Am Donnerstag, den 15. September 2011, fand in Berlin endlich mal wieder eine Lesung statt, die mich interessierte und die ich daher natürlich auch besuchte, nachdem ich ein paar Wochen zuvor noch eine Karte ergattern konnte.
Es handelt sich dabei um eine Lesung der Krimi-Bestseller-Autorin Kathy Reichs, die vor allem durch ihre Reihe um die Anthropologin Temperence Brennan, die es unter dem Titel Bones – Die Knochenjägerin auch als TV-Adaption gibt, weltweite Bekanntheit erlangte. Ich bin, wie ihr ja vielleicht wisst, kein Krimi-Fan, doch Kathy Reichs hat vor Kurzem auch eine Reihe für Jugendliche – Virals – begonnen, in der es um Tory, die Großnichte von Tempe Brennan, geht und dessen erster Teil mich sehr gefesselt hat.
Bei der Lesung wurde zwar ihr neuester (14.) Roman aus der Tempe Reihe, Fahr zur Hölle, vorgestellt, dennoch wollte ich mir die Chance diese tolle Autorin einmal persönlich zu sehen nicht entgehen lassen und das habe ich auch nicht bereut.
Die Lesung fand im Rahmen des 11. internationalen Literaturfestivals Berlin im Haus der Berliner Festspiele statt und begann trotz des späten Einlasses pünktlich um 20 Uhr. Die Moderatorin – wieder einmal
Margarete von Schwarzkopf – erzählte zunächst kurz etwas über die Autorin und ihre Werke sowie die deutsche Schauspielerin
Sabine Postel, welche die Stellen aus dem deutschen Buch vorlesen würde.
Nach dieser kurzen Einführung kam zunächst der von mir stets besonders geliebte Interview-Teil, in dem Margarete von Schwarzkopf Kathy Reichs einige interessante Fragen stellte, wie z.B. wie sie zu ihrem Beruf gekommen ist und wie sie auf die Ideen zu ihren Büchern kommt bzw. inwieweit sie der Realität entsprechen – laut Kathy Reichs basiert jeder Fall, den Tempe Brennan bisher zu lösen hatte, auf Fällen, die die Autorin in ihrem Job als Anthropologin selbst so oder so ähnlich zu lösen hatte, was ich persönlich wirklich interessant finde.
Natürlich wurde auch schon ein bisschen über das nächste Buch der Reihe gesprochen und wohin es Tempe darin verschlagen wird. Leider konnte ich mir nicht alle Einzelheiten merken, aber es klang auf jeden Fall interessant.
Entgegen meiner Erwartungen, dafür aber zu meiner großen Freude, kam auch noch ihre Jugendbuchreihe zur Sprache, die Kathy Reichs, unter anderem, schreibt, um Jugendliche/junge Erwachsene an Naturwissenschaften heranzuführen und ihnen zu zeigen, dass diese durchaus interessant sein und Spaß machen können – wenn das nicht mal eine tolle Motivation ist! Außerdem hat sie verraten, dass die Reihe um Tory Brennan mindestens fünf Bände umfassen wird, was mich natürlich besonders freut. Laut Frau Schwarzkopf erscheint der zweite Teil im Frühjahr bei uns in Deutschland und soll den (Unter)Titel „Nur die Tote kennt die Wahrheit“ tragen – ich bin schon sehr gespannt auf diese Fortsetzung!
Nach dem Interviewteil hat dann zunächst Kathy Reichs selbst auf Englisch einen Auszug aus dem aktuellen Roman gelesen, was ich so noch nie erlebt hatte, aber wirklich toll fand, zumal sie sehr gut gelesen hat. Danach kamen dann, unterbrochen von kurzen Fragen zu den vorgetragenen Stellen, wie z.B. warum es im 14. Teil um Nascar geht, zwei Auszüge aus der deutschen Übersetzung, gelesen von Sabine Postel. Ich muss gestehen, dass mir die Auszüge gut gefallen und mich sehr neugierig gemacht haben. Außerdem war ich überaus erstaunt als ich bemerkte, dass auch die Tempe Brennan Reihe als Ich-Erzählung geschrieben ist, so etwas habe ich bei Krimis bisher noch nie gesehen/gelesen. Ich bin durchaus versucht mir mal den ersten Roman der Reihe anzuschauen, denn vom Stil her gefiel es mir sehr gut. Vielleicht ändere ich ja dann meine Meinung über Krimis. ;)
Nach dem Lesen konnte man dann noch die Gelegenheit nutzen und sich ein Buch (oder mehrere) von der Autorin signieren lassen. Ich hatte natürlich meine Ausgabe von Virals mitgenommen und ließ es mir nicht nehmen, diese Möglichkeit wahrzunehmen. Ich empfinde es schon als etwas Besonderes, signierte Bücher im Regal stehen zu haben und freue mich über jedes Exemplar, das sich dazu gesellt.
Insgesamt war es also eine sehr gelungene Lesung und ein toller Abend. Ich bin daher wirklich froh, dass ich rechtzeitig davon erfahren habe und hingehen konnte, denn us-amerikanische (Jugendbuch-)Autoren kommen in letzter Zeit wirklich selten nach Deutschland bzw. nach Berlin, zumindest nach meinem Empfinden.
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