Heute war mehr oder weniger so ein Tag, an dem ich am besten gar nicht erst aufgestanden wäre. Das Schneechaos hier bei uns ist einfach unglaublich. Das habe ich heute morgen deutlich zu spüren bekommen. Wie jeden Morgen bin ich mit meinem Auto zum Bahnhof gefahren, wollte dort parken, in meine Bahn einsteigen und zur Uni fahren. Leider wollten die Umstände nicht so, wie ich es wollte. Zum Bahnhof zu kommen war noch kein Problem, dafür aber das Finden eines Parkplatzes. Aber nicht etwa, weil es keine freien gab – nein, es waren bei weitem genügend freie Parkplätze vorhanden – allerdings bin ich auf Grund der enormen Schneemassen auf keinen dieser Plätze weit genug rauf gekommen um stehen bleiben zu können. Echt wahr! Meistens kam ich aber auch nicht mehr raus, sodass ich mir wenigstens einen neuen hätte suchen können. Eine Frau hat mich dann sogar aus der Lücke rausgeschoben, obwohl das eher ein Missverständnis war. Mit meiner Handbewegung wollte ich sie eigentlich dazu bringen ein Stück rückwärts zu fahren, damit auch ich rückwärts ausparken kann, weil ich vorwärts nicht weiter gekommen wäre. Sie ist allerdings gleich ausgestiegen und hat mich angeschoben. Aber gut, sonst wäre ich vermutlich tatsächlich nicht mehr heraus gekommen.
Naja, ich befand mich dann also auf der Suche nach einem neuen Parkplatz und hatte jedes Mal wieder dasselbe Problem. Ich bin nicht weiter als bis zur Hälfte der Lücke gekommen und dann meistens auch nicht wieder raus … An dem Bahnhof macht echt niemand den Schnee weg, sodass der dort bis zu 50 cm hoch war. Aber im Grunde ist das in der ganzen Stadt so, vor allem dort, wo geschoben wurde. Am Rand gibt es dann Schneeberge, die bis zu einem Meter hoch sind, wenn nicht sogar noch mehr.
Nachdem also an dem einen Bahnhof absolut nichts zu machen war, bin ich zu dem anderen Bahnhof gefahren in der Hoffnung, wenigstens dort einen Parkplatz zu bekommen. Aber auch Fehlanzeige! Der einzige freie Parkplatz wurde mir vor der Nase weggeschnappt, obwohl der für mich vielleicht sogar zu eng gewesen wäre. Alle anderen Parkplätze waren auf eine Parkzeit von maximal 1-2 Stunden beschränkt und die hätten natürlich nicht ausgereicht. Auf einen Bußgeldbescheid hatte ich keine Lust und abgeschleppt zu werden wollte ich natürlich erst recht nicht riskieren! Das sind dann schnell mal 200 Euro oder mehr.
Daraufhin bin ich dann also wieder nach Hause gefahren und es blieben also nur noch laufen oder Taxi. Mal abgesehen davon, dass ich keine Lust hatte zu laufen, war ich nach dem ganzen Theater sowieso schon eine Stunde zu spät dran und wenn ich dann zum Bahnhof gelaufen wäre, wären mindestens zwei daraus geworden. Blieb also nur noch Taxi fahren. Was blieb mir anderes übrig? Zwei Wochen vor den Prüfungen wollte ich ungern in den Vorlesungen fehlen und prüfungsrelevanten Stoff verpassen, schon gar nicht wegen des Wetters.
Jetzt sitze ich hier im PC Pool meiner Uni und schreibe diesen Eintrag mehr oder weniger um die Zeit totzuschlagen. Ich hatte schon vor einer Weile Schluss, könnte fast schon zu Hause sein, muss nun aber bis kurz nach 15 Uhr warten, damit ich erst gegen 16 Uhr zu Hause ankomme – zeitgleich mit meiner Mutter, die ebenfalls kurz nach 16 Uhr am Bahnhof ankommt und dort dann abgeholt wird. Bei dem Wetter habe ich wirklich keine Lust die fünf Kilometer vom Bahnhof nach Hause zu laufen. Ist doch verständlich, oder?
