt den Titel Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung und die Protagonistin ist selbst ebenfalls Bloggerin, was mich besonders neugierig macht. Im Spätsommer erscheint darüber hinaus ein neuer Jugendthriller von Ursula Poznanski, der den wunderbaren Titel Aquila tragen und in Sienna spielen wird. Im Herbst erscheint dann mit Deine letzte Nachricht. Für immer. ein Nachfolger zu Emily Trunkos Ich wollte nur, dass du noch weißt – Nie verschickte Briefe. Mit Forever again – Für alle Augenblicke wir von Lauren James hat der Verlag den Auftakt zu einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte im Programm, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt. Das Bündnis der Rosen, die Fortsetzung zur Young Elites Trilogie von Marie Lu, darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Mit Ich komm dich holen, Schwester von Kelly Anne Blount erscheint im Herbst ein vielversprechender Thriller mit häufigen Perspektivwechseln. Zu guter Letzt folgt mit Boy in a white room von Karl Olsberg ein Auftakt, der als anspruchsvoll, technisch und philosophisch beschrieben wurde. Meine Wunschliste ist damit nicht gerade kürzer geworden, wobei es natürlich nicht alle Titel gleich auf die Liste geschafft haben.

Im Anschluss hatte ich ein freies Zeitfenster, das ich nutzte um mich einigermaßen entspannt ein wenig in Halle 1 umzuschauen, was mir am folgenden Tag, wie ich aus Erfahrung wusste, nicht mehr möglich sein würde. Kurz darauf traf ich mich zudem mit Nina Blazon um einfach ein bisschen zu plaudern. Das ist nun schon fast zur Tradition geworden und ich freue mich jedes Mal aufs Neue darauf sie zu sehen. Natürlich habe ich sie bei der Gelegenheit auch nach ihrem nächsten Projekt gefragt, auf das ich schon sehr gespannt bin. Das war aber nur ein kleiner Teil unseres Gesprächs.

Die Zeit bis zum nächsten Termin verbrachte ich in Halle 4, wo ich mir unter anderem auch den kleinen Stand von Harper Collins anschaute. Bei einem wirklich netten und vor allem aufschlussreichen Gespräch mit zwei Damen des Verlags erfuhr ich nicht nur, dass der Verlag inzwischen zum Teil auch in Hamburg ansässig ist, ich freute mich auch sehr zu hören, dass der Verlag Meg Cabot nun dauerhaft unter Vertrag hat, zumindest in Bezug auf ihre Frauenromane. Ihr neues Buch, Erste Liebe, zweite Chance, ist einer der Spitzentitel des Programms, für den daher auch ordentlich Werbung gemacht wird. Das ist etwas, was ihr bisheriger Verlag in meinen Augen immer versäumt hat, weshalb ich hoffe, dass meiner Lieblingsautorin nun endlich die Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie verdient. Und wer weiß, wenn die Frauenromane gut laufen, vielleicht fasst der Verlag dann als nächstes ihre Jugendromane oder gar Royal Wedding ins Auge. Und vielleicht kommt Meg Cabot dann eines Tages auch endlich mal wieder zu einer Lesung/Messe/Convention o.Ä. nach Deutschland.

Um 15 Uhr ging es dann zum Stand von dtv. Dort stand zunächst ein Meet & Greet mit Regisseur und Autor Jan Schomburg an, das leider gleich einen etwas unglücklichen Anfang nahm. Ich hatte es aus zeitlichen Gründen nicht mehr geschafft seinen Roman Das Licht und die Geräusche vor dem Treffen zu lesen und der ebenfalls anwesenden Bloggerkollegin ging es ähnlich. Leider sagte sie ihm das sofort geradeheraus, was natürlich keinen guten Eindruck machte und auch für die Verlagsmitarbeiter nicht unbedingt schön war. Der Autor war ebenfalls nicht gerade begeistert, nahm es aber scheinbar mit Humor. Wären wir besser vorbereitet gewesen, wäre er während des Gesprächs vielleicht auch nicht mehrmals an sein klingelndes Handy gegangen.
Wir sprachen dann, neben seiner Abneigung gegen Smartphones, die seine Persönlichkeit negativ beeinflussen würden, über seine Arbeit im Allgemeinen, beispielsweise die Unterschiede zwischen einem Roman und einem Drehbuch, das seiner Ansicht nach kein vollwertiges Endprodukt, sondern nur die Vorstufe, nämlich zu einem Film, darstelle. Prinzipiell habe man bei der Arbeit an einem Roman auch viel mehr Freiheiten als bei einem Drehbuch, da in den späteren Film viel mehr Leute involviert seien.

