Die Autorin war zwar auch auf der Leipziger Buchmesse zu Gast, aber mein Terminplan für die Messe war schon so voll gepackt, dass ich die Gelegenheit nutzen wollte die Lesung in Berlin zu besuchen, wenn ich schon die Möglichkeit dazu habe. Außerdem ist eine Lesung außerhalb der Messe meistens auch etwas entspannter, denn in Leipzig ist es in der Regel schon sehr voll.
Zu aller Erst muss ich leider sagen, dass die Lesung von Celia Rees alles andere als gut besucht war, was aber wohl hauptsächlich am schlechten Marketing des Verlages lag, denn nicht einmal auf der Website stand etwas von dieser Lesung. Als ich mich hinterher mit einer Verlagsmitarbeiterin darüber unterhielt wurde mir gesagt, dass es wohl Anzeigen in Berliner Zeitungen gegeben hätte. Aber mal ehrlich – wie viele Jugendliche lesen Zeitung? Selbst ich lese, wie ich leider gestehen muss, keine Tageszeitungen und selbst wenn, würde ich dort niemals nach Hinweisen auf Lesungen Ausschau halten. Hätte der Verlag keine Pressemail an ein paar Blogger geschickt, die die Termine daraufhin auf ihren Blogs veröffentlichten, hätte ich nie davon erfahren. Ein bisschen mehr Werbung im Internet wäre sicher sinnvoller gewesen – und kostengünstiger noch dazu. Außer mir gab es also nur noch zwei oder drei andere Erwachsene sowie eine Schulklasse – ohne diese hätte Frau Rees vor nur vier Leuten gestanden, was ich wirklich peinlich gefunden hätte.
Die Lesung selbst unterschied sich stark von anderen Lesungen, die ich bis dahin besucht hatte. Celia Rees hatte eine Power Point Präsentation vorbereitet und erzählte vorneweg viel über sich, über ihre Bücher und über Shakespeare. Dass sie Lehrerin war, hat man ihr stark angemerkt, was aber nicht unbedingt negativ war. Sie hat die anwesende Schulklasse richtig miteinbezogen, ihnen Fragen gestellt, aber auch deren Fragen beantwortet. Man hat als Zuhörer also so einige interessante Sachen erfahren, z.B. auch wie die Idee zu ihrem ersten Roman entstand oder wie sie generell auf die Ideen zu ihren Büchern kommt.
Danach hat sie einige Passagen aus Der Narr und das Mädchen vorgetragen, natürlich auf Englisch – deutsche Stellen wurden bei dieser Lesung gar nicht vorgelesen.
Nach der eigentlichen Lesung konnte man sich dann wieder Bücher signieren lassen, allerdings war ich, soweit ich mich erinnern kann, die einzige, die diese Möglichkeit wahrgenommen hat und die auch ein Buch dabei hatte. Die Klasse war ziemlich schnell verschwunden und außer mir ließ sich nur noch eine Mitarbeiterin des Veranstalters ein Buch signieren.
Ich fand es wirklich sehr schade, dass nur so wenige (interessierte) Leute anwesend waren, vor allem auch für die Autorin. Hoffentlich bemüht sich der Verlag beim nächsten Mal um etwas mehr Werbung, dann kann man sich auch mit anderen Lesern austauschen. Trotzdem war es eine schöne, wenn auch recht kurze, Lesung.
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