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Jun  11

[Filmkritik] After Passion

11. Juni 2019 | 23:55 | Gesehen, Verfilmt

Bisher war die junge Studentin Tessa Young stets eine vorbildliche, pflichtbewusste Tochter, die sich vor allem auf ihre Noten konzentriert und nie irgendetwas Verbotenes getan hat. Das gleiche gilt vermutlich für ihre Jugendliebe Noah, mit dem Tessa allerdings noch nie intim geworden ist. Wie es sich anfühlt wirklich verliebt zu sein, erfährt sie erst als sie dem alles andere als braven Hardin Scott begegnet. Bei ihrer ersten Begegnung lässt die unschuldige Tessa den charismatischen Bad Boy noch abblitzen – eine völlig neue Erfahrung für diesen – doch je mehr sie über den gutaussehenden Briten erfährt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen …


Ich muss gestehen, dass ich keine allzu hohen Erwartungen hatte als ich mir diesen Film im Kino angesehen habe, ganz im Gegenteil. Da ich kein Fan der Band One Direction bin, hatte ich nie wirklich Interesse daran die After Reihe von Anna Todd zu lesen, die bekanntermaßen aus einer Fan Fiction über den Frontsänger der Band entstanden ist. Vielleicht hätte ich mir die Bücher doch genauer ansehen sollen – zumindest hinsichtlich des ersten Bandes werde ich das nun auf jeden Fall nachholen – denn die Verfilmung hat mir tatsächlich wesentlich besser gefallen als gedacht.

After Passion ist eine überaus liebevolle Adaption, an der Fans von derartigen Liebesfilmen definitiv ihre Freude haben werden. Vermutlich kommen die Fans der Romanvorlage ebenfalls auf ihre Kosten, das werde ich allerdings erst richtig beurteilen können, wenn ich selbst das Buch gelesen habe. Ich persönlich finde den Film aber schon einmal deutlich gelungener als beispielsweise die Shades of Grey Trilogie. Daher kann ich auch die Reaktionen einiger weniger anderer Zuschauer im Saal nicht nachvollziehen, die einem gelegentlich das Gefühl gaben eine Komödie zu schauen. Es gab zwar durchaus die eine oder andere etwas kitschige Szene, doch das gehört bei diesem Genre eben dazu.

Die Handlung dreht sich um die beiden Protagonisten Tessa und Hardin und beschäftigt sich mit klassischen Themen und Problematiken, darunter die erste große Liebe, der erste Sex, der erste Herzschmerz. Tessas Erfahrungen in dieser Hinsicht und ihr Leben am College, erstmals unabhängig von der Aufsicht und Fürsorge ihrer Mutter, werden dabei sehr authentisch dargestellt. Sie befindet sich gerade in dem schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens und versucht herauszufinden, wer sie eigentlich ist und was sie möchte, da sie bis dahin immer nur versucht hat den ihr auferlegten Erwartungen anderer gerecht zu werden.

Daneben steht natürlich vor allem die Liebesgeschichte zwischen Tessa und Hardin im Vordergrund, wobei eine eifersüchtige Ex-Freundin, die das Glück der beiden unbedingt sabotieren will, selbstverständlich nicht fehlen darf. Die Chemie zwischen den zwei Hauptdarstellern stimmt, die beiden geben ein süßes Paar ab und spielen ihre Rollen sehr überzeugend. Als Zuschauer ist man zudem froh darüber mit Josephine Langford und Hero Fiennes Tiffin zur Abwechslung frische, unverbrauchte Gesichter auf der Leinwand (oder dem Bildschirm) zu sehen.

Die Beziehung zwischen Tessa und Hardin wird sehr einfühlsam dargestellt und ist nicht annähernd so missbräuchlich wie ich befürchtet hatte. Hardin passt sich voll und ganz Tessas Tempo an und versucht zu keiner Zeit sie zu bedrängen. Sex haben die beiden also erst als sie bereit dafür ist und Hardin wartet diesbezüglich auf ihr ausdrückliches Einverständnis. Entsprechende erotische Szenen sind vorhanden, werden aber nicht detailliert gezeigt, weshalb der Film sogar eine Altersfreigabe von 0 Jahren erhalten hat. Das ist wohl einer der großen Unterschiede im Vergleich zum Buch.

Es macht Spaß den beiden Charakteren, die einem im Verlauf der Handlung immer mehr ans Herz wachsen, dabei zuzusehen, wie sie zueinander finden. Sie machen einen wahrlich verliebten Eindruck und das gilt auf jeden Fall auch für Hardin. Man merkt, dass er viel für Tessa empfindet, wenngleich es ihm anfangs schwer fällt sich das einzugestehen und er sie deshalb von sich stößt. Und ja, Hardin baut zwischendurch ganz schön Mist, doch wer tut das nicht irgendwann einmal? Abgesehen davon ist Tessa auch nicht gerade ein Unschuldslamm, immerhin ist sie noch in einer festen Beziehung als die Sache mit Hardin anfängt.

Alles in allem ist die Verfilmung äußerst unterhaltsam und mehr sollte man von so einem Film nicht erwarten, denn mehr will er auch gar nicht sein. Dafür, dass der Film in gerade einmal dreißig Tagen gedreht wurde, ist diese solide Leistung sogar noch umso erstaunlicher. Ich hätte somit absolut nichts gegen die Fortsetzung einzuwenden, deren Produktion inzwischen offiziell bestätigt wurde.

Fazit

After Passion ist eine gelungene Verfilmung, die die Liebesgeschichte zwischen Tessa und Hardin authentisch und fesselnd erzählt. Die Bücher von Anna Todd muss man zuvor nicht gelesen haben, um den Film zu genießen, man wird es hinterher jedoch nachholen wollen, selbst wenn man bislang einen großen Bogen um die Reihe gemacht haben sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass der Roman dann genauso mitreißend ist.

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