Hinterher nahm Stefanie Broller sich freundlicherweise noch etwas Zeit um mir die kommenden Programmhighlights von dtv vorzustellen, darunter Das Reich der sieben Höfe – Flammen und Finsternis von Sarah J. Maas, Illuminae von Amie Kaufman und Jay Kristoff (mit der Originalgestaltung!) und Nur noch ein einziges Mal von Colleen Hoover. Mit der Übersetzung von Exquisite Captive von Heather Demetrois erscheint ein weiterer Serienauftakt, in dem Dschinn sowie die Märchen aus 1001 Nacht eine Rolle spielen. Der erste Band wird in Deutschland den Titel Nalia, die Tochter der Elemente – Der Jadedolch tragen. Mit Als ich ein Mädchen wurde von Meredith Russo erscheint im Herbst ein Roman, der sich mit einem sehr aktuellen Thema beschäftigt: Transgender. Die Liebesgeschichte Written on my Heart von Cole Gibson, die allerdings erst Anfang des nächsten Jahres erscheint, beschäftigt sich hingegen mit der nicht weniger wichtigen Problematik der häuslichen Gewalt. Darüber hinaus dürfen sich Fans von Rainbow Rowell auf neuen Lesestoff freuen. In Zusammenarbeit mit Hanser erscheinen zeitgleich sowohl ihr Roman Fangirl (bei Hanser) als auch der darin immer wieder angesprochenen Roman Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow (bei dtv) im August als Hardcover.

Um 16.30 Uhr stand dann das Bloggertreffen bei Fischer auf dem Plan, bei dem Sibylle Bachar und Alexandra Strohmeier vielen, interessierten Bloggern das fantastische neue Programm vorstellten und meine Wunschliste regelrecht zum Explodieren brachten. Neben neuen Büchern von P.C. Cast (Moon Chosen – Gefährten in einer neuen Welt [Auftakt]), Kerstin Gier (Wolkenschloss [Einzelband]), Cecelia Ahern (So klingt dein Herz), John Boyne (Der Junge auf dem Berg), Lia Hearn (Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln [Auftakt]), Neal Shusterman (Scythe – Die Hüter des Todes [Auftakt]) und Kai Meyer (Die Spur der Bücher [Prequel]) sind zum Beispiel ein Buch zum Thema Amoklauf (54 Minuten. Jeder hat Angst vor dem Jungen mit der Waffe von Marieke Nijkamp), die neue Dilogie von Veronica Rossi (Riders und Seekers), Beware that Girl von Teresa Toten und die Biographie von Lauren Graham (Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl) dabei. Holding up the Universe von Jennifer Niven erscheint im Sommer unter dem Titel Stell dir vor, dass ich dich liebe auf Deutsch. Ivory and Bone, das Jugendbuchdebut von Julie Eshbaugh, erscheint im Herbst ebenfalls bei Fischer.

Nach dieser Flut an vielversprechenden Neuheiten ließ ich den Tag dann beim Blog’n’Talk von RandomHouse in Halle 3 ausklingen. Dort begegnete ich neben zahlreichen anderen Bloggern auch der sympathischen Autorin Manuela Inusa, deren Roman Jane Austen bleibt zum Frühstück bereits auf dem eReader auf mich wartet und nun endlich gelesen werden will. Des Weiteren nahm ich mich natürlich dem mir gestellten Auftrag an ein Kurzinterview mit Krimi-Autorin Susanne Kliem zu führen:

Welche Bedeutung hat für Sie das Schreiben?
Ich würde sagen, für mich ist das Schreiben wirklich zu meiner Berufung geworden. Ich wusste das lange nicht, habe viele andere Berufe erlernt, war aber in keinem so richtig zu Hause, habe mich in keinem richtig glücklich gefühlt. Das Schreiben ist das einzige, was ich richtig gut kann, glaube ich, und in dem ich mich inzwischen so richtig zu Hause fühle. Also ist es mein Hauptberuf und meine Berufung geworden.

Welche Berufe waren es z.B., die sie erlernt haben, die ihnen aber nicht so zugesagt haben?
Also, ich habe lange am Theater gearbeitet, im Regie-Bereich. Ich habe zum Beispiel auch verschiedene Jobs bei Film und Fernsehen gehabt, habe Synchrondrehbücher geschrieben, für Serien z.B., habe auch PR und Pressearbeit gemacht, als Journalistin gearbeitet, irgendwann war sogar eine Umschulung zur Buchhändlerin dabei. Ich habe so einen richtigen Patchwork-Lebenslauf.

Wenn Sie eine beliebige Romanfigur sein könnten, welche würden Sie dann sein?
Beliebige Romanfigur? Darüber muss ich echt eine Sekunde nachdenken. Ich lese ja so viele Krimis und Thriller und da möchte man eigentlich nie drin sein, man möchte ja weder Täter noch Opfer sein. Jetzt muss ich mich also erst einmal in einen Liebesroman hinein versetzen, der gut ausgeht. [Kurze Überlegungspause] Dann würde ich gern die Elizabeth aus Stolz & Vorurteil sein, weil sie eine vielschichtige, faszinierende Frau ist, die ihr Schicksal selbst meistert.