Aber gut, da es sich nun nicht mehr ändern lässt, will ich diese Zeit kurz nutzen um ein paar Tatsachen zu erörtern. Gestern war die PÜ zum Zivilrecht. Danach hatte eine Kommilitonin den PÜ-Leiter um einen privaten Rat in rechtlichen Dingen gebeten, was ich zufällig mitbekam, da ich ebenfalls eine Frage hatte, allerdings zum Unterrichtsstoff. Es ging darum, dass sie im Internet einen Test ausgefüllt und dadurch (versehentlich) einen Vertrag abgeschlossen hat, der sie nun um die 200 Euro kosten soll, die sie natürlich nicht bezahlen möchte. Dabei stellt sich mir leider mal wieder die frage: Wie kann es nur so weit kommen?
- Sollte man gerade im Internet immer das klein gedruckte lesen! (Ja, ich weiß, die Mehrheit macht es nicht und ich habe es auch nicht immer getan.)
- Wenn man irgendwo seine vollständigen Daten eingeben soll (inkl. Adresse), sollte man erst recht alles lesen, weil sie dann in 99,9% auch was von einem wollen.
- Sollte sie das als Jurastudentin wissen.
- Wenn man schon so „intelligent“ ist nur falsche Daten anzugeben, sollte man
- anschließend keine eMail-Adresse dazu schreiben, deren Anbieter die wahrheitsgemäßen persönlichen Daten hat!
Wie kann man so was machen? Im Endeffekt kommt sie vor Gericht vielleicht wirklich mit einer Anfechtung durch, was allerdings nicht sicher ist, da man nie wissen kann, wie die Richter wirklich entscheiden, weil der Zahlungshinweis wohl extrem gut versteckt war. Aber überall, wo man dazu aufgefordert wird mehr als nur den Namen einzugeben, kann man damit rechnen, dass es um etwas geht, was auch BEZAHLT werden soll! Das kommt doch auch oft genug im Fernsehen. Und gerade als Jurastudentin sollte man bei so etwas doch besonders aufmerksam sein, oder nicht? Also wirklich, ich kann da nur den Kopf schütteln, obwohl es mir natürlich trotzdem leid täte, wenn sie dadurch jetzt so viel Geld bezahlen müsste. Aber naja, ein bisschen ist sie ja schon selbst schuld, oder nicht?
03. Februar 2010 | 18:15
Das kann doch jedem passieren. Vor allem, wenn man sich nicht die Zeit nimmt, alles zu lesen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das auch einer Jurastudentin passiert, weil die blöden AGB immer so versteckt und hinterhältig formuliert sind. Oder Sternchen, Sternchen über Sternchen! o_O Andererseits muss ich dir zustimmen – man muss um Gottes Willen doch auch mal misstrauisch werden, wenn man Adresse und Namen irgendwo eingeben muss. Aber ich denke mit einer Anfechtung kommt sie schon zu ihrem Recht. Fraglich, ob es nun Abs. 1 oder Abs. 2 des §119 ist, nicht?
Was man heute Schneechaos nennt war bis vor Kurzem einfach nur … Winter. Das Problem ist einfach, dass der Winterdienst nicht mehr so gut ist wie früher. Da hat man weniger gejammert, war motivierter und hat nicht um die Straße einen Spalt zu räumen gleich die Gehwege zugeschüttet!
Ich bin allgemein sehr überrascht, dass du dich bei diesem Wetter mit Auto durch Berlin traust. So wie ich die Hauptstadt kenne, ist es auch so schon nervig einen Parkplatz zu finden, geschweige denn bei solchen ungeräumten Schneemassen. Aber auch wenn es kein angenehmer Tag war … sei froh, dass du heil angekommen und gesund und bist ^_^
LG!
03. Februar 2010 | 19:17
Es ist echt faszinierend, wenn man überall von Schneechaos liest und hört und selbst in einer fast vollkommen schneefreien Stadt wohnt. XD Hier ist gar nix mehr. Gestern und vorgestern war es vom Schnee noch ziemlich matschig, aber über Nacht ist das ganze Zeug einfach verschwunden, obwohl es so kalt ist. Mir soll es recht sein, habe echt keinen Bock mehr auf den Matsch. Ich wünschte, es würde EINMAL richtig schneien, gern auch deine 50 cm. Aber dafür dann halt auch nur einmal ~__~
Und das mit deiner Kommilitonin ist echt dämlich. Ich gebe meine Adresse auch nur da an wo ich genau weiß, wo ich dran bin, also bei E-Mail, Amazon und sowas. Bei einem Test würde ich da schon stutzig werden. o_O