Am Samstag begann mein Messetag dann mit dem gemeinsamen Bloggerempfang der Verlage Carlsen und Thienemann. Erstmals wurden in diesem Jahr dabei nicht nur bereits bekannte Neuheiten aus dem Frühjahr vorgestellt, sondern auch ein paar erste Titel aus dem Herbst verraten. Den Anfang machten jedoch die Vorstellungen der anwesenden Autoren sowie ihrer Bücher in Form eines kurzen Interviews. Laura Kneidl erzählte, wie sie auf die Idee zu Water & Air kam und was wir in Zukunft von ihr erwarten dürfen. Neben einem New Adult Roman bei Lübbe dürfen sich Fans auch auf ein neues Jugendbuch freuen, das im März 2018 bei Carlsen erscheinen soll. Sie beschrieb es dabei als eine Mischung aus Die Schöne und das Biest und – haltet euch fest – Pokémon.
Tanja Voosen berichtete, dass sie ihren Schreibstil für ihr Kinderbuch Nova & Avon etwas anpassen und kindgerechter gestalten musste, beispielsweise durch kürzere Sätze und ein einfacheres Vokabular. Aktuell arbeite sie an der Fortsetzung, die ebenfalls im März 2018 erscheinen soll.
Björn Springorum sagte, dass er vor allem deshalb fantastische Literatur schreibe, weil er nicht nur über die Realität schreiben wolle, die habe schließlich jeder jeden Tag. Dafür habe er sich beim Schreiben von Der Spiegel des Bösen und den dazugehörigen Recherchen oft selbst gegruselt. Auch vor Spinnen fürchte er sich übrigens sehr. Zu seinen Erstlesern zähle manchmal auch sein Neffe, der leider gnadenlos ehrlich sei. Irgendwie könne er das aber verstehen, immerhin muss dieser die Bücher lesen, weil er zur Familie gehöre und keine andere Wahl habe. *g* Im Moment arbeite er bereits am nächsten Roman, der wohl der gruseligste von allen werde.
Im Anschluss an die Vorstellungen konnten alle Blogger die Gelegenheit nutzen sich die vorgestellten Bücher von den anwesenden Autoren signieren zu lassen, was natürlich fleißig ausgenutzt wurde. Darauf folgte ein alles andere als leichtes Quiz, das dafür umso mehr Spaß machte und der glücklichen Gewinnerin eine kostenlose Übernachtung auf der nächsten Leipziger Buchmesse einbrachte. Während die einen Mitarbeiter mit der Auswertung beschäftigt waren, gewährten uns andere Verlagsmitarbeiterinnen zudem einen kleinen Ausblick auf das kommende Programm, darunter Die fünf Gaben von Rebecca Ross, Fanatic von Anna Day sowie Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis von Danielle Paige. Nach einem letzten Gruppenphoto war das Treffen leider auch schon vorüber, doch man sieht sich ja spätestens im nächsten Jahr wieder.

Für mich ging es danach weiter zur AusbildBar in Halle 5, wo Brandon Sanderson nach einer Lesung noch signierte. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen, sodass ich nun eine signierte Ausgabe von Steelheart im Regal stehen habe. Das lange Anstehen – bis kurz vor Schluss machte es nicht den Eindruck als würde sich die Schlange überhaupt bewegen – hat sich also wenigstens gelohnt.

Nach einer kurzen Verschnaufpause folgte das LovelyBooks Leser- und Bloggertreffen im CCL. Dort traf ich einige bekannte Gesichter wieder, was, wie nicht anders zu erwarten, zu tollen Gesprächen führte. Anne Freytag war ferner als Ehrengast bei dem Treffen dabei und beantwortete Fragen zu ihrem neuen Roman. Außerdem wurde unser Wissen auch hier wieder mit einem Quiz auf die Probe gestellt, bevor wir in den Genuss leckerer Mini-Gugelhupfe kamen. Und natürlich verließ niemand das Treffen ohne einen Goodie Bag.

Anschließend begleitete ich zwei andere Bloggerinnen spontan zur Lesung von Marah Woolf zum Auftakt ihrer neuen Götterfunke Serie beim Stand von vorablesen. Eigentlich hatte ich vorgehabt noch ein wenig durch Halle 2 zu schlendern, war dann aber doch zu erschöpft, sodass die Lesung den geschundenen Füßen eine willkommene Erholung bot.

Damit war dann auch mein zweiter Tag auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse vorüber. Im Pressezentrum traf ich jedoch erneut auf die kleine Gruppe um Simone, mit der ich zum Abschluss noch zusammen zum Hauptbahnhof fuhr, wo wir uns bei Pizza Hut nach den Strapazen des Tages – Samstag ist stets der vollste und anstrengendste Tag der Messe – etwas stärkten. Was gibt es schließlich Besseres als einen so ereignisreichen Tag mit lustigen Gesprächen und einer leckeren Pizza ausklingen zu lassen?

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